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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie. „Oder sollte ich mich irren? Du bist der neue Inhaber dieses Ladens?"
    „Erste Frage: Nein. Zweite Frage: Ja. Ich habe noch nie einen Hehl daraus gemacht."
    „Daß du der neue Inhaber bist...?" Sie eilte zu einem Verkaufsstand, an dem eine leichte Bordkombination aus einem hochelastischen Stoff hing. Sie ließ den Stoff durch ihre Finger gleiten. Er war so leicht, daß sie ihn kaum spürte.
    „Du weißt schon, was ich meine", sagte er.
    „Natürlich", nickte sie. „Es stört mich nicht. Welch eine Idee, eine Bordkombination so zu gestalten. Darin sieht man aus, als ob man einen äußerst gewagten Badeanzug trägt.
    Dabei verhüllt die Kombination den Körper von den Zehenspitzen hoch bis zum Kinn."
    „Die farbigen Partien sind eingearbeitet", erläuterte Tarran Garst. „Die Kombinationen regen allerdings die Phantasie an und könnten an Bord für einige Verwirrung sorgen. Sie sind jedoch überaus beliebt. Die neueste Modetorheit, wenn du so willst. Wie ich gehört habe, sind sie in anderen Stützpunkten zu einem ausgesprochenen Verkaufsschlager geworden. Allerdings sollte man eine solche Figur haben wie du, um so etwas auch tragen zu können. Für übergewichtige Frauen ist das nichts."
    Leila Terra lachte.
    „Wahrscheinlich werden die fetten Weiber diese Kombinationen als erste kaufen", vermutete sie. „Es ist wie am Strand. Vor allem die häßlichen Weiber laufen nackt herum."
    „Das mag wohl sein", bemerkte Tarran Garst reserviert.
    „Ach so", lächelte sie. „Ich vergaß. Diese Strandabschnitte suchst du ganz sicher nicht auf. Gib mir so einen Anzug mit. Ich möchte wissen, ob es einer der Männer wagt, mir den Respekt zu verweigern, wenn ich mich so an Bord von ENTSORGER-1 zeige."
    „Du hast vor, mit der ENTSORGER-1 zu starten?" fragte er, erhielt jedoch keine Antwort.
    Leila Terra schien seine Frage nicht gehört zu haben. Sie wandte sich einem anderen Kleiderständer zu, an dem mehrere Hosenanzüge aus einem seidig glänzenden Stoff hingen.
    „Das sind die neuesten Kreationen", erläuterte Garst. „Dabei sind die besten Stoffe verwendet worden, die zur Zeit überhaupt zu haben sind. Diese Anzüge sind in einem unvorstellbaren Maß bequem. Sie halten ewig - haben allerdings auch ihren Preis."
    „Das sollte mich nicht stören. Ich möchte nur wissen, ob irgend jemand auf Kontor Fornax schon so einen Anzug trägt."
    „Ich verstehe. Wenn überhaupt, möchtest du die erste sein."
    „So ist es."
    „Da kann ich dich beruhigen. Diese Anzüge sind neu, und sie waren bisher allen Kundinnen zu teuer."
    „Mir nicht", sagte sie triumphierend. „Gekauft!"
    Leila Terra verbrachte die nächsten Minuten damit, verschiedene Hausanzüge zu probieren. Dann erschien eine dunkelhaarige, junge Frau im Laden und sprach leise mit ihr. Die Hanse-Sprecherin ließ sich die Kombination und einen Hausanzug einpacken und verließ den Laden.
    Tarran Carst setzte sich wieder in seinen Sessel. Er blickte kaum auf, als ein älterer Mann eintrat, auf dessen weichlichen Gesichtszügen ein melancholischer Ausdruck lag.
    „Sie war da", berichtete er. „Leila Terra, unsere wichtigste Kundin."
    „Und - was hältst du von ihr?"
    Tarran Carst zuckte mit den Achseln.
    „Hm", murmelte er. „Sie ist eine Modepuppe, weiter nichts."
     
    *
     
    „Wir müssen den Start von ENTSORGER-1 verschieben", sagte Maud Leglonde, als sie den Laden verlassen hatten und durch eine Geschäftspassage gingen. „Zrec-Kkerr hat sich angemeldet. Er wird in einer Stunde hier sein."
    „Und er erwartet ganz selbstverständlich, daß ich Zeit für ihn habe, obwohl er uns einen Besuch schon vor Tagen hätte avisieren können." Leila Terra blieb vor einem Blumengeschäft stehen und überprüfte den Sitz ihrer Frisur in der spiegelnden Scheibe.
    „Wie kommt er darauf, daß ich jederzeit für ihn zu sprechen bin?"
    „Zrec-Kkerr ist mir als nüchterner Denker beschrieben worden, der keinerlei Emotionen zu kennen scheint", entgegnete die Assistentin der Hanse-Sprecherin, während sie weitergingen. „Bist du ihm noch nicht begegnet?"
    „Noch nie."
    „Du wirst dich wundern. Der Topsider gehört zum Galaktischen Rat. Das Galaktikum hat ihn beauftragt, sich bei uns umzusehen."
    „Ich ahne, was er vorhat."
    „Ich ebenfalls." Sie traten durch eine Culglastür auf einen Dachgarten hinaus, in dem sich zahlreiche Männer und Frauen aufhielten. Die meisten saßen oder standen in Gruppen zusammen und tranken Kaffee oder das auf Kontor Fornax so beliebte

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