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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entgehen, und wenn er es selbst nicht bemerkt, so werden sie es ihm zu verstehen geben. Ausgezeichnet, Carlo. Hoffentlich kommst du nicht auch auf den Gedanken, mich in ähnlicher Weise ins rechte Licht zu setzen."
    „Das ist bei dir doch gar nicht nötig", erwiderte er.
    „Schmeichler!"
    Maud Leglonde deutete auf einen der Bildschirme in der Empfangshalle, die sie nun erreichten. Darauf war ein Schwerer Kreuzer der Topsider zu erkennen. Der Raumer näherte sich dem 4. Planeten.
    „Es ist die DRORR-DAKK", bemerkte Carlo Bylk.
    „Zrec-Kkerr paßt mir überhaupt nicht in den Kram", seufzte Leila Terra. „Mußte er denn ausgerechnet jetzt kommen?"
    „Mir fällt noch etwas zu ihm ein", sagte Maud Leglonde. „Zrec-Kkerr gilt als Vertrauter von Pratt Montmanor. Er ist mit Vorsicht zu genießen. Es heißt, daß er überaus ehrgeizig ist, und daß er seine Position als Galaktischer Rat zwar als Auszeichnung empfindet, nicht aber als Endpunkt seiner Karriere ansieht. Ein topsidischer Journalist hat einmal von ihm gesagt, daß es sein Ziel ist, eine historische Persönlichkeit zu werden."
    „Hat dieser Journalist auch gesagt, ob Zrec-Kkerr dies im positiven oder negativen Sinn anstrebt?"
    „Ich glaube, es ist ihm egal", erklärte Carlo Bylk. „Wichtig ist dem Topsider nur, daß er in dem Geschehen im Kosmos Akzente setzt, die ihm einen Platz in der Geschichte sichern."
    „Ein gefährlicher Mann", bemerkte Leila nachdenklich. „Wir werden Vorsicht walten lassen."
    Sie erreichten das Büro der Hanse-Sprecherin, und Leila ließ sich hinter einem Tisch in einen Sessel sinken. Sie war vor einem halben Jahr von Homer G. Adams damit beauftragt worden, den Abtransport des Parataus aus Fornax zur Milchstraße zu organisieren. Sie hatte diesen Auftrag dankbar angenommen und war mit geradezu missionarischem Eifer nach Kontor Fornax gegangen, um hier ihrer Aufgabe nachzukommen. Sie war eine glühende Anhängerin des Hanse-Grundsatzes von „Wohlstand, Frieden und Freiheit für alle durch Handel" und Adams treu ergeben. Sie wollte diesem Motto gerecht werden und das Ihrige dazu beitragen, die Handelsbeziehungen zwischen der Kosmischen Hanse und der Galaxis Fornax ausbauen. Bisher hatte sie dabei beträchtliche Erfolge erzielt, und ihre Berichte waren voller Optimismus für die Zukunft gewesen. Nun aber war die entscheidende Phase des Planes angelaufen. ENTSORGER-1, der Prototyp eines vollautomatischen Paratau-Ernteschiffs, „sollte zum Einsatz kommen. Dabei gab es eine Fülle von Problemen zu bewältigen, so daß die Hanse-Sprecherin in den nächsten Tagen kaum zur Ruhe kommen würde.
    Ausgerechnet in dieser Situation tauchte der Galaktische Rat Zrec-Kkerr auf. Leila konnte sich denken, was er beabsichtigte, und sie machte sich entsprechende Sorgen.
    „Seht zu, daß ihr zum Raumhafen kommt", befahl sie ihren Assistenten. „Holt den verdammten Topsider ab und bringt ihn hierher. Vergeßt aber nicht, daß er Galaktischer Rat ist."
     
    2.
     
    Es war nicht anders zu erwarten gewesen. Zrec-Kkerr erschien mit einem großen Troß im Verwaltungsgebäude von Kontor Fornax. Zwanzig besonders kräftige Topsider, die uniformiert waren, aber keine sichtbaren Waffen trugen, schritten ihm voran. In aller Eile durchsuchten sie jeden Winkel auf dem Weg zum Büro von Leila Terra, so als müßten sie damit rechnen, daß der Galaktische Rat einem Attentat zum Opfer fallen könnte. Sie benahmen sich dabei auffällig und herausfordernd. Die Taktik war klar. Leila Terra sollte eingeschüchtert werden. Ihr sollte bewußt gemacht werden, daß sie es mit einer Autorität zu tun hatte, deren Leben unbedingt geschützt werden mußte. Zrec-Kkerr erwartete offenbar, daß sie vor Ehrfurcht erstarrte und jeglichen Widerstand von vornherein aufgab.
    Der Galaktische Rat ging sehr langsam. Seine hochgewachsene Gestalt überragte die seiner Begleiter deutlich. Sein golden schimmernder Schädel hob sich über die Köpfe aller anderen hinweg, und wenn ein Attentäter tatsächlich die Absicht gehabt hätte, ihn zu erschießen, dann hätte er kaum Schwierigkeiten gehabt, das zu tun. Der Kopf bot ein hervorragendes Ziel.
    So gesehen erschienen die Sicherheitsmaßnahmen seiner Begleiter vollkommen überflüssig, ja, provozierend, zumal Leila Terra dafür gesorgt hatte, daß alle nur denkbaren Risiken für den Galaktischen Rat ausgeschaltet worden waren.
    Sie erwartete den Topsider in dem kleinen, geschmackvoll eingerichteten Konferenzraum, den Carlo Bylk

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