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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagen. Ich möchte die beiden gern mitnehmen."
     
    7.
     
    Zusammen mit Paolo Melzer und Alfien Doran flog Leila Terra im Raumboot über die Oberfläche des Planeten. Sie meinte, Teile der Landschaft wiederzuerkennen.
    „Mir ist, als wäre ich schon einmal hier gewesen", sagte sie, als sie eine weite Steppenlandschaft unter sich sahen, aus der graue, turmartige Gebilde aufstiegen. Es waren die Bauten von großen Insekten.
    „Du hast diese Landschaft mit Hilfe der Paratautropfen gesehen", entgegnete Alfien Doran. „So etwas Ähnliches ist mir auch schon passiert. Mir war ein Blick in meine eigene Zukunft vergönnt - zum Glück ein sehr positiver."
    „Ich glaube, da ist etwas", rief Paolo Melzer. Er lenkte das Boot auf eine Schlucht zu. An ihrer Kante erhoben sich gewaltige Bögen aus einem roten Gestein. Sie waren im Lauf von Jahrmillionen von der Erosion geformt worden.
    Paolo Melzer führte das Boot bis an die Bögen heran und ließ es dann auf der Stelle verharren, so daß sie in die Schlucht sehen konnten, ohne selbst bemerkt zu werden.
    „Kein Raumschiff", bemerkte Alfien Doran enttäuscht „Oder sollte ich mit Blindheit geschlagen sein?"
    „Was sagen die Ortungsgeräte?" fragte Leila. Auch sie entdeckte nirgendwo in der Schlucht etwas, was auf ein verstecktes Raumschiff hinwies.
    Paolo Melzer grinste. „Die können sich auf was gefaßt machen", sagte er. „Sie sind da, und sie bilden sich ein, daß wir sie nicht erwischen. Seht ihr die beiden großen Felsbrocken da drüben? Dahinter steht das Raumschiff. Es ist wahrscheinlich unter einem Tarnnetz verborgen."
    Er deutete auf einen der Monitorschirme.
    „Das sehen wir uns an", beschloß die Hanse-Sprecherin. „Wir steigen aus."
    „Wir kommen mit leichten Kampfanzügen aus", stellte Alfien Doran fest. „Atemmasken genügen. Die Atmosphäre ist gut atembar, es gibt jedoch einige unbekannte Viren, die besser ausgefiltert werden."
    Leila Terra glitt zuerst in ihrem flugfähigen Kampfanzug aus der Schleuse. Sie schwebte zu einem der steinernen Bögen hinüber und stellte sich dahinter. Während die beiden Männer zu ihr aufrückten, blickte sie in die Schlucht. Mit bloßem Auge war nichts von dem Versteck zu erkennen.
    „Was machen wir, wenn wir die Kartanin aufgestöbert haben?" fragte der Mediziner.
    „Was schon? Wir geben ihnen eins auf die Nuß", erwiderte Paolo Melzer.
    Er hob die geballte Faust und schlug sie klatschend in die offene Linke. Leila lächelte.
    „Ich habe noch nie erlebt, daß du dich geprügelt hast, Paolo", sagte sie. „Und ich hoffe, ich werde es auch nicht erleben."
    „Warum nicht?" grinste Melzer. „Was ein richtiger Mann ist, der muß ab und zu seine Fäuste schwingen."
    „Das Verhalten eines Barbaren", kommentierte Alfien Doran belustigt. „Je kleiner sie sind, desto wilder sind sie."
    Paolo wurde blaß. Zornig blickte er den Mediziner an.
    „Mach dich lustig, über wen du willst", warnte er ihn, „aber nicht über mich, sonst zeige ich dir, wo's langgeht."
    „Entzückend", seufzte Leila. „Wenn es so weitergeht, lachen die Kartanin sich eins ins Fäustchen, während ihr euch um irgendwelche Nichtigkeiten prügelt."
    „Moment mal!" begehrte Paolo auf. „Das geht jetzt wirklich zu weit."
    Er preßte die Lippen fest zusammen und verengte die Augen. Er ballte die Fäuste und schien dicht davor zu sein, sich auf die junge Frau zu stürzen.
    „Reiß dich zusammen, Paolo", mahnte Doran ihn. „Oder willst du Leila schlagen?"
    „Sie hat mich eine Nichtigkeit genannt", fuhr Melzer auf.
    „Blödsinn", erwiderte sie. „Sag' mal, spinnst du?"
    Er schien sich immer weiter von ihr zu entfernen, obwohl er sich nicht von der Stelle bewegte. Sie sah, daß seine Augen blutunterlaufen waren, und ihr wurde bewußt, daß er sich kaum noch beherrschen konnte.
    „Was ist denn überhaupt los?" stammelte sie. „Warum streiten wir uns?"
    „Weil du ein blödes Weibsstück bist und dir einbildest, daß du dich lustig über mich machen kannst. Na schön, ich bin kleiner als du. Na und?"
    „Du bist verrückt, Paolo. Reiß dich endlich zusammen." Leila war grenzenlos verwirrt.
    Sie fand sich in solchen Situationen" nicht zurecht. Sie war Hanse-Sprecherin und somit eine hohe Verwaltungsbeamtin. Sie war es gewohnt, sich auf Geschäftsebene mit anderen auseinander zu setzen und sich auf dem diplomatischen Parkett zu bewegen.
    Derartige Dinge aber waren ihr noch nie passiert. Kein Mann hatte sie je so angegriffen wie Paolo Melzer. Doch es

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