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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erst durch die vierte Schleuse konnten sie eindringen, und das auch nur, indem sie es mit einem handlichen Traktorstrahler aufdrückten. Das innere Schott war stark verbeult und wies zahlreiche Risse auf. Paolo Melzer schnitt es mit einem Desintegratorstrahler auf.
    „Kein Luftdruck im Innern des Fängers", stellte er fest. „Aber das hat noch nicht viel zu bedeuten. Die Fänger arbeiten vollautomatisch. Sie müssen nicht unbedingt eine Besatzung an Bord haben. Sie brauchen demnach also keine Luft."
    Als Leila und die beiden Männer weiter in das Schiff vordrangen, sahen sie, daß der Fänger im Innern ausgeglüht war. Von der Einrichtung der Schaltzentrale waren nur noch verkohlte Reste vorhanden, und die Hauptpositronik war kaum mehr als ein Klumpen geschmolzenen Metalls. Die Kunststoffbestandteile der Positronik waren restlos verbrannt.
    „Der Fänger ist ein Wrack", meldete Paolo Melzer zur ENTSORGER-1 hinüber.
    „Was ist passiert?" fragte Syrene Areyn.
    „Kann ich vorläufig noch nicht sagen", antwortete Melzer. „Wir sehen uns weiter um."
    Die beiden Männer und die Hanse-Sprecherin drangen in den Triebwerksbereich des Fängers vor und stießen auf einen großen Hohlraum.
    „Hier ist so gut wie nichts mehr vorhanden", meldete Melzer.
    „Was soll das heißen?" fragte die Kommandantin über Funk. „Haben die Kartanin das Triebwerk ausgebaut?"
    Alfien Doran lachte leise.
    „Nein, ganz bestimmt nicht", erklärte er. „Es ist ihnen unter den Händen weggebrannt.
    Sie haben noch Glück gehabt, daß es nicht explodiert ist."
    „Es gibt nur eine Möglichkeit", fügte Leila Terra hinzu. „Die Kartanin haben versucht, den Fänger zu fliegen, und sie haben dabei einige Fehler gemacht. Sie haben das technische Wunderwerk einer höher entwickelten Zivilisation gestohlen, aber sie konnten nicht damit umgehen. Sie haben es unfreiwillig zerstört."
    „Aber sie haben noch einen Fänger", erwiderte Syrene Areyn. „Damit werden sie nicht soviel riskieren."
    „Wahrscheinlich nicht." Leila gab den Rückzugsbefehl. Über Funk fragte sie die mit Hilfe der Fernortung ermittelten Daten über den Planeten ab. Sie erfuhr, daß es mehrere Kulturkreise intelligenter Lebewesen gab, jedoch keine hochstehende Zivilisation. Die Schiffspositronik hatte kleine Städte mit einfachen Verkehrswegen und rückständigen Versorgungssystemen erfaßt.
    „Man ist noch Jahrhunderte von der Raumfahrt entfernt", teilte Syrene Areyn abschließend mit. „Man hat gerade erst den Explosionsmotor erfunden, und man beginnt mit dem Aufbau einer Industrie. Auf den Meeren gibt es ausschließlich Segelschiffe. Die Kartanin kommen also auf keinen Fall von dieser Welt."
    „Wir halten uns hier nicht lange auf", entschied die Hanse-Sprecherin. „Bringt den Fänger zum Absturz. Er soll mitten in einem der Seegebiete runtergehen, wo er keinen Schaden anrichten kann."
    Als sie bald darauf in der Zentrale von ENTSORGER-1 erschien, hatte Syrene Areyn den Fänger bereits mit Hilfe von Traktorstrahlen soweit abgebremst, daß er abstürzte.
    Seine sorgfältig berechnete Bahn führte ihn in ein Seegebiet, in dem sich keinerlei Schiffe bewegten.
    „Und jetzt?" fragte die Kommandantin. „Kehren wir nach Kontor Fornax zurück?"
    „Noch nicht", lehnte Leila Terra ab, nachdem sie kurz nachgedacht hatte. „Zunächst will ich Paratautropfen haben. Erst wenn das nichts gebracht hat, ziehen wir uns zurück."
     
    *
     
    Der Paratautropfen lag leicht und durchsichtig in ihrer Hand, und sie spürte eine Kraft in sich entstehen, die ihr vorher völlig unbekannt gewesen war. Ihr Bewußtsein schien sich zu weiten, und alles Trennende schien aus ihrer Umgebung zu verschwinden. Sie meinte, durch die Wände der ENTSORGER-1 hindurch die Sterne sehen zu können.
    Leila Terra schloß die Hand fest um den Paratautropfen, und plötzlich drang sie in die Gedanken Syrene Areyns ein. Die Kommandantin sah die Suche nach den Kartanin als Zeitverschwendung an. Sie wollte mit dem Entsorgerschiff auf ihr eigentliches Arbeitsgebiet zurückkehren und das Einsammeln der Paratautropfen so schnell wie möglich wieder aufnehmen.
    Leila hielt sich nicht lange mit ihr auf. Sie versuchte auch nicht, in die Gedankenwelt ihrer Assistenten oder anderer Besatzungsmitglieder einzudringen. Sie wußte, daß sich das Paratau verbrauchte, und daß sie sich auf das Wichtigste konzentrieren mußte.
    Ihre Gedanken eilten hinaus zu den Wesen auf dem Sauerstoffplaneten. Eine Fülle von Gedanken hallte ihr

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