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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kam noch schlimmer.
    „Man sollte dich in die Schlucht stürzen", sagte Alfien Doran. „Ja, wirklich. Was glaubst du eigentlich, wer du bist?"
    Leila Terra fuhr herum. Bestürzt blickte sie den Mediziner an. Alfien Doran streckte ihr den Kopf entgegen, so als sei er kurzsichtig und könne sie nicht genau erkennen. Seine Lippen hatten sich blau verfärbt.
    „Jetzt ist aber Schluß", schrie sie. „Habt ihr den Verstand verloren? Weißt ihr nicht mehr, wozu wir hier sind?"
    „Und ob wir das wissen", knurrte Alfien Doran. Er schlug blitzschnell zu und traf Leila an der Schulter. Der Schlag schleuderte sie herum. Sie stürzte zu Boden und rutschte über die Felskante hinaus. Geistesgegenwärtig schaltete sie den Antigrav ihres Kampfanzugs ein, so daß sie nicht in die Tiefe stürzte. Sanft glitt sie zu den Männern zurück. Beide verharrten mit ausdruckslosen Gesichtern unter dem Steinbogen und blickten ins Leere.
    „Dafür wirst du dich zu verantworten haben", sagte Leila erregt.
    Alfien Doran antwortete nicht. Er stand mit hängenden Armen vor ihr und schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Paolo Melzer hatte den Kopf gesenkt. Er verschränkte die Arme im Rücken und schien sie nicht mehr wahrzunehmen.
    Plötzlich fiel es Leila wie Schuppen von den Augen.
    Sie werden parapsychisch beeinflußt, durchfuhr es sie. Jemand zwingt ihnen seinen Willen auf.
    Im gleichen Moment erkannte sie die Gefahr, in der sie sich befanden. Sie wollte zum Gürtel greifen und ihre Individualsphäre einschalten, als unvermittelt dünke Gestalten hinter den Steinen hervorkamen und sich auf sie warfen. Es waren untersetzte Wesen mit vielen tentakelartigen Armen und faustgroßen, grünen Augen.
    Leila reagierte zu langsam. Bevor sie ihren Schutzschirm einschalten oder sich mit Hilfe des Antigravs in Sicherheit bringen konnte, waren die Fremden über ihr, packten sie an den Armen und Beinen und schleuderten sie in hohem Bogen über die Felskante hinweg in die Schlucht hinein.
    Nachdem die Hanse-Sprecherin ihren ersten Schrecken überwunden hatte, atmete sie auf. Sie stürzte an den senkrecht abfallenden Felswänden in die Tiefe. Doch das störte sie keineswegs. Mit einer derart günstigen Wende hatte sie nicht gerechnet.
    Als sie etwa hundert Meter tief gefallen war, schaltete sie den Antigrav ihres Kampfanzugs ein und schwebte sanft zu einem Vorsprung hinüber. Sie stellte sich aufrecht auf die Felsen und blickte nach oben, überzeugt davon, daß Alfien Doran und Paolo Melzer nun auch angeflogen kamen. Doch die beiden Männer folgten ihr nicht. Mit ihnen hatten die Primitiven offenbar etwas anderes vor.
    Die Hanse-Sprecherin errichtete ihre Individualsphäre und glitt dann rasch nach oben.
    Sie fürchtete um das Leben der beiden Wissenschaftler und wollte ihnen zu Hilfe kommen. Sie war sicher, daß sie sie noch dort finden würde, wo sie überfallen worden waren. Doch Doran und Melzer waren nicht mehr da. Die fremdartigen Wesen hatten sie verschleppt.
    „Ich muß sie suchen", sagte Leila laut, aber dann blieb sie stehen, wo sie war und tat gar nichts. Irgend etwas lahmte ihren Willen.
    Während sie sich gegen diese Behinderung auflehnte, wurde ihr bewußt, daß sie wiederum unter dem parapsychischen Einfluß eines anderen stand, und plötzlich glaubte sie zu wissen, in welche Richtung sie ihre Gegenkräfte richten mußte. Im gleichen Moment, als ihr dieser Gedanke kam, wich das Fremde zurück. Leila eilte einige Schritte weiter, dann erhob sie sich in die Luft und stieg etwa hundert Meter weit auf. Noch fühlte sie den fremden Willen, aber er hatte nur noch wenig Macht über sie. Weit voraus eilte eine Gruppe dunkler Gestalten durch das steppenartige Gelände. Sie schleppte die beiden Wissenschaftler mit sich.
    „Ihr glaubt doch nicht, daß ihr uns so einfach einkassieren könnt?" sagte die Hanse-Sprecherin. Sie justierte ihren Ergotraf auf Paralysewirkung, dann flog sie hinter der Gruppe her. Sie blieb in einer Höhe von etwa dreißig Metern, so daß sie für die Eingeborenen unerreichbar war. Sie sah, daß die fremden Wesen Alfien Doran und Paolo Melzer an Armen und Beinen gepackt hatten und sie so hielten, daß sie die Geräte ihres Kampfanzugs nicht einschalten konnten. Darüber hinaus hatten sie ihnen die Atemschutzgeräte abgenommen. Die beiden Männer wehrten sich nicht. Sie hielten die Augen geschlossen, so als wäre kein Leben mehr in ihnen.
    Leila zielte sorgfältig und feuerte dann einen Paralysestrahl ab. Die

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