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1276 - Spielplatz der Hölle

1276 - Spielplatz der Hölle

Titel: 1276 - Spielplatz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kelo und hörte plötzlich das Geräusch.
    Diesmal war es kein Tierlaut, der ihn gestört hatte. Eher ein scharfes Stöhnen, das seinen Ursprung in der Nähe der nicht geschlossenen Tür hatte.
    Harry musste hinschauen. Nur einen Blick hinwerfen, der bestimmt nicht länger als eine Sekunde dauerte, und die Zeitspanne konnte er sich leisten.
    Er blickte hin. Die Mündung der Pistole blieb dabei auf Anton Kelo gerichtet und bewegte sich um keinen Millimeter.
    Das Unheil war bereits unterwegs. Harry sah etwas durch die Luft fliegen, das nicht mal kompakt war und seine Form während des Flugs veränderte.
    Dann traf es Harrys Gesicht und den Hals!
    Fest, aber trotzdem nicht zu hart. Er hörte auch keinen dumpfen Laut, sondern nur ein Klatschen, und trotzdem schleuderte ihn die Wucht nach hinten und von der Kiste weg.
    Er rutschte zu Boden. Die Waffenmündung zeigte längst nicht mehr auf Kelo, sondern wies zur Decke, und als er mit dem Hinterkopf gegen einen härteren Gegenstand schlug, drang das Lachen an seine Ohren. Er wusste jetzt, dass Kelo den Spieß herumgedreht hatte…
    ***
    »Sie sind nervös, Frau Hansen!«
    Dagmar nickte. »Das bin ich in der Tat.«
    »Deshalb können Sie sich doch setzen«, schlug Gerda Koch vor.
    »Klar, aber in mir tobt irgendwie ein Sturm, der mich nicht mehr loslässt. Ich finde einfach nicht die Ruhe, umso normal wie Sie sitzen zu bleiben.«
    Frau Koch nickte. »Das kann ich irgendwie verstehen. Aber Ihr Kollege ist noch gar nicht so lange weg.«
    »Doch, das ist er.«
    »Nein, das kommt Ihnen nur so vor.«
    Dagmar schüttelte den Kopf. »Er hätte schon längst anrufen können oder müssen.«
    Gerda Koch hob beide Hände. »Da mische ich mich nicht ein, denn ich kenne Ihre Gepflogenheiten und Absprachen nicht.«
    »Glauben Sie mir, es ist so.«
    Gerda Koch schwieg, und auch Dagmar sagte nichts. Sie drückte sich wieder zurück auf den kleinen Hocker, der mit Leder bezogen war. Sie schaute nach vorn, sah die besorgte Hausherrin und auch deren Mann.
    Der bekam von alldem kaum etwas mit. Er hatte nicht nur einen Schnaps getrunken, sondern gleich drei, und damit hatte er seine Ängste und Sorgen weggespült.
    Der genossene Alkohol hatte ihn auch müde gemacht, und so war es nicht verwunderlich, dass er leicht vor sich hinschnarchte und nur hin und wieder erwachte.
    »Hat Ihr Kollege denn kein Handy mitgenommen?«
    »Doch, das hat er.«
    »Dann rufen Sie ihn doch an.«
    Dagmar schüttelte den Kopf. »Das ist ein guter Vorschlag, Frau Koch, nur nicht in diesem Fall. Ich denke, dass Harry sein Handy ausgeschaltet hat. Es ist oft besser so. Bei unserem Beruf und den damit verbundenen Einsätzen kann es vorkommen, dass sich der Apparat genau zum falschen Zeitpunkt meldet und seinen Träger dann in eine oft lebensgefährliche Situation bringt. Deshalb ist es besser, wenn ich mich da zurückhalte.«
    »Klar, das müssen Sie wissen.«
    »Eben.«
    Dagmar schlug die Hände vors Gesicht. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt, aber zugleich auch nervös und unruhig. Wäre sie jetzt ins Bett gegangen, hätte sie keinen Schlaf finden können. Dass nichts passiert war, machte sie so nervös, und so wirbelten ihre Gedanken hin und her.
    Sie fragte sich, ob sie etwas falsch gemacht hatte, aber sie fand keine Antwort darauf. Harry hatte es so gewollt, und es war auch gut, dass sie bei den Kochs zurückgeblieben war.
    Ihre Hände sanken wieder nach unten, und sie schaute sich abermals in dem mit Möbeln voll gestopften Zimmer um, das von den leisen Schnarchlauten des Schläfers durchweht wurde.
    Wieder streifte ihr Blick das bereitliegende Telefonbuch. In diesem Moment kam ihr so etwas wie ein zündender Gedanke.
    Sie wollte anrufen. Aber nicht ihren Partner Harry Stahl, sondern bei diesem Kelo.
    Sie stand ruckartig auf.
    »Was ist denn jetzt?«
    »Ich werde telefonieren.«
    Gerda Koch nickte. »Ja, das ist gut.«
    »Aber nicht mit meinem Partner.«
    Diesmal gab Gerda Koch keine Antwort. Sie schaute zu, wie Dagmar das dicke Telefonbuch an sich nahm. Die Seite war noch aufgeschlagen, und sie fuhr mit dem Finger über die Seite, um die Telefonnummer zu finden, was kein Problem war.
    Das Telefonbuch legte sie auf die Knie. Ihr Handy fand dort ebenfalls seinen Platz, und dann tippte sie die Zahlen der Reihe nach mit zittrigem Finger und heftig klopfendem Herzen ein…
    ***
    Harry Stahl lag auf dem Boden. Er hatte nichts abbekommen, den leichten Aufprall konnte er vergessen. Etwas anderes störte ihn allerdings

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