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1276 - Spielplatz der Hölle

1276 - Spielplatz der Hölle

Titel: 1276 - Spielplatz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr. Es war der Gegenstand, den Boris Kelo - Harry hatte ihn für einen Moment nur gesehen - von der Tür her auf ihn geworfen hatte, und der sich jetzt wie ein leicht zuckender Schal um seinen Hals geschlungen hatte.
    Es war eine Schlange!
    Bis Harry das klar wurde, hatte sich das Tier bereits so eng um seinen Hals gedreht, dass er Probleme bekam, normal zu atmen. Er dachte auch nicht mehr an seine Waffe, denn aus der Schlangenfalle herauszukommen, war wichtiger. Das Tier war recht groß. Es hatte innerhalb kürzester Zeit einen dreifachen Ring um seinen Hals gelegt und drückte ihm die Luft immer mehr ab.
    Trotzdem erlebte er mit, was um ihn herum geschah. So sah er, dass sich von der Tür her die Gestalt des Boris Kelo löste, der jetzt langsam in das Zimmer trat. Er trug noch immer seinen Hut, und als der Lichtschein sein Gesicht erreichte, sah Harry das bösartige Lächeln um den Mund herum.
    Anton saß auch nicht mehr. Er stand neben ihm und stellte gelassen seinen Fuß auf Harrys rechtes Handgelenk.
    »Lass deine Kanone los!«
    Harry wollte es nicht. Er musste es tun, denn der Druck nahm immer mehr zu. Und so öffnete er die Faust und streckte die Finger. Die Waffe rutschte aus seiner schweißglatten Hand hervor, was Anton Kelo mit einem leisen Lachen quittierte, bevor er sich bückte, die Pistole an sich nahm und einsteckte.
    Mehr brauchten er und sein Zombie-Bruder nicht zu tun. Den Rest erledigte die Schlange.
    Sie war der Joker, und sie hatte sich um Harry Stahls Hals geschlängelt, der von zwei kalten Augenpaaren betrachtet wurde. In den Augen des Zombies bewegte sich nichts. Sie glotzten starr nach unten, und kein Funke Gefühl war darin zu erkennen.
    Harry kämpfte gegen den Druck an. Er ahnte, dass es ein Kampf um sein Leben werden würde. Er hatte sich ja zahlreiche Todesarten für sich ausdenken können, doch von einer Schlange erwürgt zu werden, gehörte sicherlich nicht dazu.
    Harry lag auf dem Rücken und bewegte sich dabei zuckend von einer Seite zur anderen. Er setzte ein, was er einzusetzen hatte. Er hatte die Hände angehoben und sie um den Schlangenkörper gelegt, aber es war ihm unmöglich, den Ring zu sprengen.
    Harry war nicht Tarzan. Und so würde er den ungleichen Kampf verlieren. Viele Menschen sind der Meinung, dass sich Schlangenkörper feucht anfühlen. Das stimmt nicht. Dieser hier war trocken und glatt, sodass Harry nicht richtig zugreifen konnte.
    Er sah den Kopf der Schlange nicht weit von seinem Gesicht entfernt. Dort bewegte er sich zuckend hin und her, und aus dem Maul schoss in bestimmten Abständen die schmale Zunge hervor, als wollte sie dem Mann einen Kuss versetzen.
    Die Luft wurde ihm immer knapper. Harry hielt den Mund weit offen. Er atmete auch ein, aber er hörte sich selbst nur röcheln. Seine Bewegungen erlahmten. Er rutschte nicht mehr so intensiv über den Boden hinweg. Er stemmte sich nicht mehr mit den Hacken ab und in die Höhe, und er schaute mit weit geöffneten Augen nach oben gegen die Decke, die er kaum sah, dafür jedoch die beiden Brüder, die vor ihm standen und ihn beobachteten.
    Sie gaben keinen Kommentar ab. Sie schauten nur zu, und zumindest Anton grinste. Er hatte seinen Spaß. Er schaute zu, wie Harrys Widerstandskraft immer mehr erlahmte und sich auch der Schrecken auf seinem Gesicht abzeichnete.
    Seine Augen standen dicht davor, aus den Höhlen zu treten, und tief in der Kehle wurden die würgenden Geräusche geboren, die aus dem weit aufgerissenen Mund ins Freie drangen.
    Es war der Sieg der Schlange über den Menschen. Fast schon ein Sinnbild, denn schon im Paradies hatte es die Schlange geschafft, die beiden Menschen von ihrem Weg abzubringen und zu besiegen.
    Und hier passierte es in einer ähnlichen Form, nur würde dieser Sieg mit dem Tod des Menschen enden.
    »Nein«, sagte Anton plötzlich.
    Sein Bruder hatte ihn gehört und drehte den Kopf.
    »Ich will nicht, dass er stirbt.«
    »Warum nicht?«
    »Ich will es nicht!«
    »Er ist ein Feind!«
    »Das weiß ich. Aber es gibt bessere Möglichkeiten. Er ist auch ein Bulle, und ich denke, dass er einiges weiß, was wir noch nicht wissen. Er hat jemanden anrufen wollen, um Hilfe zu holen. Ich will erfahren, ob es für ihn eine gewisse Rückendeckung gibt. Das wird er uns sagen, denn wir werden ihn langsam gar kochen.«
    »Wie meinst du?«
    »Nimm die Schlange weg!«
    Boris zögerte noch. Er schaute seinen Bruder an, der heftig nickte. »Los, weg mit ihr!«
    Boris Kelo gehorchte. Er bückte

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