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1278 - Der Elfahder

Titel: 1278 - Der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Besuchen in den Studios der verschiedenen Planform-Architekten fortzufahren."
    Das war deutlich. Wenn Kuursen Ton von Volcayrs Plan erfuhr, würde er noch schärfer auf ihn aufpassen und ihn nach Kräften an der Ausführung seines Vorhabens zu hindern suchen. Volcayr wußte, daß der Schiedsrichter zu leiden haben würde, wenn ihm sein Schützling entwich. Das tat ihm leid; denn Kuursen Ton war ihm ein freundlicher und aufrichtiger Begleiter, und es lag ihm nichts daran, dem Ophaler Schaden zuzufügen.
    Aber sein Plan - die Vorbereitung auf das Spiel des Lebens - hatte unbedingten Vorrang.
    Bei der ersten Gelegenheit, die sich ihm bot, setzte er sich von Kuursen Ton ab.
     
    *
     
    Es war helllichter Tag, als das Gleitfahrzeug, das Kuursen Ton auf die übliche Weise vor der letzten Transmitterstation aufgelesen hatte, eine Fehlfunktion im Triebwerk entwickelte. Natürlich war es kein Ernstfall. Die Fahrzeuge der Ophaler besaßen tripelund quadrupelredundante Notsysteme, die eine sanfte Landung aus beliebiger Flughöhe ermöglichten. Der Schiedsrichter und sein Begleiter waren keine Sekunde lang in Gefahr.
    Kuursen Ton setzte einen Notruf ab. Es wurde ihm bestätigt, daß man die Gestrandeten so rasch wie möglich abholen wolle.
    Immerhin gab es eine Unterbrechung des Tagesablaufs, der längst zur Routine geworden war, und zudem lag der Ort, an dem der Gleiter niederging, am Rand des nördlichen Polargebiets. So nahe war Volcayr der Hohen Schule von Mardakaan bislang noch nie gekommen. Er nahm sich vor, diesen Vorteil zu nutzen.
    Das Gelände kam seinen Wünschen entgegen. Hügelketten mit Kuppen, die Wind und Erosion glatt und kahl geschliffen hatten, bildeten ein wirres Netz, dessen Stränge einander unter allen nur denkbaren Winkeln kreuzten. Die Erhebungen waren unbedeutend, die Täler flach, aber die Landschaft bot eine derartige Vielfalt an Verstecken und Deckungsmöglichkeiten, daß es jedem, der sich auf diese Kunst auch nur einigermaßen verstand, ein leichtes sein mußte, ein ganzes Heer von Verfolgern in die Irre zu leiten.
    Volcayr ging davon aus, daß er verfolgt werden würde. Für Kuursen Ton bedeutete es Schmach und Erniedrigung, wenn ihm sein Schützling entwischte. Er würde nichts unversucht lassen, seiner so schnell wie möglich wieder habhaft zu werden.
    Der Schiedsrichter behauptete später, eines der Sicherheitssysteme müsse im kritischen Augenblick der Landung versagt haben; infolgedessen sei der Aufprall ungewöhnlich hart gewesen, und er habe das Bewußtsein verloren. Man muß Kuursen Ton zugute halten, daß er von den Kampftechniken, die in den höheren Stufen der Upanishad-Ausbildung gelehrt wurden, wenig verstand. Volcayr wendete den Griff des infiniten Schmerzes an. Er berührte den Ophaler an seiner scheinbar völlig unverfänglichen Stelle seines Körpers - unmittelbar über der Spitze eines der zwölf Tentakel - und konzentrierte dabei die Kraft des Griffes so, daß sie auf ein winziges Stück Hautoberfläche einwirkte, unter dem zwei kritische Nervenbahnen verliefen. Kuursen Ton spürte die Berührung überhaupt nicht. Der Schmerz löschte sein Bewußtsein auf der Stelle aus. Volcayrs Griff hinterließ auch keine Spur. Nur einer, der mit den Kampfmethoden der höheren Shana-Ränge vertraut war, hätte vermuten können, daß der Schiedsrichter aus anderem als natürlichem Grund ohnmächtig geworden war.
    Volcayr öffnete das Luk und stieg aus. Am Aufbau des Gleiters brachte er eine Reihe von Beschädigungen an, die Kuursen Ton später als Indizien dafür anführen konnte, daß er tatsächlich nur infolge eines zu harten Aufpralls das Bewußtsein verloren habe. Dann machte er sich auf den Weg. Der riesige Ball der Sonne D'haan stand hoch am Himmel, Die Luft flimmerte vor Hitze. In der Nordpolargegend herrschte Spätsommer. D'haan ging nie ganz unter. Zumindest mit einem Teil ihrer blutroten Scheibe stand sie stets über der Kimmung. Er hatte das Flugaggregat des Panzers in Betrieb genommen. Mit geringer Geschwindigkeit und nie weiter als fünf Meter über dem Gelände trieb er auf einem Kurs dahin, der allgemein in nördlicher Richtung wies.
    Eine halbe Stunde später hörte er auf den Kanälen des konventionellen Funks, wie eine Suche nach dem verschwundenen Elfahder angeordnet wurde. Daß in einigen Kommunikationen die Sorge ausgedrückt wurde, es könne ihm im Zusammenhang mit der Notlandung ein Unglück widerfahren sein, amüsierte ihn. Er ließ sich jedoch nicht in Sicherheit

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