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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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veranlaßt sie das, noch einige weitere Schiffe auf die Suche zu schicken."
    „Das habe ich mir auch schon überlegt, aber das werden wir nicht tun. Wir verhalten uns still und gehen kein unnötiges Risiko ein. Nur eins ist unumgänglich. Ich muß mit dem Weisen von Fornax reden."
    „Das wird schwierig. Wir haben ermittelt, daß sich terranische Wissenschaftler in seiner Nähe aufhalten. Sie sollen ihn beobachten und studieren. Sie werden dich orten, sobald du in seine Nähe kommst."
    „Ich werde genügenden Abstand wahren", versprach sie. „Die Terraner werden mich nicht entdecken. Jarmin und ich werden uns dem Augenlicht-System nur so weit wie unbedingt notwendig nähern. Ich weiß nicht, wann der telepathische Kontakt hergestellt werden kann. Ich muß es herausfinden. Ich muß mich langsam an den Weisen herantasten, und ich kann nur hoffen, daß er antwortet, solange ich außerhalb des Ortungsbereichs der Terraner bin."
    Der Weise von Fornax war ein Nocturnenstock, der etwa 14 Millionen Jahre alt war. Er befand sich auf dem einzigen Trabanten einer roten Riesensonne, die 234 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt war, auf dem Planeten Nachtschatten. Überall auf der atmosphärelosen Welt erhoben sich schwarze Quarztürme, die einen Durchmesser von 100 Metern hatten und bis zu 2000 Metern hoch waren. Der Weise von Fornax war die Gesamtheit aller Quarztürme.
    Dao-Lin-H’ay verließ das Scora-System mit einer Planetenfähre und hatte sich zwanzig Stunden später der roten Riesensonne bis auf etwa zwei Lichtjahre genähert. Sie fand Deckung zwischen einigen Asteroiden, die weitab von allen Sonnen frei im Raum schwebten.
    Sie schickte telepathische Impulse an den Weisen von Fornax hinaus, und er antwortete augenblicklich. Sie meinte, einige Quarztürme sehen zu können.
    Ich wende mich an dich, um dich daran zu erinnern, daß du uns Kartanin damit beauftragt hast, die Tauregionen zu entsorgen, eröffnete sie das Gespräch. Dabei fragte sie sich, ob es bei den Terranern auch parapsychisch begabte Frauen gab, die mit Hilfe der erbeuteten Tränen N'jalas espern konnten. Sie beschloß, sich kurz zu fassen und sich möglichst schnell wieder zurückziehen, damit es den Terranern nicht gelang, ihre Spur aufzunehmen.
    Du hast uns Kartanin nach Fornax geholt, damit wir dieser Aufgabe nachkommen, fuhr sie fort. Mittlerweile sind die Tränen N'jalas lebenswichtig für uns geworden.
    Was willst du? fragte der Weise von Fornax.
    Ich möchte, daß du den Terranern nicht länger erlaubst, die Tauregionen zu entsorgen, erklärte sie.
    Warum sollte ich das nicht tun?
    Weil die Tränen N'jalas uns Kartanin gehören.
    Das ist ein Irrtum, erwiderte der Weise von Fornax, und er erteilte ihr die gleiche Antwort wie zuvor Leila Terra, als diese mit einem ähnlichen Anliegen zu ihm gekommen war: Es ist genügend Paratau für alle vorhanden. Wozu also diese unnötigen Auseinandersetzungen?
    Der Vorrat reicht nicht ewig. Für uns sind die Tränen N'jalas existenzwichtig, für die Terraner nicht.
    Das spielt keine Rolle. Es gibt genügend Paratau für beide. Ich werde niemandem die Entsorgung verwehren.
    Dao-Lin-H’ay suchte vergeblich nach weiteren Argumenten. Sie hatte keine, aber sie vermochte nicht einzusehen, daß andere als die Kartanin am Paratau partizipieren sollten.
    Sie brach die telepathische Verbindung ab und befahl den Rückzug.
    Jarmin-Vyn-H’ay, der sie auf der Planetenfähre begleitet hatte, ortete ein Hanse-Schiff, das sich in ihre Richtung bewegte.
    „Es könnte sein, daß sie uns entdeckt haben", sagte er. „Wir müssen vorsichtig sein. Mit ihnen werden wir es nicht leicht haben."
    Sie glitten in den Ortungsschutz einer Sonne und warteten hier mehr als zehn Stunden ab. Dann traten sie den Rückweg zur MASURA an. Unbemerkt erreichten sie das Sternenschiff.
     
    *
     
    Leila Terra blickte auf das St.-Elms-Meer hinaus, als die Meldung bei ihr eintraf, daß ein nicht identifiziertes Raumobjekt geortet worden und wieder verschwunden war.
    „Es kann sich wohl nur um ein Raumschiff der Kartanin handeln", kommentierte Carlo Bylk. Der schüchtern wirkende Assistent trug einen schwarzen Anzug, der an den Ärmeln und an den Hosenbeinen mit silbern schimmernden Knöpfen besetzt war.
    Das St.-Elms-Meer war ein großes Binnenmeer, das sich bis zum Horizont erstreckte.
    Millionen von roten und gelben Vögeln suchten im flachen Wasser nach Nahrung. Es sah aus, als sei ein Teil der Wasseroberfläche mit Blüten

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