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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habt einen Weg gefunden?" Dao-Lin-H’ay blickte zum Seitenfenster des Jägers hinaus. Die Wüste erstreckte sich von Horizont zu Horizont. Nirgendwo zeigte sich auch nur das geringste Grün. Es war unvorstellbar für sie, daß hier Scoraner gelebt hatten.
    „Unter der Wüste gibt es riesige Kavernen mit Süßwasser", antwortete der Wissenschaftler. „Sie sind jedoch alle wenigstens hundertfünfzig Meter tief und waren damit offenbar unerreichbar für die Scoraner. Vielleicht haben diese aber auch noch gar nicht entdeckt, daß es diese Kavernen gibt. Jedenfalls haben wir damit begonnen, Brunnen zu bauen. In wenigen Stunden werden wir damit beginnen, das Wasser nach oben zu pumpen. Dann werden sich die Schluchten und Täler mit Wasser füllen. Die Scoraner werden es wahrscheinlich erst nach einigen Wochen bemerken, wenn sie dieses Gebiet überfliegen. Die Wüste wird sich in einigen Jahren in ein Paradies verwandeln."
    „Vorausgesetzt, sie zerstören die Pumpen nicht als Teufelswerk", gab die Kommandantin der MASURA zu bedenken.
    Catman-Thar-Car lachte.
    „Daran haben wir gedacht. Die Brunnen liegen alle so tief, daß sie sich früher oder später selbst unter Wasser setzen. Sie werden wie submarine Quellen sein. Die Scoraner werden ihre Mühe haben, herauszufinden, woher das Wasser eigentlich kommt."
    „Wie lange werden die Pumpen funktionieren?"
    „Wenigstens hundert Jahre."
    Dao-Lin-H’ay lächelte.
    „Wir wollen ihnen eine Botschaft zurücklassen", sagte sie nach einer Weile, als der Wissenschaftler ihr einige Trupps von Spezialisten gezeigt hatte, die unter ihnen in der Wüste die Brunnen bauten. „Wir werden einen Obelisken in der Wüste errichten. Er soll eine Inschrift erhalten, die ein wenig rätselhaft und mystisch klingt. Sollen die Scoraner sich ruhig ein wenig die Köpfe zerbrechen, was wir damit gemeint haben."
    „Und was soll darauf stehen?"
    „Oh, sinngemäß: Alles Gute kommt von oben!"
    Catmah-Thar-Car lachte nun ebenfalls.
    „Ich werde mir etwas Entsprechendes einfallen lassen", versprach er. „Soll ich bei einem der Brunnen landen?"
    „Nicht notwendig. Wir kehren zur Insel der Sternensöhne zurück." Erneut lehnte sie sich zurück und schloß die Augen.
    Die Insel der Sternensöhne!
    Jetzt erschien ihr diese Bezeichnung geradezu wie Hohn.
    Die Insel der Sternensöhne - das klang so positiv. Für die Scoraner aber war die Insel ein Ort, an dem die Hölle ihre Kreaturen ausgespieen hatte.
    Warum ist die Verständigung nur so schwer? fragte sie sich. Warum kann man nicht mehr Vertrauen zueinander haben?
    Am Horizont tauchte die Insel der Sternensöhne aus dem Dunst. Der nördliche Teil schien in Feuer gebadet zu sein. Unaufhörlich schossen die Stichflammen von Explosionen in den Himmel hinauf.
    Dao-Lin-H’ay wurde sich dessen bewußt, daß die Kartanin nicht nur Kommunikationsschwierigkeiten mit den Scoranern hatten, sondern auch mit den Terranern.
    Zu keiner Zeit hatten sie versucht, sich mit den Terranern zu verständigen.
    Der Raumjäger setzte zur Landung an, und wiederum tauchten einige Kampfflugzeuge der Scoraner auf und feuerten, obwohl die Piloten doch längst erkannt haben mußten, wie sinnlos dies war.
    „Es gibt keine Verständigung mit Dieben", sagte sie.
    „Wie bitte?" Catman-Thar-Car blickte sie erstaunt an. Er wußte nicht, was sie meinte.
    „Nichts", erwiderte sie. „Es ist gar nichts. Ich mußte nur daran denken, daß wir bisher noch nicht mit dem Stützpunkt der Terraner geredet haben. Aber das wäre ohnehin zwecklos. Die Terraner sind Diebe, die sich an den Tränen N'jalas vergreifen. Uns hat der Weise damit beauftragt, die Tränen N'jalas zu bergen, nicht die Terraner. Es hat keinen Zweck, mit ihnen zu verhandeln."
    „Wenn du erlaubst, möchte ich einen Vorschlag machen."
    „Ich höre."
    „Du solltest den Weisen aufsuchen."
    „Das ist genau das, was ich vorhabe, mein Freund."
    Um sie herum explodierten die Granaten. Die Maschine schwankte leicht und glitt dann durch eine Strukturlücke in den Prallschirm. Sie landete unmittelbar vor dem Verwaltungsgebäude auf dem Hof der Fabrik.
    Catman-Thar-Car blickte sie unsicher an. Sie öffnete sich ihm und schüttelte den Kopf.
    „Du fragst dich, warum ich die Gedanken der Scoraner nicht erfassen kann", sagte sie.
    „Nun, es gibt eben Lebewesen, deren Gedanken auch dem begabtesten Esper verborgen bleiben. Und ich kann mich ihnen gegenüber nicht so öffnen, wie ich das vielleicht müßte.
    Ihr Haß gegen uns ist zu

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