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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schrie die Hanse-Sprecherin. „Raus damit!"
    „Das gesamte Computerprogramm ist gelöscht worden", ächzte die Frau. „Die gesamte Software ist weg!"
    Leila Terra hatte das Gefühl, man habe ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.
    „Achtung", dröhnte eine männliche Stimme aus einem der anderen Lautsprecher.
    „Achtung - Ortung. Ein fremdes Objekt ist über Kontor Fornax aufgetaucht."
    „Was für ein Objekt?" fragte die Hanse-Sprecherin mühsam beherrscht.
    „Es ist die MASURA", rief der Ortungsoffizier. „Sie schleust Beiboote aus. Mein Gott - sie greifen Kontor Fornax an. Sie greifen den Stützpunkt an."
    Die Tür öffnete sich, und einige Offiziere führten die drei Gefangenen herein.
    Leila Terra blickte in triumphierend funkelnde Augen, und sie erfaßte, daß diese katzenhaften Geschöpfe alles mögliche sein mochten - nur nicht ihre Gefangenen.
    Ihre Gedanken überschlugen sich.
    Die Hauptpositronik von Kontor Fornax war - wie jede andere Positronik - vielfach gesichert. Daß die gespeicherten Daten und die vielfältigen Computerprogramme einfach gelöscht worden waren, wollte ihr nicht in den Sinn.
    Es ist unmöglich!
    „Ist es nicht", antwortete die Kartanin, in der Leila Terra die Anführerin sah. Sie hatte Mühe, diese Worte zu formulieren, schaffte es aber immerhin so gut, daß die Hanse-Sprecherin sie verstand.
    „Du kannst meine Gedanken lesen", erkannte sie.
    Ihr Gegenüber lachte.
    Sie war jung, besaß aber eine besondere Ausstrahlung. Diese machte deutlich, daß sie die Anführerin war, der sich die anderen unterordneten. Sie hatte ein glattes, leicht gemustertes Fell, das von einem eigenartigen Grau war. Aus ihm leuchtete es bei wechselndem Lichteinfall blau und violett heraus. Über den Augen wölbten sich schwarze, dichte Augenbrauen. Sie hatten die dreieckigen, hochgestellten Ohren einer Katze und erinnerte auch sonst mit jeder Bewegung, mit jeder Geste und mit ihrer Sprache an diese Geschöpfe.
    Plötzlich wirbelten die drei Kartanin herum. Aus ihren Händen fuhren sie messerscharfe Krallen aus. Blitzschnell stießen ihre Hände vor, und die Krallen bohrten sich in die Handgelenke der Männer, die sie hereingeführt hatten. Leila Terra hörte sie aufschreien, und dann fielen die Kombiwaffen polternd auf den Boden. Sie wollte eine Lade öffnen, um eine Waffe herauszunehmen.
    Einer der Kartanin stürzte sich auf sie und stieß sie so heftig zur Seite, daß sie gegen die Wand flog. Er riß die Lade auf und nahm die Waffe an sich.
    Erschrocken blickte Leila ihn an.
    Der Mann hatte ein zernarbtes Gesicht. Alle Narben waren schmal und langgezogen. Es waren die Spuren von Krallen, die ihm ins Gesicht gefahren waren. Besonders die rechte Hälfte seines Gesichts war davon betroffen. Dieser Mann mußte unzählige Zweikämpfe durchgestanden haben. Er hatte Augen, die aus grünem Eis zu bestehen schienen, und deren Ausdruck verriet, daß er Furcht nicht kannte.
    Die Hanse-Sprecherin schloß mit ihrem Leben ab, als sich der Projektor der Waffe auf sie richtete.
    Sie hatte recht gehabt. Gefangene waren diese drei nicht. Sie beherrschten die Situation. Dies war von Anfang an so gewesen.
    Auch der dritte Kartanin war ein Mann, der genau wußte, was er tat. Er war Leila Terra geradezu unheimlich. Er war eindeutig der Älteste der drei. Sein Fell war grau und stumpf, und seine Barthaare waren weiß. Sie standen steif und hart etwa zehn Zentimeter von seinen Lippen ab. Sein etwas schief stehender Mund hatte einen gewissen zynischen Ausdruck, und die Hanse-Sprecherin erfaßte, daß sie von diesem Mann am wenigsten Gnade zu erwarten hatte.
    Von draußen drang der Lärm heftiger Kämpfe herein. Mit brüllenden Triebwerken landeten die Beiboote der MASURA. Die aus den Abstrahlschächten schießenden Flammenzungen tauchten das Büro der Hanse-Sprecherin in ein unheimliches, rötliches Licht.
     
    *
     
    „Soll ich sie töten?" fragte Jarmin-Vyn-H’ay.
    „Wozu?" fragte Dao-Lin. „Paralysiere sie."
    „Sie hätte mich getötet. Sie wollte eine Waffe aus der Schublade holen und mich töten."
    „Sei kein Narr", erwiderte die Esperin.
    Der Oberbefehlshaber der Sternsöldner löste die Waffe aus, und Leila Terra stürzte paralysiert zu Boden. Dann schoß Jarmin-Vyn-H’ay auf die Männer, die sie gefangengenommen und hereingeführt hatten, um auch sie zu lahmen. Carlo Bylk und Maud Leglonde kamen ebenfalls nicht davon.
    „Raus hier", befahl die Protektorin. „Ich spüre die Macht der Tränen N'jalas.

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