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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weile nichts mehr gehört.
    Sie saß in einem Restaurant direkt am Ufer des St.-Elms-Meeres, als die Alarmpfeifen aufheulten.
    Erstaunt ließ sie ihr Cocktail-Glas sinken. Sie blickte Carlo Bylk an.
    „Was ist los?" fragte sie. „Hast du eine Übung angesetzt?"
    „Nein. Es ist ernst", erwiderte sie.
    „Und dann sitzt du hier noch herum?" Sie hob ihr Glas wieder und trank einen kleinen Schluck. „Nimm die Beine unter die Arme und verschwinde. In einer Minute will ich dich wieder sehen, und dann will ich wissen, was passiert ist."
    Während ihr Assistent und Cheforganisator davonhastete, schaltete sich ein winziger Monitorschirm in der Tischmitte ein, und ein leuchtend rotes Dreieck erschien darauf. Es signalisierte der Hanse-Sprecherin, daß ein Wachroboter durch Gewaltanwendung zerstört worden war. Dann kehrte Carlo Bylk auch schon zurück.
    „Zwei Personen sind mit einem Roboter zusammengeraten", berichtete er mit einem Blick auf den Monitorschirm. „Sie konnten bisher nicht identifiziert werden."
    „Gibt es Aufnahmen? Spuren? Irgendwelche Hinweise?"
    „Bis jetzt weist nichts darauf hin, daß es Kartanin gewesen sind", erwiderte der Assistent.
    Leila verließ das Restaurant und eilte zu ihrem Büro. Carlo Bylk folgte ihr. Dabei führte er pausenlos Gespräche über sein Armband-Interkom, konnte ihr aber auch noch nicht mehr sagen, als sie in ihrem Büro waren.
    „Es können auch Siedler gewesen sein, die den Stützpunkt verlassen haben, um sich irgendwo in der Wildnis niederzulassen", bemerkte er. „Ich erinnere daran, daß wenigstens fünfzig Männer und Frauen diesen Weg gewählt haben."
    Sie beachtete ihn nicht. Für sie war absolut sicher, daß Kartanin in den Stützpunkt eingedrungen waren. Bisher hatte sie den Gedanken weit von sich gewiesen, daß Kontor Fornax gefährdet sein konnte. Jetzt, da etwas geschehen war, änderte sie ihre Meinung radikal und paßte sie damit den Erfordernissen an.
    Sie nahm einen Paratau-Tropfen aus ihrem Arbeitstisch und umschloß ihn mit ihrer Hand. Dann trat sie an eines der Fenster und blickte aufs Meer hinaus. Sie konzentrierte sich mit aller Kraft und versuchte, in ihr schlummernde parapsychische Talente zu mobilisieren.
    „Glaubst du wirklich, daß Kartanin...", begann Bylk.
    „Halt den Mund", fuhr sie ihn an.
    Bestürzt wich er zurück. Hastig signalisierte er Maud Leglonde, daß sie still sein sollte, als sie hereinkam und sich an die Hanse-Sprecherin wenden wollte.
    „Es sind zwei humanoide Gestalten gewesen", wisperte sie ihm zu. „Wir haben eine Infrarotaufnahme. Sie ist leider sehr unscharf. Einzelheiten sind nicht zu erkennen."
    „Verschwindet", sagte Leila Terra mit scharfer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    Ihre beiden Assistenten zogen sich eilig zurück.
    Leila hatte wenig Erfahrung mit telepathischen Experimenten. Deshalb gelang es zunächst nicht, sich in dem Wust der auf sie eindringenden Gedanken zurechtzufinden.
    Ihr war, als sei sie in eine riesige, schwatzende Menschenmenge eingetaucht, in der jeder seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Ganz flüchtig fing sie die Gedanken eines Mannes auf, von dem sie augenblicklich erfaßte, daß er kein Mensch war. In diesem Moment sah sie sich in ihrer Überzeugung bestätigt, daß Kartanin in den Stützpunkt eingedrungen waren.
    So sehr sie sich nun aber auch bemühte, erneut Kontakt mit der fremden Entität zu bekommen, es gelang ihr nicht.
    Schließlich gab sie ihre Bemühungen auf. Sie ging zu ihrem Arbeitstisch und setzte sich mit Syrene Areyn in Verbindung. Diese befehligte nicht nur die ENTSORGER-1, sondern war zudem militärischer Oberbefehlshaber von Kontor Fornax. Syrene Areyn hielt eine klobige, handgeschnitzte Pfeife in der rechten Hand, als ihr Gesicht auf dem Bildschirm erschien. Daraus stieg eine dicke Rauchwolke hervor, hinter der ihr Gesicht beinahe verschwand. Die Konimandantin war dreißig Jahre alt. Sie war eine blonde, attraktive Frau, die ihr Haar straff zurückkämmte. Sie hatte kräftige, dunkle Augenbrauen, die über den Augen scharfe Bögen bildeten, an den Schläfen jedoch ausfächerten und sich bis fast zum Haaransatz hinaufzogen.
    „Es sind Kartanin", sagte die Hanse-Sprecherin. „Ich habe ihre Gedanken aufgefangen, kann sie jedoch nicht lokalisieren. Höchste Alarmstufe."
    „Alle Posten sind besetzt", erwiderte die Konimandantin und paffte an ihrer Pfeife. „Du kannst beruhigt sein. Den beiden wird es nicht gelingen, den Planeten zu verlassen. Wir schnappen sie,

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