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128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

Titel: 128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht minder wilden roten Haupthaar nach
flüchtigem Blick auf das Zifferblatt seiner Armbanduhr. »In einer Stunde werden
wir das Girl treffen. Ich schlage vor, daß wir jetzt schon losgehen und noch
eine Kleinigkeit essen und trinken .«
    »Du hast schon wieder Hunger, Brüderchen ?« fragte Larry Brent, der neben dem stiernackigen Russen
wie ein braver, großer Junge aussah.
    »Schon wieder ist gut. Du weißt, daß ich
heute abend nur einen kleinen Imbiß in der Maschine zu mir genommen habe .«
    »Hoho! Jetzt untertreibst du aber,
Brüderchen! In der Imbißhalle des Flughafengebäudes hast du im Vorübergehen
einen doppeldeckigen Hamburger in dich reingeschoben, und wenn ich mich recht
entsinne, hast du draußen vor dem Eingang noch zwei Hot dogs verdrückt, ehe wir
in den Wagen stiegen, der uns hierher brachte. Das Ganze geschah vor einer
Stunde .«
    »Ich sage dir ja, daß ich über die Vorspeise
nicht hinausgekommen bin. Es ist höchste Zeit, daß ich was Anständiges zwischen
die Zähne kriege .« . Mit diesen Worten schlug er dem
Freund auf die Schulter. Ein anderer wäre unter dem Schlag zusammengebrochen.
Solche Liebkosungen waren nichts für zartbesaitete Naturen.
    Die Freunde verabschiedeten sich von Clay
Jenkins und vereinbarten, daß jede Seite die andere auf dem laufenden halten
sollte. Jedes ungewöhnliche Ereignis, und sei es scheinbar noch so unbedeutend,
sollte dem anderen auf schnellsten Weg bekanntgemacht werden.
    »Das gilt auch für den Fall, daß Harm Shuster
sich noch mal meldet«, sagte Larry Brent zum Abschied.
    Daran aber glaubte keiner von ihnen.
    Die Geräusche auf dem Band ließen den Schluß
zu, daß Harm Shuster Opfer eines unerklärlichen, heimtückischen und äußerst
mysteriösen Gegners geworden war. Shuster hatte etwas erkannt, aber sein
geistiger Zustand war schon so verändert gewesen, daß er nicht mehr in der Lage
war, genaue Angaben zu machen.
    Vielleicht wußte Liz Mandaler doch mehr, als
sie meinte, mitteilen zu können. Sie hatte versprochen, sich noch heute mit
ihnen zu treffen und ihnen Rede und Antwort zu stehen. Schon jetzt schien
allerdings ausgeschlossen zu sein, daß Shusters letzter Auftrag etwas mit
seinem Verschwinden zu tun haben könnte. Dennoch wollten - wenn sich kein
anderer Anhaltspunkt zeigte - Larry und Iwan auch da nachhaken.
    Sie fuhren mit dem Taxi, das telefonisch zum
Headquarters bestellt worden war.
    »Zum Ritz Old Poodle Dog, Towarischtsch«,
sagte der Russe zu dem Fahrer. »Post Street fünfundsechzig.«
    »In das französische Lokal?«
    »Genau, Sir. Habe gehört, daß man dort
vorzüglich speisen kann .«
    »Diese Empfehlung kann ich bestätigen .« Der Chauffeur fuhr an. Die Straße glänzte feucht, und der
Himmel war dunkel und regenschwer. Vereinzelt fielen wieder ein paar
Regentropfen auf die Frontscheibe.
    Larry schmunzelte still vor sich hin, während
er sich bequem in die weichen Sitzpolster zurücklehnte.
    Das war typisch Kunaritschew. Gleich in
welche Stadt er auch kam, er wußte sofort, wo es das Beste aus Küche und Keller
gab.
    Die Straßen von San Franzisko waren trotz des
regnerischen Wetters um diese Zeit noch belebt.
    Viele Fahrzeuge waren unterwegs, aber auch
Passanten.
    Der Mann auf der anderen Straßenseite, der
sich in den Schatten eines Hauseingangs gedrückt hatte, schien den kühlen Wind
und den Regen unangenehm zu finden. Er trug nur einen leichten, dunklen Anzug,
ein dunkelblaues Hemd und keine Kopfbedeckung, mit der er sich vor dem stärker
werdenden Regen hätte schützen können.
    Der Mann war jedoch kein gewöhnlicher
Passant.
    Er stand die ganze Zeit über schon da, genau
seit dem Eintreffen von Larry Brent und Iwan Kunaritschew.
    Der Fremde beobachtete auch die Wegfahrt.
    Er stand so tief im Schatten des Eingangs,
daß die Scheinwerfer des davonfahrenden Taxis ihn nicht streiften.
    Der Unbekannte im Dunkeln zündete sich eine
Zigarette an und hielt die hohlen Hände dicht vors Gesicht, um den Wind
fernzuhalten, der die kleine Flamme auszublasen drohte.
    Der Streichholzschein warf sekundenlang einen
hellen Lichtfleck auf das Gesicht des Fremden und seine Augen.
    Die Augen waren - grellgelb, die Haut
stahlblau.
    Wer immer dort drüben im Hauseingang stand,
konnte kein Mensch sein!
     
    *
     
    Das erfuhr Priscilla Holloway, die eine halbe
Minute später um die Hausecke kam und zum Eingang eilte, als erste.
    Die Frau, eine pensionierte Lehrerin,
bewohnte im Dachgeschoß des vierstöckigen alten Mietshauses eine

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