Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
128 - Sohn der Ratten

128 - Sohn der Ratten

Titel: 128 - Sohn der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
der Großen Mutter. Augenblicklich bildeten sich riesige Blasen. Die Farbe der Haut veränderte sich; sie wurde dunkelgrün.
    „Du darfst nicht den Ys-Spiegel einsetzen, Dorian!" brüllte Olivaro. „Das wäre unser aller Untergang."
    Ein riesiger Arm wuchs plötzlich aus dem scheußlichen Gebilde und raste auf mich zu. Mir blieb keine andere Wahl. Ich mußte den unsichtbaren Strahl darauf richten. Der Arm verschwand; er wurde in das Innere der Großen Mutter geschleudert. Doch ein weiterer Arm kam auf mich zu.
    Ich packte Coco, riß sie zur Seite und ergriff die Flucht. Immer mehr Arme schossen aus dem Gebilde. Tausende von Beulen platzten auf.
    Die Große Mutter spielte verrückt. Aus unzähligen Öffnungen sprangen die abscheulichsten Monster, die es aber Gott sei Dank nicht auf uns abgesehen hatten.
    Plötzlich klafften riesige Löcher im Boden.
    Dunja, dachte ich verzweifelt, Dunja!
    „Dorian!" brüllte Olivaro. „Du mußt dein Medium zurückhalten! Die Große Mutter dreht durch." „Ich bekomme keinen Kontakt mit Dunja", sagte ich verzweifelt.
    „Dann richte wenigstens den verdammten Strahl in den Himmel!"
    Ich gehorchte. Der Boben bebte unter unseren Füßen, und dann wurde es dunkel.
    „Bleibt wo ihr seid!" sagte ich. „Ich halte den Y s-Spiegel in den Himmel."
    „Du mußt Dunja erreichen, Dorian!"
    Die Dunkelheit, die uns einhüllte, war völlig untypisch für Malkuth. Normalerweise wurde es kaum dunkel, und wenn, war es noch immer hell genug, um ein paar Meter weit sehen zu können; doch jetzt sah ich nicht einmal eine Handbreit weit.
    Dunja, dachte ich verzweifelt. Hörst du mich, Dunja?
    Der Ys-Spiegel pulsierte noch immer. Irgend etwas rannte zwischen meinen Beinen hindurch. Dann stieß etwas Schweres in meinen Rücken, und ich flog zur Seite. Dabei richtete ich den Ys-Spiegel für einen Augenblick auf den Boden. Eine ätzende Flüssigkeit schoß mir ins Gesicht, und ich versank bis zu den Knien in einer pulsierenden Masse.
    Dunja, bitte, Dunja, höre mich…
    Wieder nichts. Ich biß die Zähne zusammen und versuchte mich ganz auf Dunja zu konzentrieren. Der Boden bebte noch immer. Ein seltsames Heulen umgab uns, das immer lauter wurde und sich mit durchdringenden Schreien vermischte.
    Dunja, hörst du mich?
    Ich höre dich, Dorian.
    Erleichtert atmete ich auf.
    Hör sofort mit deiner Hilfe auf! Sofort!
    Augenblicklich spürte ich, wie der unsichtbare Strahl erlosch.
    Du darfst mir nur noch helfen, wenn ich es dir ausdrücklich befehle. Hast du mich verstanden, Dunja?
    Ja, ich habe dich verstanden, Dorian. Ich wollte dir doch nur helfen. Das Monster sah so furchterregend aus. Und ich bekam keinen Gedankenkontakt mit dir. Ich wußte nicht, was ich tun sollte.
    Ist schon recht, beruhigte ich sie. Bleibe weiterhin mit mir in Kontakt!
    „Seid ihr in der Nähe, Coco und Olivaro?"
    „Ich bin hier", meldete sich Coco.
    „Ich auch. Ist endlich der verdammte Strahl abgeschaltet?"
    „Ja, ich habe Kontakt mit Dunja bekommen."
    „Hoffentlich war es nicht zu spät", sagte Olivaro tonlos. „Die Große Mutter ist verletzt. Und auch Malkuths Gehirn hat etwas abbekommen. Ich möchte jetzt nicht in einem der Häuser sein. Dort muß es furchtbar zugehen."
    „Und was ist mit Malkuths Oberfläche?"
    Der Boden bebte wieder. Ich wurde ein paar Meter durch die Luft geschleudert und landete in einer klebrigen Flüssigkeit.
    Als ich mich aufgesetzt hatte, wurde es langsam hell. Ein mattes Dämmerlicht hing über der unwirklichen Landschaft. Die Nebelfetzen waren verschwunden. Die Große Mutter war schemenhaft zu erkennen. Noch immer spie das unheimliche Gebilde Monster aus, die immer größer und abstoßender wurden. Einige fielen sofort übereinander her, die anderen ergriffen die Flucht. Heiße Wellen gingen von der Großen Mutter aus. Der Gestank wurde immer ärger. Teile des Gebildes waren mit Schimmelpilzen bedeckt; andere Teile der Großen Mutter schienen abgestorben zu sein.
    „Das ist das Ende", sagte Olivaro fast unhörbar, der langsam näher gekommen war.
    „Was willst du damit sagen?" fragte ich, blickte ihn kurz an und konzentrierte mich dann auf Coco, die vor mir stehengeblieben war. Sie schien unverletzt zu sein.
    „Für uns alle gibt es keine Rettung mehr. Die Große Mutter scheint die Kontrolle über die neun Gehirne verloren zu haben. Seht euch nur die grauenvollen Monster an, die sie produziert!"
    „Wir können noch immer zur Erde springen", meinte ich.
    „Das ist im Augenblick nicht möglich.

Weitere Kostenlose Bücher