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1280 - Der Engel und sein Henker

1280 - Der Engel und sein Henker

Titel: 1280 - Der Engel und sein Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so entschlossen an.«
    »Ich habe meine Erfahrungen.«
    »Stimmt.«
    Damit hatte ich zwar Recht, aber ich wusste auch, dass sich viele Fälle zwar glichen, aber nie gleich waren. Überraschungen erlebte ich immer wieder. Damit rechnete ich auch in diesem Fall. Ich ging nicht davon aus, dass alles glatt über die Bühne ging.
    »Kannst du mir denn sagen, ob du einen genauen Plan hast, John?«
    »Ich habe ihn umgeändert.«
    »Und wie sieht er jetzt aus?«
    »Ich denke, dass wir hier bei dir in der Wohnung bleiben. Sie bildet so etwas wie ein Zentrum. Ich kann mir denken, dass du die Bilder vom Henker hier gesehen hast. Eben im Spiegel oder in der Wand. Oder liege ich da falsch?«
    »Nein, John, liegst du nicht.« Sie drehte sich um die Achse und streckte die Arme hoch. »Hier befindet sich wirklich so etwas wie eine Quelle. Hier habe ich sein Erscheinen erlebt.«
    »Und deshalb wird er auch zurückkehren.«
    »Wir müssen warten?«
    Ich lächelte. »Wie die Schauspieler auf ihren Einsatz. Aber trotzdem möchte ich mich ein wenig umschauen. Es kann sein, dass er bereits in der Nähe ist, obwohl mir das Kreuz keine Warnung zukommen lässt. Aber das hat nichts zu sagen.«
    »Gut, dann schau dich um. Ich bleibe hier im Zimmer, auch wenn mich der Tote stört.«
    »Sobald die Gelegenheit günstig ist, werde ich die Kollegen anrufen, damit sie Richie abholen können, aber ich denke auch an Logan und Fatty.«
    »Himmel, die hatte ich ganz vergessen!«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob man sie hat fliehen lassen«, sagte ich meine ehrliche Meinung. »Dieser Henker will keine Zeugen. Er zielt alles brutal durch. Rücksicht auf Menschenleben nimmt er dabei nicht. Da reagiert er wie ein Gangsterboss, der keine Zeugen haben will. Garantieren kann ich für die beiden nicht.«
    »Willst du auch nach draußen?«
    »Ja.«
    »Für länger?«
    »Nein, nein«, erwiderte ich lächelnd. »Du brauchst keine Sorgen zu haben, ich werde dich nicht lange allein lassen. Aber ich muss wissen, ob… na ja, du weißt schon.«
    »Gut, bis gleich…«
    Schweigend verließ ich das Zimmer.
    ***
    Am Schloss der Wohnungstür sah ich, dass es aufgebrochen worden war. Das war ohne Lärm abgelaufen, denn gehört hatten wir nichts, doch das war jetzt nicht wichtig. Die Tür stand weit offen.
    Fatty hatte sie bei seiner Flucht nicht zugeschlagen, und so konnte ich in den Flur dieses stillen Hauses schauen.
    Ich war schon auf der Hut, weil ich der anderen Seite alles zutraute. Aber der verdammte Henker ließ sich nicht blicken, und auch das Kreuz schickte mir keine Warnung.
    Trotzdem glaubte ich nicht daran, dass ich mich in einem friedlichen Gebiet befand. Die Ruhe täuschte, denn für mich war sie nichts anderes als die Stille vor dem Sturm. Jemand wie dieser Henker gab einfach nicht auf.
    Die Nachtluft war noch warm, die mich empfing, als ich den Kopf nach draußen streckte. Es waren keine fremden Geräusche zu hören, die mich gestört hätten. Keine Stimmen. Weder von einem Menschen noch von einem Tier. Die Stille hielt an, auch als ich meinen Fuß nach draußen setzte, mich einige Meter vom Haus entfernte und mich umschaute.
    Ich sah meinen geparkten Wagen, aber mir fiel noch mehr auf. Neben ihm entdeckte ich den weiteren Umriss eines Automobils. Es war ein Van, fast so dunkel wie die Nacht.
    Er hatte bei meiner Ankunft dort noch nicht gestanden. So ging ich davon aus, dass die drei Rächer mit ihm gekommen waren. Dass er noch immer auf der gleichen Stelle stand, ließ darauf schließen, dass sie eine Flucht mit dem Fahrzeug nicht geschafft hatten. In ihrer Panik mussten sie die Flucht zu Fuß ergriffen haben, obwohl ich davon nicht hundertprozentig überzeugt war. Deshalb ging ich auf das Fahrzeug zu.
    Die Stille um mich herum blieb. Es war eine andere als die innerhalb der Wohnung. Nächtlich, besonders sensibel, und so waren für mich auch fernere Geräusche hörbar. Das hin und wieder auftretende Summen, wenn ein Auto über die weiter entfernt liegende Straße fuhr. Die nächsten Lichter malten sich außerhalb des Grundstücks ab. Sie sahen aus wie Flecken, die einen bleichen Totenschein abgaben, als wollten sie die Eingänge zu einer jenseitigen Welt markieren.
    Der Boden war mit hohem Gras und verblühten Sommerblumen bewachsen. Reifen hatten Spuren hinterlassen. Sie zogen sich vom Beginn des Grundstücks bis zu den Parkflächen hin.
    Über mir standen die Kronen der Bäume wie breite Schatten. Hin und wieder gaben sie Geräusche ab, wenn der Wind in

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