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1281 - Der dreifache Tod

1281 - Der dreifache Tod

Titel: 1281 - Der dreifache Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte es sich vom Boden her nach oben gedrückt oder war einfach rausgerissen worden.
    Links von ihnen zog sich das alte Hafenbecken mit dem Schmutzwasser hin. Rechts ragten die Fassaden der Lagerhallen hoch. Sie sahen Rampen und Hebekräne, aber sie sahen auch jetzt keine Menschen und wussten auch nicht, ob die Hallen mit Waren gefüllt waren. Eine recht schlechte Wirtschaftslage machte sich auch hier bemerkbar.
    Die Lichter sahen sie an anderen Stellen des Ufers, in einem Bereich, wo Schiffe beladen oder gelöscht wurden. Da lebte der Hafen noch. Hier aber war er tot und sich selbst überlassen. Oder auch ein ideales Gelände für dunkle Geschäfte.
    Suko und seine Partnerin wurden noch vorsichtiger, als sie in die Nähe des Ziels gelangten. Das Haus lag an der rechten Seite. Zum Wasser hin befand sich der Zugang, eine große Tür, die aus zwei Hälften bestand. Über ihr zeichnete sich eine Bogenleuchte ab, die wie eine gebogene Kralle von der Hauswand her nach unten drückte, aber nicht ein einziger Lichtschimmer fiel aus der Birne.
    Wasser gluckste nicht weit entfernt gegen die Mauer. Wellen klatschten leise Beifall, der Wind war weich und steckte voller Gerüche, während sie ansonsten von der tiefen Stille umgeben waren.
    Shao trat etwas zurück und schaute an der Fassade hoch. Fenster lockerten das Mauerwerk nicht auf.
    Vom Boden bis zum Dach hin wuchsen die Backsteine in die Höhe.
    Das Problem für sie bestand, in den Bau hineinzukommen. Es gab hier auch keine Rampe, nur eben diese Tür, die natürlich verschlossen war. Suko fummelte in seinen Taschen herum. Er hatte einige Geräte mitgebracht, die er zum Türöffnen brauchen konnte. Ein elektronisches Schloss war nicht eingebaut worden. Es konnte möglich sein, dass sie den Eingang mit diesen Hilfsmitteln aufbekamen.
    Hinter ihnen klatschte das Wasser stärker gegen die Mauer. Am Kai brachen sich die Wellen. Einige Spritzer wirbelten über die Mauer hinweg. Shao und Suko hörten ein kratzendes Geräusch, das ihnen neu war. Plötzlich waren sie hellwach und verschwanden von der Tür.
    Sie blieben im Dunkel der Hauswand stehen. Sekunden später hörten sie leise Stimmen und erlebten dann, dass sie genau das Richtige getan hatten, denn dort, wo die Treppe nach unten führte, war eine Bewegung zu sehen.
    Kurz darauf erschienen die beiden Männer, die mit dem Boot angelegt hatten. Sie waren die Stufen hochgeklettert, und es gab für sie nur ein Ziel.
    Wie auch Suko und Shao zuvor liefen sie auf die Tür des Gebäudes zu. Sie wussten genau, wo sie sich befanden, denn sie lenkten ihre Schritte zielstrebig in diese Richtung.
    »Die machen uns den Weg frei«, flüsterte Shao.
    Darauf wollte Suko nicht wetten und schüttelte den Kopf. »Es könnte auch etwas anderes passieren.«
    »Und was?«
    »Abwarten.«
    Sukos Gefühl hatte ihn nicht getrogen. Die beiden Gestalten dachten nicht daran, die Tür zu öffnen.
    Sie hielten sich zwar vor dem Haus auf, aber sie flüsterten zunächst nur miteinander, bis sich einer von ihnen drehte und genau in ihre Richtung schaute.
    Entdeckt!, schoss es ihnen durch den Kopf, und einen Moment später standen sie im Schein heller Lampen, die urplötzlich eingeschaltet worden waren.
    Beide mussten zwinkern, weil das starke Licht sie blendete. Sie hörten einen scharfen Befehl und hüteten sich, auch nur einen Finger zu rühren. So hatten sie sich den Fortgang nicht vorgestellt, aber es war nichts zu machen. Die Typen hatten im Moment die besseren Karten.
    Shao und Suko gaben sich demütig und ängstlich wie zwei entdeckte Einbrecher. Als die Lichtkegel sich bewegten und an ihren Körpern entlangtanzten, da war ihnen klar, dass die Männer auf sie zukamen.
    Sie hörten die Schritte auf dem Pflaster, wurden wieder geblendet, und Suko erhielt als Erster einen Stoß, der ihn bis gegen die Wand schleuderte. Auch bei Shao wurde zugegriffen, und sie prallte links neben Suko gegen die Wand.
    Ob die beiden Männer Waffen in den Händen hielten, war nicht zu erkennen. Das Licht strahlte zu stark in Shaos und Sukos Augen, aber die Überraschung fand auf der Gegenseite statt.
    »Sie trägt eine Maske.«
    »Ja, und noch was auf dem Rücken.«
    »Eine Frau.«
    »Kennst du sie?«
    »Nein.«
    »Das sind keine normalen Einbrecher.«
    »Glaube ich auch.«
    »Nimm mal das Messer!«
    Bisher war die Unterhaltung recht harmlos verlaufen. Der letzte Satz allerdings hatte Suko und Shao gestört. Sie waren nicht hier erschienen, um sich fertig machen zu lassen,

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