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1281 - Der dreifache Tod

1281 - Der dreifache Tod

Titel: 1281 - Der dreifache Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier aßen, brauchten keinen großen Komfort, deshalb saßen sie auch auf Bänken ohne Rückenlehnen, die mitten im Raum standen vor den ebenfalls langen Tischen, auf die sie dann ihre Schüsseln und Teller stellten.
    An Fenstern hatte man gespart, deshalb musste auch am Tag das Licht eingeschaltet werden. Die kleinen Lampen waren an verschiedenen Stellen des Raumes verteilt. Sie gaben zwar Licht ab, aber das war mehr ein Glühen als ein helles Strahlen.
    Am Abend herrschte mehr Betrieb. Zu dieser Zeit nach dem Mittag befanden sich nur wenige Gäste in der Esshalle, und es brauchte auch nur ein Koch zu arbeiten.
    Lu Shing hatte die Führung übernommen. Amira ging hinter ihm. Sie war zwar eine Frau, aber das schien ein Fehlgriff der Natur gewesen zu sein. An ihr war ein Mann verloren gegangen, und davon zeugte auch ihr Aussehen.
    Das Eintreten und die Aktionen der beiden Gestalten hatte die übrigen Gäste geschockt. So gab es keinen unter den Leuten, der sich ihnen entgegengestellt hätte. Man floh nicht, man blieb, aber man hielt den Mund. Außerdem waren es die Gäste gewohnt, dass es gewisse Personen gab, die hier das Sagen hatten. Im Viertel herrschten Befehl und Gehorsam. Alte Regeln hielten, auch wenn sie schon über Generationen bestanden.
    Es gab die Küche, und es gab auch eine kleine Theke. Dort waren die Getränke aufgebaut. Als Abtrennung diente ein schmales Bambusgitter, das aber kein Hindernis bedeutete.
    Die Erweckten gingen auf die Theke zu. Neben dem Regal mit den Flaschen befand sich eine Tür.
    Sie war ebenso dunkel gestrichen wie alles hier in der Halle, die ihren Namen wirklich verdiente, weil sie ohne jeglichen Komfort war.
    Der Herr der Getränke war ein spindeldürrer Mann, dessen weißes Jackett irgendwie fehl am Platz wirkte und ihm auch zu groß war. Er versank darin, und als er zu zittern begann, da bewegte sich der helle Stoff gleich mit.
    Lu Shing schaute ihn an. Er hatte sein Messer gezogen, und die Spitze wies auf den Dürren.
    »King - wo ist er?«
    »Nicht hier.«
    »Wo?«
    »Weiß nicht.«
    Lu Shing überlegte. Er schnappte sich den Kellner mit einem Griff und schleuderte ihn zu Boden.
    Dann stellte er ihm den rechten Fuß auf die Brust. »Einer wird gehen und den King holen. Wenn nicht, werde ich ihn hier zertreten wie einen Wurm.«
    Eine ältere Frau fing an zu jammern. Der Mann, der neben ihr hockte, stand auf. Er setzte seine Mütze auf und flüsterte: »Ich werde ihn holen, glaube ich.«
    »Aber schnell.«
    Keiner wagte es, den Mann aufzuhalten. Ob er wirklich wusste, wo sich der King aufhielt, war fraglich. Aber er hatte sich geopfert und ging mit schnellen Schritten los.
    Amira drehte sich um. Sie behielt die Menschen im Auge. Sie ging dorthin, wo die Hitze eine Insel bildete und der Küchenmensch mit seiner hohen weißen Mütze auf dem Kopf stand. Je näher sie kam, desto mehr geriet er ins Zittern. Auf der großen Herdplatte stand eine Pfanne, in der das Gemüse allmählich anbrannte.
    Amira trat hinter die Barriere. Sie glotzte den Koch aus ihren leblosen Augen an, bevor sie mit einer Hand in die Pfanne griff und Gemüse hervorholte. Wie ein Tier stopfte sie es sich in den Mund, kaute ein paar Sekunden und spie das Zeug dann zu Boden. Sie schrie den Koch an, der in sich zusammensank, von Amira gepackt und auf die Herdplatte geschleudert wurde.
    Er schrie, rollte sich herab, riss die Pfanne noch mit, die krachend zu Boden fiel, auf dem sich dann das Gemüse verteilte.
    Keiner der Gäste wagte, etwas zu unternehmen. Die Männer und wenigen Frauen saßen steif wie Rohrstöcke auf ihren Plätzen und hofften, dass sie nicht als Nächste an der Reihe waren.
    Die beiden Männer, die niedergeschlagen worden waren, lagen auch weiterhin nahe der Tür, aber einer von ihnen, ein kräftiger junger Mann mit Schlägerfigur, bewegte sich. Er hob den Kopf an, sodass er aus seiner Perspektive erkennen konnte, was in der Halle ablief. Er gehörte zu Kings Leuten. Er war angestellt, um unliebsame Gäste fernzuhalten. Das war ihm beim ersten Anlauf nicht gelungen, aber er war keiner, der so leicht aufgab, obwohl seine linke Wange und auch ein Teil dieser Halsseite angeschwollen waren.
    Die Fremden hatten ihn nicht im Blick, und so schaffte er es, im Liegen nach seinem Messer zu greifen, das unter seiner Kleidung verborgen war. Er zitterte, er wollte jedoch kämpfen, und als er wieder hinschaute, sah es für ihn sogar recht günstig aus. Wenn er sich jetzt aufrichtete, fiel das keinem auf.
    Er

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