1281 - Der dreifache Tod
in einem für ihn positiven Umfeld. Dieser Suko stand auf der anderen Seite. Er war zudem erschienen, um den dreifachen Tod zu stoppen.
Der Gangster schüttelte den Kopf. »Nein, von dir habe ich nichts gehört. Wirklich nicht.«
»Ich allerdings von dir, und das sollte reichen.«
Tiger musste lachen. Dass es nicht wie das Lachen eines Siegers klang, ärgerte ihn, aber er fühlte sich schon besser. Tiger sah seine Chance, und er war vor allen Dingen scharf auf die Krone. Wenn es ihm gelang, sie in die Hände zu bekommen, sah die Welt ganz anders aus. Da hielt er eine Macht in der Hand, deren Fülle er sich kaum auszudenken wagte.
»Wo sind die drei?«, fragte Suko. »Nicht hier. Oder siehst du sie?«
»Dann hätte ich nicht gefragt. Wo also?«
»Keine Ahnung. Ich hatte sie hier vermutet, aber sie haben sich aus dem Staub gemacht. Das können sie, denn sie sind etwas Besonderes. Es sind die drei alten Meister, die es geschafft haben, den Tod zu überwinden. Sie werden geachtet, sie werden geliebt, und sie sind diejenigen, denen man sich zu Füßen wirft. Du wirst gegen sie nicht ankommen, Suko. Sie sind einfach zu mächtig.«
»Aber sie waren hier.«
»Ja.«
»Dann werden wir auf sie warten!«
Tiger warf den Kopf zurück und lachte. »Das ist nicht so einfach. Sie gehen ihren eigenen Weg, aber sie wissen genau, wer ihre Feinde sind, und du gehörst dazu, verstehst du?«
»Was hast du vor, Tiger? Ich rate dir, die Wahrheit zu sagen. Durch Lügen kommst du nicht weiter.«
»Ich werde hier bald herrschen. Ich werde in diesem Viertel meine Zeichen setzen. Ich habe die starken Partner, die mir den Rücken stärken, und es wird niemand geben, der uns aufhalten kann. Das kann ich dir versprechen.«
»Kuan wird es nicht schaffen. Wir haben bereits für einen Schutz bei Mr. Wash gesorgt.«
Tiger amüsierte sich. »Hör auf, so zu reden. Kuan ist nicht zu besiegen. Er ist ein Meister. Er ist so gut wie die beiden anderen. Zu dritt sind sie perfekt.«
»Und warum ist er nicht hier?«, fragte Suko. »Er müsste seine Aufgabe doch schon längst erledigt haben.«
»Das wird auch so sein.«
»Gut. Dann werden wir uns auf die Suche nach den beiden anderen Kämpfern machen. Du hast sie doch nicht weggeschickt. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie sich noch in der Nähe aufhalten. Ich würde ihnen gern gegenüberstehen.«
»Gar nichts wirst du, Suko! Du hast hier nichts zu melden. Ich werde meinen Weg gehen und…«
Tiger griff an. Er war ein Mann, der mit den eigenen Händen schon mehrere Menschen getötet hatte, um auf den Weg nach oben zu kommen. In der letzten Zeit hatte er sich zwar mehr auf Schusswaffen verlassen, doch er hatte nichts verlernt, und so sprang er mit einem Schrei auf Suko zu.
Suko wich aus und zurück. Er war kein Dummkopf. Er hatte längst bemerkt, was Tiger vorhatte, denn Typen wie ihn konnte er gut einschätzen. Der Sprung zurück war perfekt gelungen, und er verwandelte ihn noch in eine Drehung, um aus ihr heraus einen Gegenangriff zu starten.
Durch die Krone der Ninja war Suko behindert. Er wollte sie auch nicht so schnell aus der Hand legen, und es blieb ihm zudem keine Zeit, sie aufzusetzen, denn Tiger setzte nach. Beide hatten sie nicht getroffen und sich zunächst Respekt verschafft. Jetzt ging es an das Belauern. Jeder wartete auf einen Fehler des anderen, um dann seine Akzente setzen zu können.
Suko hatte sich mit einem Sprung bis zum Tisch gerettet, nahm ihn als Stütze und flankte darüber hinweg. In der Luft liegend, musste er die Hände hochreißen, um einen Stuhl abzuwehren, den Tiger auf ihn geschleudert hatte.
Tiger sah, dass Suko über die Tischkante rutschte und nicht so günstig aufkam wie er es wollte. Bei diesen schnellen Attacken genügte schon ein Moment der Unaufmerksamkeit, und es gab einen Verlierer.
Tatsächlich trat Suko etwas unglücklich auf. Tiger hechtete über den Tisch hinweg, er wollte mit beiden Händen Sukos Kreuz zerschmettern. Das merkte der Inspektor mit seinem sicheren Instinkt und schleuderte seine Hand mit der Krone herum.
Plötzlich brüllte Tiger. Er hatte getroffen, aber er hatte auch gegen das harte Metall der Krone geschlagen, und diesen Schmerz musste er erst kompensieren.
Suko ging es besser.
Die Drehung. Der schnelle Schlag. Er fegte Tiger zurück gegen die Wand. Der Mann schüttelte seinen Kopf. Beim Aufprall sah sein Gesicht aus, als bestünde die Haut plötzlich aus Pudding. Alles war in Bewegung geraten, aber Tiger war hart im
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