1281 - Teleport
fort.
„Wißt ihr, wie es in der Eastside aussieht?"
Sie wußten es nicht. In den vergangenen Wochen hatte ihr Denken und Tun einzig dem Abschluß der ersten drei Schritte gegolten. Sie hatten sich nicht besonders um die Dinge gekümmert, die draußen in der Welt vor sich gingen. Auch jetzt verspürten sie keine Lust dazu, denn sie hatten eine neue Aufgabe, ein neues Lebensziel, das höher stand als alles andere.
„Die Blues lehnen die Lehre der Upanishad ab. Sie haben die Schule auf Gatas geschlossen. Und sie haben vor, die von mir beantragte offizielle Anerkennung der Lehre durch das Galaktikum zu verhindern. Ähnlicher Meinung sind die Posbis. Sie glauben, daß die Upanishad bei ihnen zu einem Massensterben des Bioplasma führt, wenn die metallenen Hüllen gegeneinander kämpfen."
„Das ist ein schrecklicher Irrtum", erklärte Nia Selegris. „So etwas darf nicht geschehen.
Wir müssen alles tun, um diese bedauernswerten Völker von ihrem Irrglauben abzubringen. Sage uns, was wir tun sollen, Stalker. Wir werden uns sofort an die Arbeit machen. Du bist der Sotho, du hast uns gerufen!"
Gestalt und Mimik Sotho Tal Kers zerflossen zu einem Ausdruck der Güte und Dankbarkeit. Das Gesicht wirkte breit und strahlte Wärme aus. Aber der Gesichtsausdruck war überzeichnet, Stalker nahm das Grinsen eines Clowns an, der den größten Fehler machte, den ein Clown je machen konnte, indem er den Zuschauer erkennen ließ, daß er eine Maske trug. Stalker bemerkte seinen Fehler jedoch und machte ihn rückgängig. Auf die drei Shana hatte sein Verhalten aber offensichtlich keinen negativen Eindruck gemacht.
„Auch hier auf Arkon Iist die Schule eine einzige Enttäuschung. Rund vierzigtausend Shada hätten in dem äußeren Trichter Platz, aber die Arkoniden zeigen dem prächtigsten Trichterbau ihrer Wohnwelt die kalte Schulter. Ein paar Dutzend sind es, die sich als Schüler gemeldet haben. Euer Angebot in Ehren, Shana, ich habe es nicht anders erwartet. Aber wir müssen das Übel bei der Wurzel packen. Die Upanishad benötigt etwas, womit sie in der Öffentlichkeit aller Völker Aufsehen erregt. Der Hauch des Kriegerischen, der sie umgibt, muß beseitigt werden!"
Über der linken Schulter des Sotho tauchte ein kleiner Kopf auf. Er besaß vförmige Augenbrauenwülste, schrägstehende Augen und einen vförmigen Mund unter der schnabelförmigen Schnauze, von der ein knochiger Zackenkamm bis in den Nacken lief und dort ins Rückgrat überging.
„Das ist barer Unfug", verkündete die keifende Stimme von Skorsh, dem Animateur. „Je entschiedener die Upanishad auftritt, desto wirksamer wird sie auf Dauer sein. Stalker, du bist ein Weichling geworden. Dir fehlt das nötige Hirn. Hast du vergessen, daß du der Abgesandte ESTARTUS bist? Ich warte nur noch darauf, daß du die Frage stellst, wer oder was ESTARTU überhaupt ist!"
Skorsh turnte am Rücken Stalkers zum Boden hinab. Den langen Schwanz hatte er sich unter die linke Achsel geklemmt. Er hielt sich am Unterschenkel des Sothos fest und setzte erneut zu einer Beschimpfung an.
„Schweig still!" herrschte Stalker ihn an. „Es geht um mehr als um meine Herkunft. Jel Droon, berichte!"
Der Leiter der Upanishad faßte zusammen, was sich in Fornax ereignet hatte, und extrapolierte den Konflikt. Er schilderte jede Einzelheit bis zum neuesten Stand. Er endete mit dem Verschwinden der MASURA. Der Name, der am meisten in seinem Bericht vorkam, war der von Homer G. Adams.
„Wir von der Upanishad haben Grund, uns über das Vorgehen unseres Handelspartners zu beklagen", rief Stalker aus. Er war zornig, und sein Unterkiefer hatte sich bedrohlich nach vorn geschoben. Skorsh ließ ein meckerndes Lachen hören, schwieg ansonsten aber.
„Adams ist Terraner, und er ist ein guter Freund von mir", sagte Tifflor. „Ich könnte mit ihm reden!"
„Wenn er mit sich reden läßt", fiel Nia Selegris ein. „Adams ist in letzter Zeit von den Medien als Starrkopf bezeichnet worden. Er hat keinen guten Ruf!"
„Dann ist es höchste Zeit, daß etwas für seinen Ruf getan wird!" Domo Sokrat klatschte in die Hände, daß die Wände dröhnten. Stalker war durch den Lärm nicht zu beeindrucken.
„Es geht um den Ruf der Upanishad", schärfte er den drei Shana ein. „Adams will den Kartanin keinen Paratau überlassen, und die Kartanin wollen ihm keinen abgeben. Es droht ein intergalaktischer Krieg, und ich gerate in ein schiefes Licht, da ich in der Öffentlichkeit als Verbündeter Adams'
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