1281 - Teleport
gemeint war. Domo vielleicht, weil er in der Tiefe mit Atlan zusammengewesen war. Keiner der beiden stellte eine Frage.
Endlich tauchte die Oberfläche von Arkon Iunter ihnen auf, und der Gleiter brachte sie unverzüglich zum Nordpol, wo die Schule der Helden lag. Der Trichter ragte mitten in einem seenbedeckten Park auf. Sie erkannten, daß die Seen teilweise aus Wasser bestanden, teilweise aus Stahlglas, das die Funktion von Sichtfenstern hatte, unter denen mit künstlichen Mitteln der alte Zustand des Polgebiets aufrechterhalten wurde. Sie entdeckten die harten Zacken von Eisbergen und glaubten, Tiere und Pflanzen auszumachen, die in dieser Umgebung existierten.
Die Upanishad rückte immer stärker in ihr Blickfeld. Der 700 Meter hohe Doppeltrichter leuchtete in allen möglichen Farben. Er sah gesprenkelt aus, und von den üblichen Wohntrichtern der Arkoniden unterschied er sich dadurch, daß der kurze Fuß unter der Oberfläche lag. Wie Sensorhaare waren an dem äußeren Trichter Zehntausende oder Hunderttausende von Stahlsträngen angebracht, die nach unten hingen und etwa vier Meter über dem Boden endeten.
„Luktovex", stellte Domo Sokrat fest. Vor Begeisterung über ihre Ankunft vergaß er, seine Stimme zu zügeln. Tiff und Nia klammerten sich entsetzt an ihre Sessel und stöhnten.
„Entschuldigt, meine Kleinen", dröhnte der Haluter etwas leiser. „Ich habe den Namen auf Neuschwanstein aufgeschnappt, in unserer Schule auf Terra. Luktovex ist ein Baustoff ähnlich dem Terkonitplast, der die Eigenschaft besitzt, daß er je nach Temperaturunterschied eine andere Farbe annimmt. Die Schule besitzt Millionen unterschiedlicher Temperaturzonen, deshalb erweckt das Luktovex den Eindruck, als habe ein begnadeter Künstler seinen Eingebungen freien Lauf gelassen. Der Anblick weckt Freude in mir!"
Julian Tifflor und Nia Selegris hatten dem nichts hinzuzufügen. Sie bewegten sich unruhig und konnten kaum den Zeitpunkt erwarten, an dem sie ihren Fuß in die Heldenschule setzten.
Der Gleiter kreiste einmal über dem Doppeltrichter, dann landete er in dem Innenhof zwischen dem äußeren und dem inneren Trichter. Die Tür öffnete sich, und die drei Shana stürmten hinaus.
Ein einzelner Panish erwartete sie. Er hielt es nicht einmal für nötig, sich vorzustellen.
Die Shana fragten ihn nicht, es wäre unhöflich gewesen, den Lehrer mit solchen Dingen zu belästigen.
„Ihr kommt spät", empfing der Panish sie. „Folgt mir. Ich weise euch eure Unterkünfte zu. Danach werde ich euch auf direktem Weg zu Morotak Jel Droon führen!"
Sie betraten den äußeren Trichter und erhielten drei Appartements in der siebenunddreißigsten Etage.
Warum es gerade diese sein mußte, erfuhren die drei Shana, als der Panish sie weiterführte. Er erklärte ihnen, daß es sich um die einzige Etage mit einem Transmitteranschluß handelte. Er aktivierte das Gerät, und eine halbe Sekunde später traten sie im Innentrichter aus dem Empfangsgerät.
Ein kleiner und ein großer Panish warteten auf sie. Die drei Shana blieben ehrfurchtsvoll stehen. Das kleinere der beiden Wesen war ohne Zweifel Morotak Jel Droon, der Leiter der Schule. Seine größere Ausgabe jedoch - nun, das spürten die Shana auch blind - war der Abgesandte ESTARTUS persönlich.
Sie standen vor Stalker.
„Es ist uns eine große Ehre", begann Julian Tifflor. Wieder wurde ihm überdeutlich die Einheit zwischen seinem Körper und dem Shant bewußt. Er dachte an die Shan-Weihe und daran, daß er kein Gorim war, sondern ein Schüler der größten Lehre des Kosmos, die es gab. Sein Shant verstärkte das Zutrauen, das er Stalker gegenüber empfand. Und er verstand, daß es seinen beiden Gefährten ebenso erging.
„Du hast Sothalk gesprochen", stellte Stalker fest. „Das ist Ausdruck der Ehrerbietung genug. Ich heiße euch willkommen auf Arkon Iin einer Heldenschule, in der es öd und leer ist, in der jeder Shad sich einsam und unglücklich fühlt und sich wundert, warum sein Shant dieses Gefühl verstärkt."
Stalkers Gestalt sank bei diesen Worten in sich zusammen. Er hob die schmalen Schultern an und senkte den Kopf. Sein Gesicht zerfiel zu einer Grimasse des Schmerzes, und es zeigte Hohlwangigkeit und Schwäche. Am liebsten wären die drei Shana zu ihm gestürzt, um ihn zu stützen. Da aber richtete er sich bereits wieder auf und reckte das Kinn vor. Seine Augen blitzten die drei an.
„Es ist ein Trauerspiel, wie manche Völker mir meine Offenheit danken", fuhr er
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