1281 - Teleport
gelte. Und nichts könnte der Upanishad mehr schaden als das. Deshalb muß Adams im Interesse des Friedens und mit Rücksicht auf die Upanishad zu Verhandlungen mit den Kartanin gezwungen werden."
Für kurze Zeit herrschte Schweigen in dem Raum.
„Wir sind völlig deiner Meinung, Sotho Tal Ker", stimmte Tifflor zu. „Jemand muß Adams zum Einlenken bewegen. Aber wie sollen wir vorgehen? Welche Anhaltspunkte haben wir noch, um unsere Hamosh bestehen zu können? Die MASURA, das in Fornax operierende Schiff der Kartanin, ist spurlos verschwunden. Es ist zweifelhaft, ob es noch existiert!"
„Die Antwort auf diese Frage hält der Kommunikationsraum dort drüben bereit", sagte Stalker geheimnisvoll und setzte sich in Richtung der Tür in Bewegung. Der Panish und die Shana folgten ihm. Skorsh klammerte sich noch immer am Bein des Sotho fest.
Die Upanishad-Schüler drängten durch die sich öffnende Tür und blieben mit einem Ausruf des Erstaunens stehen. Sie standen einer Fremden gegenüber, die eine blütenweiße, hochgeschlossene Uniform mit einem schwarzen Abzeichen in Form eines stilisierten Spiralnebels trug. Die Fremde war humanoid mit katzenhaften Gesichtszügen und einem von der Stirn bis in den Nacken reichenden schmalen, silbernen Fellstreifen.
„Dao-Lin-H'ay, Chefin der Esper und Protektorin der MASURA", stellte Stalker die Fremde vor. „Wie ihr seht, ist es mir gelungen, Kontakt zu den Kartanin zu finden. Sie und ihre vier Begleiter haben in der Upanishad-Schule Zuflucht gefunden. Ich gewähre ihnen Unterschlupf, und mein Plan baut auf ihre Unterstützung auf."
„Wie soll dein Plan aussehen, Sotho?" wollte Sokrat wissen.
„Es ist ein einfacher Plan. Bei der Eröffnungsfeier des Großversuchs sollen die Kartanin blitzartig per Teleport auftauchen, Adams entführen und mit ihm in das Versteck der Heldenschule zurückkehren. Adams wird nicht erfahren, wo er sich befindet. Dann sollen die Kartanin die Hanse zu Verhandlungen über den Paratau auffordern oder direkt mit Adams verhandeln. Hat sich die Hanse öffentlich zu Verhandlungen bekannt, werdet ihr eure Hamosh durchmachen. Ihr werdet die Entführer an einem unauffälligen Ort aufspüren und Adams befreien. Ich werde den Kartanin die Flucht von Arkon ermöglichen.
Dadurch gäbe es Verhandlungen, und der Ruf der Upanishad wäre aufgebessert Und ihr hättet eure Bewährungsprobe bestanden. Denn daß das Unternehmen viele Gefahren und Risiken birgt, braucht nicht extra erwähnt zu werden."
„Der Plan ist gut", stellte Nia Selegris fest. Und Dao-Lin-H'ay fügte hinzu: „Wir Kartanin haben mit Stalker eine Absprache getroffen. Wir sind daran interessiert, daß der Konflikt alsbald beigelegt wird."
„Dann laßt uns an die letzten Vorbereitungen gehen. Die Einweihungsfeier findet übermorgen statt", schloß Stalker. Er eilte mit stelzenden Schritten zum Ausgang und verschwand.
*
Der Panish Morotak Jel Droon hatte die Kartanin in ihre Unterkunft begleitet und anschließend die drei Shana von Tschomolungma in den äußeren Trichter zurückgebracht. Der Außentrichter besaß einen Bodendurchmesser von 200 Metern und einen Höhendurchmesser von 550 und war 500 Meter hoch. Der Innentrichter hatte an der Basis 100 Meter Durchmesser und oben ebenfalls 550 Meter, war jedoch 700 Meter hoch.
Damit stellte der Upanishad-Trichter einen einmaligen Sonderfall auf der Wohnwelt der Arkoniden dar. Der äußere Trichter beinhaltete die Wohn- und Freizeiträume für etwa vierzigtausend Shada. Der innere Trichter enthielt alle Einrichtungen, die für die Upanishad-Ausbildung wichtig waren. Die Reihenfolge der Etagen lief dabei wie in Tschomolungma von oben nach unten, d. h. die Arena für die Kampfspiele befand sich in der Nähe der Planetenoberfläche. Der kurze, unterirdisch liegende Stiel des Innentrichters enthielt jene verbotenen Sektoren, zu denen nur die Panisha Zugang hatten und in denen unter anderem die Shants gelagert wurden. Ob es in dem Zwischenraum zum Stiel des äußeren Trichters und in dessen Stiel Räume gab und welche Bedeutung diese besaßen, war nicht bekannt. Kein Panish äußerte sich dazu. Technisch entsprachen die Trichter dem neuesten Stand der Technik der Milchstraße und ESTARTUS.
Sotho Tal Kerl schaltete die interne Beobachtungsanlage aus. Er fuhr herum, und Skorsh gab ein empörtes Geschrei von sich. Er wurde von der Schulter des Sothos herabgeschleudert. Er konnte sich gerade noch mit seinem Schwanz an einem der kurzen
Weitere Kostenlose Bücher