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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versammelt, um ihm Furcht einzujagen.
    Er stolperte gedanklich über diesen Begriff. Geister? Konnten es wirklich Geister sein?
    Die Antwort gab er sich nicht selbst, weil er es einfach nicht schaffte. Es war zu hoch für ihn, denn er hatte sich mit diesem Thema nie beschäftigt. Nur einmal hatte er mit einem Nachbarn darüber gesprochen, und das war eine lange Nacht gewesen, bei der auch viel Rotwein geflossen war. Da hatte er erfahren, dass es Menschen gab, die dies nicht zur Seite drängten.
    Sollte es tatsächlich Geister geben, dann höchstens in irgendwelchen alten Schlössern, Ruinen oder Verliesen, aber nicht in einem modernen Hotel.
    Auf der anderen Seite war das Hotel als Pyramide gebaut. Davon erzählte man sich ja auch so einiges. Man sprach ihnen Kräfte zu, die so leicht nicht zu erfassen und auch nicht für jeden begreifbar waren.
    Wie dem auch sei. Dirk wusste keine Lösung und drückte die Tür noch weiter nach innen.
    Er hatte es sich schon gedacht. Es war keine Überraschung für ihn, ein leeres Bad vorzufinden. Seine Frau hockte nicht blutüberströmt oder tot in der Wanne, es befand sich überhaupt kein Mensch in diesem kleinen Raum.
    Er betrat ihn.
    Und er blieb stehen, als hätte man ihn geschlagen. Sein Blick war nach links gefallen. Dort befand sich die Wand mit dem Spiegel, und aus ihm drangen die Stimmen und auch die Schreie.
    Nicht das allein schockte ihn. Es gab noch etwas anderes, was ihn fertig machte, denn der Spiegel war nicht mehr so wie er ihn zuerst gesehen hatte. Es gab die Fläche, doch er konnte sich darin nicht sehen, weil sie besetzt war.
    Ein Spiel aus grünen und blauen Farben fiel ihm zuerst auf. Das waren Nebelwolken oder Nebelstreifen, die da über die Fläche hinwegglitten und den Schrecken nur unzureichend verbargen, der in dieser Fläche zu sehen war.
    Es war unglaublich und grauenhaft zugleich. Er fand keine Worte dafür, auch keine Erklärung. Er konnte nur auf der Stelle stehen und hinschauen.
    Gut zu erkennen zeichnete sich der nackte Körper einer Frau ab, die auf dem Boden lag. Sie hatte beide Beine angezogen und sich dabei auf die rechte Seite gedrückt. Den Kopf hatte sie dabei etwas gedreht. So schaute sie in die Höhe und gleichzeitig zurück, um jeden anschauen zu können, der das Bad betrat.
    Es war eine Frau mit pechschwarzen lockigen und wild gewachsenen Haaren, die sich da auf dem Boden räkelte und nicht in die Höhe schaute. Hätte sie das getan, dann wären ihr die Kreaturen aufgefallen, die in der Dunstsuppe schwebten.
    Grässliche Gesichter und Fratzen, wie sie nur in den schlimmsten Albträumen eines Menschen entstehen konnten. Hier aber waren sie sichtbar, als hätte sie jemand in die Fläche hineingemalt und dabei ein dreidimensionales Maß genommen.
    Glotzaugen. Mäuler, die weit aufgerissen waren. Lange Zähne, die schon zu einem Säbelzahntiger gepasst hätten. Integriert in monströse Gebisse, die nur darauf zu warten schienen, den schönen Körper der Frau zu zerfetzen.
    Es passierte nicht. Sie blieben als Bild zusammen, aber etwas anderes erwischte den einsamen Zuschauer. Er hörte wieder die Stimme, mit der alles angefangen hatte. Es war die der Frau, die dort vor ihm in der Spiegelfläche lag, denn eine andere Möglichkeit kam ihm nicht in den Sinn.
    Er hörte sie als Wispern. Er spitzte die Ohren. Er wollte endlich etwas verstehen.
    »Schattenwelt… holen… viele… Frauen… die Prinzessin freut sich schon… ich bin es… ich…«
    Die Stimme verstummte, und zugleich wurde auch das Bild mit seiner schrecklichen Szene blasser.
    Der Nebel, die nackte Frau und die schrecklichen Gestalten zogen sich zurück und schufen der normalen Spiegelfläche wieder Platz.
    Dirk Schiller sah sich selbst darin. Und er sah einen Mann, dem das Entsetzen über das Erlebte ins Gesicht geschrieben stand. Entsetzen und Staunen.
    Er konnte es nicht fassen, was hier passiert war. Das würde ihm keiner glauben - keiner.
    Und doch war es wahr. Diese dunkelhaarige Frau, die nichts mit seiner Helga zu tun hatte, war eine Tatsache gewesen. Die hatte er sich nicht eingebildet. Es gab sie. Sie hatte als nackte Person innerhalb dieser Spiegelfläche gelegen, und über ihr hatten sich die schrecklichen Monstren versammelt.
    Bisher war Dirk Schiller davon ausgegangen, dass es für jedes Problem im Leben eine Lösung gab.
    Er war Software-Spezialist und musste das einfach so sehen. Das Leben bestand für ihn aus logischen Bestandteilen. Dass es noch etwas anderes gab,

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