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1282 - Die Gier der schönen Mumie

1282 - Die Gier der schönen Mumie

Titel: 1282 - Die Gier der schönen Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und das tat er, sah auf dem dunklen Hintergrund die einzelnen Motive, die sich aus den grässlichen Fabelwesen zusammensetzten, die auch schon Dirk Schiller gesehen hatte. Finstere Monster mit weit aufgerissenen Augen und schrecklichen Mäulern, die wie zum Biss bereit waren.
    Als Harry sich genauer auf diese Bilder konzentrierte, da war ihm, als würden sich die Monstren jeden Augenblick von den Wänden lösen und ihn anspringen.
    Er konzentrierte sich auf Helga Struckmann und Dirk Schiller. Seit er in diesem Raum stand, hatten sich beide nicht bewegt, sodass ihm ein schrecklicher Verdacht kam.
    Seine eigenen Unzulänglichkeiten hatte er vergessen. Jetzt kam es einzig und allein darauf an, dass er die Zeit nutzte, die ihm blieb, und er die beiden befreite.
    Auf dem Weg zu ihnen musste er an dem großen Krug vorbei, und der widerliche Geruch verstärkte sich dabei, sodass er gezwungen war, den Atem anzuhalten.
    Das Licht reichte aus, um das zu erkennen, was er sehen wollte. Neben den beiden Gefangenen blieb er stehen. Sie lagen tatsächlich auf einer etwas höheren Steinplatte, und er sah, dass man sie nicht gefesselt hatte.
    Trotzdem bewegten sie sich nicht.
    Harrys Herz schlug schneller. Kälte hatte sich auf der Haut am Nacken und am Rücken gesammelt.
    Sie stammte von kaltem Schweiß. Aber er spürte auch die andere Kälte. Sie schien aus dem Totenreich zu stammen und durch zahlreiche Tore in diese Welt hineingedrungen zu sein.
    Tot?
    Der Gedanke traf ihn wie eine kalte Dusche. Er hoffte darauf, dass er sich irrte, aber garantieren konnte er für nichts. Harry zitterte schon, als er sich nach unten neigte, um sich Dirk anzuschauen, der am nächsten lag.
    Nein, sein Nachbar lebte noch. Er war nur bewusstlos, und sein Atem ging sehr schwach.
    Harry fiel ein erster Stein vom Herzen. Er schob sich um den Altar herum, weil er an der anderen Seite neben Helga Struckmann stehen bleiben wollte.
    Oft genug hatte er sie im Haus gesehen. Sie war immer eine lebenslustige Person gewesen, nie schlechter Laune oder muffig. Hatte oft gelacht und war immer stolz auf ihre unterschiedlichen Haarfarben gewesen. Im Moment hatte sie sich für eine Mischung aus Blond und Grau entschieden.
    Lebenslustig…
    Bei dieser Beschreibung hakte etwas in seinem Gedankengang. Es passte nicht mehr, denn jetzt lag Helga Struckmann so still, und zwar so verdammt still…
    Sein Herz klopfte plötzlich so verdammt schnell. Das Blut stieg ihm in den Kopf, und das lag nicht nur daran, dass er sich über die leblose Gestalt beugte. Er hatte das Gefühl, völlig aus der Bahn zu geraten, denn diese Haltung war trotz allem eine andere als die des Mannes neben ihr.
    Er sah die Wunden!
    Er sah das Blut!
    Es war aus vielen Wunden gelaufen, die man ihr zugefügt hatte. Und es war kein Vampir gewesen, der sie blutleer getrunken hatte. Man hatte das Blut auf eine andere Art und Weise aus ihrem Körper rinnen lassen.
    Der Druck in Harrys Kehle nahm zu. Wie sein Freund John Sinclair war er stets mit einer kleinen Leuchte bestückt, die er jetzt mit zitternden Fingern aus der Tasche holte. Er wollte es genau wissen und strahlte das Gesicht der Frau an.
    Es war so bleich, so starr. Einige Blutspritzer hatten sich dort wie dunkle Sommersprossen verteilt.
    Sie malten sich auch dicht unter den Augen ab, in denen sich kein Leben mehr befand.
    Ein leerer Blick, der alles sagte. Helga Struckmann war tot!
    ***
    Was Harry Stahl in diesen fürchterlich langen Augenblicken dachte, das wusste er selbst nicht. Er stand auf der Stelle und kam sich wie festgenagelt vor. Innerlich fühlte er sich leer und ausgebrannt, wie eine Nuss, der man den Kern entnommen hatte.
    Sie war tot!
    Man hatte sie auf eine schlimme und grausame Weise umgebracht.
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass man ihr die Kleidung ausgezogen hatte. Das Blut hatte freie Bahn haben sollen, um aus den Wunden fließen zu können, aber wo befand es sich?
    Bestimmt nicht in der Nähe der Toten, denn auf der Steinplatte malten sich keine dunklen Spuren ab. Es musste woanders hingeschafft worden sein.
    Sie war gebraucht worden, nur sie. Ihren Freund Dirk Schiller hatte man am Leben gelassen. Wahrscheinlich sollte er später noch sterben. Jetzt war er erst mal nur bewusstlos.
    Harry empfand Trauer, aber zugleich auch eine selten gekannte Wut, einen Zorn oder einen Hass.
    Und er machte sich Vorwürfe, weil er auch versagt hatte, aber das Schicksal hatte es nicht anders gewollt. Ihm war es nicht möglich gewesen,

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