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1283 - Der Kartanin-Konflikt

Titel: 1283 - Der Kartanin-Konflikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und deutete mit einem ausgestreckten Arm auf die psionische Lichtexplosion, die sich zu verändern begann. „Er gerät außer Kontrolle! Seht ihr, die psionischen Feldlinien in der Nähe des Psi-Sturms verdunkeln sich schon! Der Weg nach M33 ist so gut wie abgeschnitten!"
    Ich fühlte so etwas wie Trauer in mir aufsteigen, und ich wunderte mich darüber. Wurde ich etwa sentimental? Hatten die Terraner und die anderen Galaktiker mich mit ihren Gefühlsduseleien infiziert? Das durfte nicht sein, also konnte es nicht sein.
    Dennoch spürte ich unendliche Erleichterung, als ich erkannte, daß die „Verdunkelung" der psionischen Feldlinien im Umfeld der psionischen Lichtexplosion rapide abnahm und daß sich zaghaft neue grünschillernde Linien von den Rändern des psionischen Ausbruchs nach allen Seiten ausstreckten.
    Das sah ganz danach aus, als bekämen die Esper der MASURA die durch die spontane Deflagration entfesselten psionischen Energien unter Kontrolle.
    „Sie schaffen es", stellte ich fest, ohne mir meine Erleichterung anmerken zu lassen.
    „Paßt genau auf, Shana!"
    „Und Lelila", ergänzte die Kamashitin keß.
    „Und Lelila", korrigierte ich mich.
    „Wie ritterlich!" höhnte mein Animateur halblaut und peitschte mit seinem Knorpelschwanz meinen Rücken. „Du hast dir wohl die Trivideos über ,Atlan, den Ritter ohne Furcht und Tadel’ zu oft angesehen! Läßt dich von ihr verbessern! Dabei ist sie nicht einmal eine Shad, geschweige denn eine Shan!"
    Warum eigentlich nicht! durchfuhr es mich.
    Ich legte diese Überlegung aber sofort wieder ad acta, denn sie mußte gründlich bedacht werden. Impulsive Entschlüsse konnten sich als Fehlerquellen für später erweisen.
    „Wie wäre es, wenn du dir eine Atlan-Maske anlegen würdest?" raunte ich Skorsh zu.
    Natürlich meinte ich es ironisch, obwohl mich die Informationen über den Arkoniden und Entwicklungshelfer Terras namens Atlan fasziniert hatten - und nicht zuletzt seine Missionen in weit entfernten Galaxien.
    Skorsh hätte sich gern noch länger bei diesem Thema aufgehalten, doch da zeigte sich im Steuerbordsektor der Panoramagalerie das, worauf ich die ganze Zeit seit dem Ausbruch der psionische Energien gewartet hatte.
    Zwischen der Lichtexplosion und dem Zentrumssektor der Galaxis M33 stand für den Bruchteil einer Sekunde ein schwingender greller Lichtfaden - und als er erlosch, war die Lichtexplosion im Leerraum erloschen. Dafür explodierten im Innern von M33 psionische Energien. Die Expansion dauerte aber auch nur kurz an, dann brach sie in sich zusammen.
    „Haben sie es geschafft?" fragte Nia Selegris.
    „Ja", antwortete ich und musterte die Spirale von M33, wie sie sich aus unserer psionischen Feldbahn heraus darbot. „Und sie sind nicht nur irgendwo in M33 angekommen, sondern wahrscheinlich genau in ihrem heimatlichen Sonnensystem."
    „Du weißt ziemlich genau über M33 und die Kartanin Bescheid, nicht wahr?" flüsterte Lelila.
    „Noch einmal: Hüte dich vor ihr!" zischelte Skorsh.
    „Es gibt viel Speicherwissen in den Computern der ESTARTU", antwortete ich der Kamashitin ausweichend.
    Alles brauchte sie wirklich nicht zu wissen!
    „Und?" fragte Domo Sokrat ungeduldig und trat auf seinen Säulenbeinen hin und her.
    „Was machen wir jetzt?"
    „Wir folgen ihnen natürlich", gab ich zurück.
     
    5. GALBRAITH DEIGHTON
     
    Ich mußte gegen meinen Willen eingenickt sein.
    Als ich das melodische Läuten des Signalgebers hörte, fuhr ich regelrecht zusammen.
    Ich beherrschte mich jedoch und sprang nicht etwa auf, sondern blieb sitzen und wartete darauf, daß sich mein Wachbewußtsein klärte, während ich die Eindrücke der Umgebung in mich aufnahm.
    Ich saß in einem Sessel meines privaten Apartments im City Park Area von Terrania.
    Das Computer-Terminal war eingeschaltet und brachte in Bild und Ton eine private Werbesendung, mit der ich nichts anzufangen wußte. Ich glaube, es ging darum, daß ein sportlich gestählter, erfolgreicher Dreihundertjähriger überlegte, was er seiner jungen Freundin für den Hals schenken könne.
    Auf dem runden Tisch vor mir stand eine Flugtasche. Ihr Anblick erinnerte mich daran, daß ich am 4. 6. 430 NGZ an Bord der BASIS gehen wollte, um mit ihr und einer Galaktischen Flotte aufbrechen zu können, sobald sich ein Hinweis darauf gefunden hatte, wohin Homer G. Adams verschleppt worden war.
    Ich schaute zur Datumsanzeige.
    Es war der 4. 6. 430. Also hatte ich nicht verschlafen.
    Ich schüttelte den Kopf, um

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