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1283 - Der Kartanin-Konflikt

Titel: 1283 - Der Kartanin-Konflikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Brauen - als einzige Reaktion auf die Anwesenheit einer (für ihn) wildfremden Person in meinem Apartment und bei einem als streng geheim deklarierten Hyperkomgespräch.
    „Was gibt es Neues, Wayl?" erkundigte ich mich.
    „Wir glauben, die MASURA zu haben, Gal", antwortete er und versuchte vergebens, die Revers seines vielfach geflickten und gewaschenen Kittels zurechtzurücken, von dem er sich einfach nicht trennen mochte. „Die Hyperortung der BASIS, die Strukturtaster am Rand des Solsystems und andere Ortungsanlagen in unserer Galaxis haben eine starke psionische Entladung zwischen Milchstraße und M33 angezeigt - und gleich darauf eine schwächere mitten in M33. NATHAN und die Hamiller-Tube sind übereinstimmend zu dem Schluß gekommen, daß die Entladungen anzeigten, daß die MASURA mit Hilfe starker psionischer Kräfte aus dem intergalaktischen Leerraum in ihre Heimatgalaxie versetzt wurde."
    „Paratau?" erkundigte ich mich.
    „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit", bestätigte Waylon. „Du kommst?"
    „Umgehend", gab ich zurück. Ich räusperte mich und neigte den Kopf leicht in Richtung der Akonin. „Iruna von Bass-Thet wird mich begleiten. Wir nehmen den Lift."
    Waylon verzog keine Miene.
    „Alles klar, Gal", versicherte er nur.
    „Mit dem Lift?" fragte Iruna entgeistert, als die Hyperkomverbindung unterbrochen war und ich mir meine Flugtasche griff. „Zur BASIS?"
    Ich grinste innerlich, ging Iruna voraus und ließ ihr als höflicher Mensch den Vortritt, als sich vor mir die Tür zu dem energetisch doppelt isolierten und gegen alle Störungen abgesicherten Spezial-Transmitter öffnete, der täuschend echt einer Fahrstuhlkabine aus der Mitte des 20. Jahrhunderts alter Zeitrechnung nachempfunden war.
    „Wohin, bitte, Sir?" fragte eine Stimme, die scheinbar dem auf die Wand gemalten Liftboy gehörte.
    „Aufwärts!" antwortete ich. „Zur BASIS!"
     
    6. TOVARI LOKOSHAN
     
    Ich war immer noch Giffi Marauder - für alle anderen außer mir, und so sollte es auch bleiben. Es reichte völlig, daß dieser Dalaimoc Rorvic meine und Lullogs Identität vor uns beiden offengelegt hatte und daß der Erbgott unserer Familie nun wußte, daß er die ganze Zeit über nach mir gesucht hatte und daß ich bis zu meinem Tode der Lokoshan war, an den er sich zu halten hatte.
    Mit meiner Freiheit war es endgültig vorbei.
    Adieu, ihr fernen Sterne in fernen Galaxien! Adieu, Perwela Grove Goor! Adieu, Astral-Fischerei!
    Möchtest du nach Kamash zurück, Gebieter? erkundigte sich Lullog auf die ihm eigene Art, wodurch niemand außer mir ihn hören konnte.
    Bei allen Black Holes diesseits und jenseits! dachte ich erschrocken zurück. Nur nicht nach Hause! Lieber will ich Ordnung im N'jala-System schaffen und Frieden zwischen den Katzen und den Ammoniakfressern stiften!
    Wie du es wünschst, Gebieter! gab Lullog zurück.
    „Du machst ein Gesicht, als hättest du ein Gespenst gesehen, Giffi", sagte Homer Gershwin Adams zu mir.
    „Wenn es nur das wäre!" erwiderte ich mürrisch, denn ich ahnte, daß der verflixte Erbgott mein Angebot so ernst nehmen würde, daß ich nicht darum herumkam, es zu realisieren. Fragte sich nur, wie!
    Der Chef der Kosmischen Hanse strich sich über die hauchdünnen rosa Linien, die von Dao-Lin-H’ays Krallen in seinem Gesicht zurückgeblieben waren. Die Wunden hatten zuerst böse ausgesehen, aber meine sofortige Behandlung mit Heilplasma war erstaunlich wirksam gewesen. In wenigen Tagen würde Gershwins Gesicht wieder wie früher aussehen.
    Ich rutschte nervös auf meinem Sitz hin und her, der für mich viel zu groß war. Gershwin und ich waren zwischen schwerbewaffneten kartanischen Sternsöldnern in einem Beiboot der MASURA eingepfercht und befanden uns auf dem Weg zum Planeten Kartan.
    Was man dort mit uns vorhatte, wußte ich nicht. Gershwin war ja als Geisel dabei, aber über meinen Status hatte bisher niemand etwas gesagt - mit Ausnahme von Dao-Lin, die uns beide als Gefangene bezeichnet hatte. Aber das war eine rein bürokratische Einstufung gewesen, die nichts über die wahren Absichten der Protektorin verriet.
    Das Beiboot schüttelte sich. Auf den für mich sichtbaren Ausschnitten der Rundum-Sichtschirme sah ich die Schwärze des Alls, durchsetzt mit unbeweglichen Sternen und schnell dahingleitenden Raumfahrzeugen, einen blauen Himmel mit zahlreichen weißen Wolken darin und tief unten die Oberfläche eines beinahe schwarz wirkenden Ozeans mit blinkenden Treibeisfeldern

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