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1283 - Der Kartanin-Konflikt

Titel: 1283 - Der Kartanin-Konflikt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Forderungen durchzusetzen.
    Ich hielt das Ganze dennoch für absolut unlogisch, aber mich fragte niemand nach meiner Meinung. Die Hohen Frauen nannten das Verhalten von Lo-Lan-N'jala vielmehr einfach Psiphrenie. Vielleicht war es das ja wirklich. Allmählich begann ich einzusehen, daß die Kartanin die Lage besser beurteilen konnten als ich. Schließlich hatten sie seit Jahrhunderten Erfahrungen im Umgang mit Paratau gesammelt, während ich erst zu verstehen versuchte, was dieser Stoff wirklich war.
    Meine Überlegungen wurden in eine andere Richtung gelenkt, als die Protektorinnen Sahi-Dok-G'ahd und Mou-Schan-V'irn berichteten, daß es in ihren Grenzprotektoraten zu Zusammenstößen mit Patrouillenschiffen der Maakar gekommen sei.
    Das rief bei den anderen Hohen Frauen und ihren Begleitern einen Entrüstungssturm hervor, dessen Stärke in keinem vernünftigen Verhältnis zu den verlustfreien Geplänkeln mit den Wasserstoffatmern stand. Offenkundig entlud sich hier der seit langen Zeiten unterschwellig schwelende Haß auf den „Erbfeind".
    Und die alten Ängste vor dem ach so fremdartigen, abartigen Nachbarn im Kosmos erwachten wieder.
    Dao-Lin-H’ay wurde bestürmt, über die Versorgungsanlage mit Paratau zu berichten.
    Von diesem Wundermittel erhofften sich die anderen Hohen Frauen anscheinend Hilfe gegen alles und jeden.
    Als Dao-Lin erklärte, daß die MASURA all ihre Vorräte an Paratau aufgebraucht hatte, um überhaupt nach Kartan zurückkehren zu können, und daß der Zugriff auf die Tauregionen von Fornax durch die starre Präsenz der Kosmischen Hanse in dieser Galaxis versperrt war, machte sich Niedergeschlagenheit breit.
    Und Zorn!
    Ich hörte fast den Zorn auf die Hanse brodeln - und auf Homer Gershwin Adams, ihren Chef, der von Dao-Lin-H’ay der widerrechtlichen militärischen Intervention in Fornax, des Parataudiebstahls in großem Maßstab und der versuchten Vernichtung der MASURA bezichtigt wurde.
    Zwei Sternsöldner schleppten den Terraner auf Dao-Lins Befehl auf das Podest und stellten ihn reichlich unsanft vor den Hohen Frauen zum Verhör auf.
    Jarmin-Vyn-H’ay erhob sich und verlas die Anklageschrift, die Dao-Lin in aller Eile abgefaßt hatte. Ein Translator übersetzte.
    Ich zermarterte mir den Kopf, wie ich Gershwin helfen konnte, denn ich begriff, daß die Protektorinnen einen Sündenbock suchten, um ihre aufgestauten Frustrationen zu entladen, und daß er dadurch in Lebensgefahr schwebte.
    Aber bevor mir etwas einfiel, rief Gershwin: „Ich erkläre mich zu allen Vorwürfen für unschuldig. Dagegen klage ich die Protektorin Dao-Lin-H’ay an, durch ihren Angriff auf Arkon Iund durch die Entfesselung eines Psi-Sturms große Opfer und Schäden verursacht und den Frieden zwischen Kartanin und Galaktikern gebrochen zu haben."
    „Das ist nicht wahr!" protestierte Dao-Lin. „Meine Absicht war es lediglich, Adams in meine Gewalt zu bringen, um die Hanse zu Verhandlungen über die Paratau-Entsorgung von Fornax zu zwingen."
    „Dazu hätte es keiner so massiven Gewaltanwendung bedurft", hielt Gershwin ihr entgegen. „Gegen ein entsprechendes Gebot wäre ich bereit gewesen, euch einige Tauregionen in Fornax zu verpachten. Vor allem aber hättet ihr nicht gerade angreifen müssen, als auf Arkon Ider erste Großversuch mit dem planetarischen Teleport-System gestartet wurde."
    „Wir wußten nichts von einem solchen Versuch", gab Dao-Lin zurück. „Ich bezweifle, daß überhaupt einer stattfand. Stalker hätte sonst bestimmt einen anderen Zeitpunkt gewählt."
    „Stalker...?" dehnte Gershwin - und ich hörte förmlich seine Gehirnwindungen summen.
    „Was hat Stalker damit zu tun gehabt? Was hattet ihr mit ihm ausgemacht?"
    Ich pfiff leise vor mich hin.
    Homer Gershwin Adams mochte ein wenig altmodisch sein, aber wenn es darauf ankam, klickerten die Synapsen seines Gehirns schneller als: die aller anderen Leute.
    Dao-Lin druckste ein wenig herum, aber Gershwin und auch die anderen Protektorinnen setzten ihr solange zu, bis sie schließlich herausplatzte: „Ich hatte mich mit Stalker arrangiert, nachdem er die MASURA im Leerraum aufgespürt und mir angeboten hatte, vermittelnd zwischen uns und der Hanse zu wirken. Er schleppte mit seiner ESTARTU die MASURA in den Kugelsternhaufen M13, ließ uns dort im Ortungsschutz der planetenlosen Cloosta zurück und flog wieder nach Arkon I- mit mir und den anderen Angehörigen des Entführungskommandos an Bord."
    Abermals bewies Gershwin, daß er nicht per

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