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1286 - Todesruf der Geisterfrau

1286 - Todesruf der Geisterfrau

Titel: 1286 - Todesruf der Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Rot des Kleides wider.
    Dunkle Augen, dunkle Brauen, eine schmale Nase und hoch stehende Wangenknochen. In diesem Gesicht gab es keine Bewegung. Die Frau wirkte wie eine Lady aus einer vergangenen Zeit, aber ihr fehlte die Aura der Hochnäsigkeit, sie strahlte einfach nur eine Faszination aus, der sich auch Bill Conolly nicht entziehen konnte.
    Bill merkte, dass sein Herz schneller schlug. Er hatte eine trockene Kehle bekommen. Er wusste, dass er sein Ziel erreicht hatte, doch er war nicht in der Lage, das zu tun, was er sich vorgenommen hatte.
    Er hätte ihr die entsprechenden Fragen stellen müssen. Noch vor wenigen Minuten war er bereit gewesen, ihr die Schuld an den Morden zuzuschreiben. Er hätte ihr das auch ins Gesicht geschrien, doch das tat er jetzt nicht. Er dachte nicht mal im Traum daran. So stand er auf der Stelle und hatte alles vergessen, weil der Bann dieser außergewöhnlichen Frau einfach zu stark war.
    Es interessierte Bill auch nicht mehr, wo sie hergekommen war und was er selbst von ihr gewollt hatte, er schaffte es nicht, sich diesem Bann zu entziehen.
    Schließlich regte sie sich doch. Ihre Lippen bewegten sich. Sie verzogen sich zu einem Lächeln. Es war eine erste Kontaktaufnahme, die das Eis zwischen ihnen brach.
    Auch Bill verlor seine starre Haltung. Er war wieder in der Lage, durchzuatmen, und seine Augen bewegten sich. Der Mund verzog sich ebenfalls zu einem Lächeln. Er war auch bereit, ihr eine Frage zu stellen, aber sie kam ihm zuvor.
    »Hast du mich gesucht?«
    Das hatte er. Das hatte er sogar aus bestimmten Gründen getan. Er wollte es ihr sagen, ihr die Gründe aufzählen und sie mit den Selbstmorden verbinden, doch Bill brachte kein Wort heraus. Er konnte nur nicken, das war alles. Ansonsten war er nicht mal in der Lage, seinen Mund zu schließen.
    »Das ist schön. Das ist wunderbar. Darf ich deinen Namen erfahren?«
    »Bill Conolly heiße ich.«
    »Gut, Bill. Ich bin Helena.«
    Er wollte sagen »das weiß ich«, doch diese Worte kamen ihm nicht über die Lippen. Hätte er sie gesagt, wäre er sich wie ein Verräter vorgekommen, denn sie wollte ihm ja nicht ans Leben. Sie stand da, als hätte sie auf ihn gewartet. Sie war einfach fantastisch und wirkte allein nur durch ihre Anwesenheit.
    »Hast du mich gesucht, Bill?«
    Der Reporter überlegte, was er ihr antworten sollte. Die Wahrheit verschwand bei ihm immer mehr. Er war jetzt sicher, dass er sie Helena nicht sagen konnte. An die Selbstmorde dachte er auch nicht. Die Faszination dieser Person hatte alles andere weit in den Hintergrund gedrängt.
    »Keine Antwort?«
    Bill zuckte mit den Schultern.
    »Dann will ich sie dir geben. Alle suchen mich irgendwie. Alle Männer oder viele sind auf der Suche nach dem Glück, verstehst du? Wer mich einmal gesehen hat, der kann einfach nicht anders als zu mir zu stehen. Er muss immer an mich denken, denn ich bin sein Schicksal. Er würde alles tun, um mich wieder zu treffen.«
    »Ich glaube dir.«
    Sie lächelte wieder und nickte. »Das ist wunderbar, Bill. Da bin ich voll zufrieden. Ich sage dir auch, dass dieser Friedhof ein wunderbarer Ort für mich ist. Ich liebe ihn, ich habe ihn schon immer sehr gemocht, denn hier habe ich viel erlebt. Hier treffen das Diesseits und das Jenseits zusammen. Hier wird gestorben und trotzdem intensiv gelebt, mein Lieber.«
    »Ich verstehe dich.«
    »Das ist gut. Du magst mich, nicht?«
    »Ja«, gab Bill flüsternd zurück. »Es ist wirklich einmalig. Ich habe dich gesehen und jetzt…«
    »Willst du mich besitzen.«
    Bill überlegte. Er wusste nicht, ob er Helena seine Wünsche so direkt mitteilen konnte, aber im Prinzip hatte sie Recht. Er hatte sie gesehen, und alles andere war vergessen. Jetzt zählte für ihn nur diese attraktive Frau.
    »Warum gibst du es nicht zu, Bill?«
    »Keine Ahnung. Es kam mir nicht so…«
    »Du kannst ruhig ehrlich sein, Bill. Du bist ein Mann, ich bin eine Frau. Männer und Frauen gehören einfach zusammen, das solltest du doch wissen, mein Lieber. Und jeder sollte dem anderen gegenüber ehrlich genug sein, um dies zuzugeben. Ich spüre es. Ich sehe es an deinem Blick, dass du mich besitzen willst. Das ist nun mal so. Daran kann man nichts ändern. Aber das ist nicht nur einseitig, sondern auch bei mir ist es ähnlich. Ich will dich ebenfalls besitzen, Bill. Du sollst der Mann sein, der mich bekommt. Ich will dir gehören, und zwar ganz. Nur dir allein, Bill, verstehst du?«
    »Ich habe dich gehört.«
    »Willst du mich

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