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1286 - Todesruf der Geisterfrau

1286 - Todesruf der Geisterfrau

Titel: 1286 - Todesruf der Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritte vor und schaute mich in der Gegend um.
    Natürlich. Die unbekannte Person hatte das Weite gesucht. Oder befand sich in der Nähe in guter Deckung, von der aus sie mich beobachten konnte.
    Ich fühlte mich an der Nase herumgeführt, aber ich wusste jetzt, dass dieser verdammte Friedhof ein Geheimnis verbarg, und dass dieses Geheimnis möglicherweise auf den Namen Helena hörte, denn es konnte durchaus sein, dass sie es gewesen war, die die Tür von außen zugedrückt hatte.
    Allerdings verhielt sie sich sehr schlau und wartete zunächst ab. Ich hoffte, dass sie einen zweiten Angriff versuchen würde, doch da hatte ich mich geirrt.
    Es vergingen drei, vier Minuten, und ich blieb allein. Niemand zeigte sich, niemand sprach mich an, und das würde auch so bleiben. Die unbekannte Person hatte eine Niederlage erlitten. Sie würde sich zurückziehen und abwarten. Luft holen. Wieder zu sich selbst finden, um dann einen neuen Angriff zu versuchen.
    Dass es sie gab, war keine Einbildung, denn die Tür war nicht von allein zugefallen. Ich hatte sie ja gesehen, auch wenn es nur ein Huschen gewesen war. Die Ruhe hier auf dem Friedhof würde sehr bald vorbei sein. Ich konnte den Toten nicht in der Gruft liegen lassen und rief deshalb die Kollegen von der Mordkommission an.
    Was danach passierte, das stand in den Sternen…
    ***
    »Mein Gott«, sagte Sheila, als sie die Tür öffnete, »wir haben uns wirklich Sorgen um dich gemacht.«
    Bill lächelte seine Frau an. »Warum?«
    »Du hast dich nicht gemeldet.«
    »Doch, ich habe angerufen.«
    »Zu wenig, Bill.«
    »Tut mir Leid, Sheila. Es wird auch nicht mehr vorkommen, aber jetzt lass mich durch.«
    Das tat sie noch nicht. »Deiner Miene entnehme ich, dass du keinen Erfolg erreicht hast.«
    Er hob nur die Schultern.
    »Was willst du denn Gilda Patton sagen?«
    Bill runzelte die Stirn. »Ist sie denn noch bei uns?«
    »Ja, sie ist noch hier.«
    »Ich weiß es auch nicht. Ich… ich… kann sie leider nicht trösten. Es war ein Flopp.«
    »Dann sag ihr das selbst.«
    Der Reporter betrat das Haus. Er gab sich gelassen. Er hatte sich gut unter Kontrolle, und er dachte auch nicht mehr an die Begegnung mit der schönen Helena. Sie war aus seinem Denken getilgt worden.
    Die Frauen hatten es sich im Wohnzimmer bequem gemacht. Als Bill eintrat, drehte ihm Gilda das Gesicht zu. Aus großen Augen schaute sie ihn an. Die Frage brauchte sie erst gar nicht zu stellen, denn Bill fiel direkt mit der Tür ins Haus.
    »Tut mir Leid, Gilda, aber…«
    »Du hast es nicht geschafft!«
    Bill ließ sich in einen Sessel fallen. »Ich weiß nicht, was du dir erhofft hast, Gilda, aber ich sage mal nein.«
    »Das ist schlecht.« Der Kommentar stammte von Sheila, die den Raum betrat. »Sogar sehr schlecht.«
    Auch sie nahm Platz und trank einen Schluck Kaffee.
    Gilda senkte den Kopf. Sie kämpfte plötzlich mit den Tränen. »Und dabei bin ich mir so sicher gewesen«, flüsterte sie, »so verdammt sicher. Ich habe wirklich Hoffnungen auf dich gesetzt, und jetzt stehe ich dort, wo ich immer schon gestanden habe. Es gibt keine Beweise, die wir der Polizei präsentieren können. Es bleibt also bei dem Selbstmord.«
    »Hattest du denn etwas anderes gedacht?«, erkundigte sich Bill.
    »Zumindest hatte ich herausfinden wollen, ob man Ray in den Selbstmord getrieben hat. Das wäre doch ein Erfolg gewesen. Und Ray ist ja nicht der einzige Tote gewesen. Es gab vier Menschen, die auf dem Friedhof ihrem Leben ein Ende bereitet haben. Auch jetzt bin ich noch sicher, dass dahinter Methode steckt.«
    »Das mag sein, Gilda, aber ich habe leider nichts anderes herausfinden können.«
    Sie schaute ihn an. »Bist du dort gewesen, wo sich Ray umgebracht hat?«
    »Ja…«
    »Hinweise? Spuren?«
    »Leider nicht.«
    »Danke.« Sie hatte leise gesprochen, schluckte wieder und schaute ins Leere. »Dann wird der Tod meines Bruders wohl für immer ein Rätsel bleiben. Ebenso wie diese geheimnisvolle Helena.« Sie zuckte die Achseln. »Es kann auch sein, dass sie nur eine Traumfigur gewesen ist. Davon gehe ich inzwischen aus. Es gibt sie nicht. Sie war ein Wunschbild, dem Männer nachjagten, um sich umzubringen.«
    »Glaubst du daran wirklich?«
    »Ja, Bill.« Gilda Patton lächelte verkrampft. »Jedenfalls möchte ich mich bei dir bedanken, weil du dir die Mühe gemacht hast und zum Friedhof gefahren bist. Aber ich gehe davon aus, dass es nicht der letzte Selbstmord gewesen ist, der dort passierte. Es wird weitergehen, daran

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