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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es nannte - „unkontrollierten Vergangenheit" verbat. Sie hatte ihre Ordensschwestern und -brüder mit konsequenter Sanftheit im Griff.
    Auf Jennifer Thyron, die in ihrem Leben genügend geistige Auseinandersetzungen mit den Mentalitäten fremder Völker gehabt hatte, wirkte Ronalts Fähigkeit faszinierend.
    „Wir haben die Philosophie der Selbstzucht in uns wachsen lassen", erklärte die Ordensführerin Ronalt in einem kritischen Moment. „Nun ist die Stunde gekommen, in der wir beweisen dürfen, daß wir dieser Kraft würdig sind. Was sollen wir denen antworten, die uns weiter gängeln und uns an der freien Entfaltung hindern wollen? Es gibt eine Antwort. Sie lautet nicht ‚Kneifen’ oder ‚Nachgeben’. Sie heißt nicht Demütigung und nicht Schwäche. Unsere Philosophie der Selbstzucht und der Selbsterkenntnis hat mich an die Spitze des Ordens der Lenkenden gebracht. Und doch bin ich immer eine von euch gewesen, ich bin es noch jetzt, und ich werde es immer bleiben. Daran wird sich nichts ändern. Nicht durch die Kodexwahrer, nicht durch diese Fremden, die sich gebärden, als seien sie der Nabel des Universums. Wir sind ein aktives Volk, manchmal auch zu schnell in den Entschlüssen und Meinungen, oft zu jähzornig und oft zu leicht gekränkt. Und dann wieder zu egozentrisch, zu selbstbezogen, wobei letzteres, wenn man es wertfrei sieht, nicht einmal übel ist. Aber wir haben aus uns heraus die Philosophie entwickelt, die uns eine eigenständige Zukunft ermöglichen könnte, die Philosophie der Selbstzucht. Wir werden nicht gegen die Saccoronen kämpfen, zumindest nicht mit den Waffen, die uns die Irrläufer des Geistes, die sich Ewige Krieger oder Kodexwahrer nennen, aufzwingen wollen. Der freie Geist der friedlichen Vernunft hat noch eine Chance, stärker zu sein als dieser Frevel. Jagt die Permitträger nicht davon! Kämpft mit der Überzeugung des freien Willens gegen diesen Widersinn! Dieser Widersinn liegt in den Gesetzen des sogenannten Kodex der Ewigen Krieger. Aber was ist ewig?"
    „Ich sage dir jetzt zum letzten Mal", antwortete Roi Danton mit eisiger Kälte, „was du zu tun hast, bevor dein Volk büßen muß. Folge den Geboten! Mehr sage ich nicht. Wir treffen uns morgen zur gleichen Stunde an diesem Ort deines kodexverratenden Ordens, Ronalt.
    Dann werden wir hören, was du uns zu sagen hast. Die Saccoronen warten noch. Wir Krieger warten nur noch kurze Zeit!"
    „Ich warte gar nicht mehr." Jennifer Thyrons Augen blitzten. „Ich hatte da einen ganz bestimmten weiblichen Gedanken. Diesem Horror müssen wir ein Ende setzen."
    Demeter lächelte.
    „Ich schätze, Jenny, ich habe den gleichen Gedanken.
     
    8.
     
    Im Furamo-Tor flammten die Lichter auf. Die Nakken in den Schaltzentralen erwachten zu neuer Aktivität. Das Tor mußte eingeschaltet werden. Die Komponenten, die die Kalmenzone stabilisierten, arbeiteten noch. Aber jetzt näherte sich ein Kodexwahrer. Sein Abstrahlziel hatte Dokroed bereits übermittelt: das Sapphad-Tor.
    Die Nakken funktionierten. Es interessierte sie nicht, warum alles so war. Es war eben so, und das genügte ihnen.
    Drei Gedankensprünge der Aktivität waren verlangt worden. Für diese kurze Zeitspanne lohnte es sich nicht, die „Randsysteme" (Überwachung, Energiereserve, Wetterverhältnisse, Hypereinflüsse des Teleport-Systems, Mangelkoordination) einzuschalten. Sollte der Kodexwahrer gehen.
    Das Heraldische Tor wurde vorbereitet.
    Ein Gleiter näherte sich dem gut zwei Kilometer hohen Bauwerk, das an technischem Können mehr in sich barg, als selbst Dokroed wußte, der in dem Gefährt hockte und darauf wartete, den beiden Permitträgern, die der Ewige Krieger Ijarkor gesandt hatte, zu begegnen.
    Im Eingangsbereich des Furamo-Tores lief alles unheimlich schnell ab. Dokroed stieg aus. Er drehte sich nicht einmal um. Das Transportband beförderte ihn zur nur 200 Meter entfernten Abstrahlfläche, die auf ihre Aktivierung wartete.
    Den Körper, der unter seinem Gleiter gehangen hatte, und der sich jetzt wieselflink hinter ihm her bewegte, bemerkte der Somer nicht. Jo Polynaise war sehr flink.
    Aber auch er und seine beiden verliebten Siganesen ahnten nicht, daß noch Flinkere unterwegs waren: Gerard Hoegener und Sandro Andretta.
    Und Oliver Grueter, der „Vollstrecker".
     
    *
     
    Es war Abend.
    Roi Danton und Ronald Tekener, die sich nur noch als Krieger fühlten und sich gegenseitig ihre Nachgiebigkeit gegenüber Ronalt und dem Orden der Lenkenden vorwarfen,

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