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129 - Mar'os - Gott des Krieges

129 - Mar'os - Gott des Krieges

Titel: 129 - Mar'os - Gott des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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diese verschworene Gemeinschaft zu halten. Doch nun ist etwas geschehen, das meinen Zorn erregt. Etwas so unglaublich Verwerfliches, dass ich zurückkehrte, um persönlich drohende Schmach und Schande von meinem Volk abzuwenden.«
    Mar'os schüttelte den Dreizack in seiner Hand, dass die quastenförmigen Fortsätze an seinen Armen erzitterten. Eine Geste, die seine Worte wirksam unterstrich. Gebannt lauschte die Menge seiner Ankündigung, doch ehe Mar'os die Muräne aus dem Netz ließ, legte er eine wohl kalkulierte Pause ein, um die Spannung weiter zu schüren.
    »Große Teile meines verweichlichten Volkes paktieren mit den Festländern, um mit ihnen zusammen auf gleicher Augenhöhe zu leben«, gab Mar'os endlich den Grund seiner Erregung preis und fuhr dann wütend fort. »Welch ein Frevel! In all den Äonen unserer Existenz hat es so etwas noch nie gegeben! So weit hat Eidons Ketzerei mein Volk also schon gebracht. Dass Hydriten die Überlegenheit des eigenen Volkes verleugnen und die verhassten Menschen als ebenbürtig anerkennen!«
    Aufgeregtes Klacken brandete auf. Hundertfach. Laut und erbost.
    Dass die Städtebünde des Allatis anscheinend die Zurückhaltung gegenüber den Festländern aufgaben, überraschte Goz'anga dabei ebenso wie alle anderen. Seit ihrem Rückzug in die Weiten des Ozeans hatten sie jeden Kontakt zu Hykton oder den anderen Hydriten-Städte verloren. Vor vier Rotationen war der Kontakt zu einem Menschen noch ein Novum in den Städten des Allatis gewesen. Konnte sich in so kurzer Zeit wirklich so viel verändert haben?
    Wenn ja, musste es doch dafür einen gewichtigen Grund geben!
    »Seit Tausenden von Rotationen vermeiden die Planktonfresser jede Konfrontation!«, rief Goz'anga laut, an den Gott in der Kriegsarche gewandt. »Welchen Grund sollten sie für solch einen Sinneswandel haben?«
    Die Stimmen innerhalb der lebenden Halbkugel verstummten. Vielleicht, weil einige Hydriten seinen Widerspruch für ein Sakrileg hielten, vielleicht aber auch nur, weil den meisten eine ähnliche Frage durch den Kopf ging.
    »Die Ursache für diese Fehlentwicklung ist euch bekannt«, erklärte Mar'os in scharfem Ton. »Es handelt sich um den Menschen, der sich Maddrax nennt. Dieser Ketzer verwirrt eure friedfertigen Brüder und Schwestern mit unsinnigen Lügengespinsten, um das Terrain für eine Invasion der Festländer zu bereiten.«
    Ein Klacken der Empörung übertönte seine letzten Worte.
    Die Hydriten von Drytor erinnerten sich nur zu gut an den Gefangenen von Hykton, der ihren Angriff auf die Nachbarstadt zum Scheitern gebracht hatte. Die Vorstellung, dass eine ganze Armee solcher glatthäutiger Festländer bei ihnen einfallen könnte, brachte ihr kaltes Blut in Wallung.
    Auf die Idee, die Worte des hünenhaften Hydriten anzuzweifeln, kamen nur die Wenigsten. Der Glaube an Mar'os war so tief in ihnen verwurzelt, dass die Manifestation ihres Gottes eher zwangsläufig denn ungewöhnlich erschien. Einzig die Mitglieder des Stammesrates zeigten Anzeichen von Misstrauen. Kein Wunder. Schließlich war es vor allem ihre Macht, die von einem lebenden Gott beschnitten wurde.
    Goz'anga wandte sich nach links und rechts, um sich durch unauffällige Seitenblicke mit seinen Getreuen abzustimmen.
    Unter anderem sah er zu Au'kala, ein groß gewachsener, stämmiger Krieger, der stärkste, den ihr Stamm aufzubieten hatte. Besonders helle im Kopf war Au'kala zwar nicht, trotzdem verstand er sofort, was sein alter Hauptmann von ihm wollte, als er ihm kaum wahrnehmbar zunickte und mit dem Kinn in Richtung des Kriegsgottes wies.
    Ohne zu zögern löste sich Au'kala aus der gewölbten Formation und schwamm in die Front der Hydritenmenge.
    Angst war für ihn ein Fremdwort.
    »Was scheren uns die Anhänger Eidons?«, rief er herausfordernd in die Höhe. »Wärst du doch lieber zu uns gekommen, als wir die Schlacht um Hykton verloren, oder in den darauffolgenden Rotationen, als wir unser neues Terrain gegen Haie, Kraags und anderes Gezücht verteidigen mussten. Viele gute Freunde sind in jener Zeit gefallen. Wo warst du, als wir dich wirklich gebraucht haben?«
    Au'kalas Gefährtin war zwei Rotationen zuvor von einem angriffslustigen Hai attackiert worden, entsprechend steigerte er sich in seine Ansprache hinein. Die schwimmende Menge verstummte angesichts seines heftigen Ausbruchs. Furchtsam sah sie zu Mar'os auf, seine Reaktion erwartend.
    Der Kriegsgott gab sich jedoch völlig ungerührt.
    »Natürlich habt ihr viel

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