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129 - Superbestie Dr. Jekyll

129 - Superbestie Dr. Jekyll

Titel: 129 - Superbestie Dr. Jekyll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mit
gewaltigen, urwelthaften Farnen und Schilfgräsern umstandener kleiner See in
das Bild. Der Vordergrund wurde abgeschlossen von fester, steiniger Erde, in
der sich einzelne Grasbüschel und niedriges Moos zeigten.
    Unweit
des wie ein Dach über den steinigen Boden ragenden Felsplateaus, befanden sich
am Boden eine dunkle, verbrannte Stelle und verkohlte Holzscheite.
    Hinter
dem Dickicht neben dem Felsvorsprung, in dem bei genauerem Hinsehen ein
Höhleneingang zu erkennen war, flackerte ein herabgebranntes Feuer, um das
Silhouettenhaft zwei kräftige Steinzeitmenschen hockten, die in primitive,
handgeschabte Felle gehüllt waren.
    Die
Nacht war kühl, der Himmel sternenklar. Ganz entfernt in der Dunkelheit waren
sich bergähnlich auftürmende Wolken gemalt, die über einem scharfen Gebirgskamm
lagen und sich aus dem Hintergrund heranwälzten wie eine Bedrohung. Durch die
Wolkenberge wurde die Stimmung bedrückter, die Nacht düsterer. Das mannshohe
Bild erinnerte in seinem eigenen, inneren Zwielicht – hervorgehoben durch die
Feuerstelle seitlich hinter den Büschen und Farnen und den kalten Schein der
Sterne – an die Stimmung dieses eigenartigen Labors, das ein Mittelding
zwischen Forschungsstätte, Rumpelkammer und Gemäldesammlung darstellte.
    Dr.
Santer schleifte seine Opfer eines nach dem anderen auf das düstere,
stimmungsstarke Bild zu ….
     
    ●
     
    James
Parker fröstelte plötzlich.
    Mechanisch
wollte er sich auf die Seite drehen und die Bettdecke über sich ziehen, als er
merkte, daß er gar nicht in seinem Bett lag.
    »Zum
Donnerwetter noch mal, was ist denn jetzt los? Saskia!« murmelte er halb
benommen. Es war Freitag. Da befand er sich meistens bei seiner Freundin.
    Er
griff um sich.
    Er
spürte steinige Erde. Grasbüschel …
    Er
schlug die Augen auf.
    Es
war dunkel.
    Parker
lag mit dem Rücken auf dem harten, steinigen Untergrund und starrte in den
Himmel. Helle Flecke tanzten fern und verschwommen vor seinen Augen, bis sein
Blick sich klärte, und er erkannte, daß es sich um Sterne handelte.
    Er
lag unter freiem Himmel!
    Kein
Wunder, daß er da fror.
    Wie
kam er hierher?
    Er
richtete sich auf. Seine Augen versuchten die Dunkelheit zu durchdringen. Er
nahm gewaltige Bäume und Buschwerk wahr, rieb sich die Augen, kniff sich in den
Arm und starrte dann wieder dorthin.
    Die
Bilder blieben.
    Es
war Nacht, und er lag irgendwo unter freiem Himmel an einem unbekannten Ort.
    Ein
kühler Wind strich über ihn hinweg, und im dichten Blattwerk der Büsche und
Baumkronen raschelte es.
    In
der Luft lag ein leicht brenzliger Geruch, als ob jemand grillte. Es roch nach
Holzkohle.
    Da
wandte Parker den Kopf nach links.
    Hohe
Farne und Schilfgräser, wie er sie nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte,
säumten einen Tümpel, dessen Oberfläche matt schimmerte und sich unter dem
leisen Wind sanft bewegte. Der Geruch frischen Wassers stieg ihm in die Nase.
    Der
Captain konnte nur mühsam die Unruhe unter Kontrolle bringen, die ihn erfüllte.
    Er
zermarterte sich das Hirn, ohne dahinterzukommen, wie er hierherkam.
    Er
ging davon aus, daß er sich bei Saskia mit einigen Freunden getroffen hatte und
daß viel getrunken und es später geworden war als üblich. War man – einer
Schnapsidee folgend – noch mal hinausgefahren in die Nacht, in die waldreichen
Gebiete rund um die Stadt? Hatte einer eine Wette abgeschlossen?
    Aber
nein, so war es nicht … so konnte es nicht sein.
    Er
glaubte ganz sicher zu sein, daß er sich am Abend noch mit Larry Brent
getroffen hatte, und daß er nach dem gespenstischen Leichenraub schließlich
seine Wohnung aufgesucht hatte.
    Quälend
langsam, aber stetig, setzte seine Erinnerung wieder ein.
    Ein
anonymer Anruf hatte diesem vermaledeiten Tag die Krone aufgesetzt. Da seit
Wochen sein Telefon überwacht wurde, bereitete es keine Schwierigkeiten, den
Anrufer ausfindig zu machen. Thomas Bigger, ein Pfleger aus der Irrenanstalt
des Dr. Santer, steckte dahinter. Bigger behauptete, Aussagen über eine
rätselhafte Tatwaffe machen zu können.
    Parker
saß in der Hocke und hielt den Blick gesenkt. Er tastete seinen Kopf ab, in der
Erwartung, auf eine Beule oder eine andere Verletzung zu stoßen.
    Sein
Schädel brummte. Er fühlte sich so ähnlich wie nach einem Kater. Manchmal
verschwammen die Bilder vor seinen Augen, und der kalte Schweiß brach ihm aus.
    Parker
versuchte dahinterzukommen, ob er vielleicht niedergeschlagen worden war.
Irgend etwas stimmte doch nicht in dem Zeitplan,

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