1291 - Bitte recht teuflisch!
ich allgemein. »Ich werde ihn suchen, Glenda, und ihn zur Rede stellen. Mehr kann ich nicht tun.«
»Und dann wird er dich umbringen.«
»Er wird es vielleicht versuchen. Nur ist es besser, wenn ich den Zeitpunkt des Treffens bestimme.«
Sie nickte vor sich hin. »Ja, da hast du schon das Richtige gesagt, finde ich. Auch mich hat der Typ so komisch angeschaut. Er war mir auch unsympathisch, aber er sieht aus wie ein Mensch.«
»Dessen Gedanken plötzlich auf einem Bild zu sehen sind?«
»Das ist unser Problem.«
»Das nur bei dir aufgetreten ist?«
»So hat Angela Finkler es gesagt. Du hast mich auf eine Idee gebracht. Ich werde noch mal zu den beiden gehen und mit ihnen reden. Kann sein, dass ich doch nicht der Einzige gewesen bin.«
»Dann sollte ich…«
»Wieder zurück zum Tisch gehen und die Augen offen halten, Glenda. Bitte, tu mir den Gefallen.«
»Super. Und was ist mit Tanner? Kannst du mir erklären, was ich ihm sagen soll?«
Ich winkte ab. »Sag ihm irgendwas. Dass mir übel geworden ist oder so.«
Glenda musste lachen. »Meinst du, dass er mir das glauben wird?«
»Es ist sein Problem, nicht das meine.«
»Okay, dann schau dich um, John. Aber sei verdammt vorsichtig. Casey Jordan ist jemand, der alles versteht, nur keinen Spaß.«
»Du sagst es…«
***
Jordan hatte den Bau verlassen und war abgetaucht in die Dunkelheit in der weiteren Umgebung des Hauses. Er hatte sich auf dem Fest umgeschaut und die Person gesehen, auf die es ihm ankam. Er wusste, dass er damit etwas in Bewegung gebracht hatte, und das sollte auch so sein. Er war fotografiert worden, und er hatte auch die Anstrengung gespürt, die ihn während dieser kurzen Aufnahme überkommen war. Er kannte sich. Er hatte gemerkt, dass etwas in seinem Kopf vorging. Erst jetzt, als er durch die Kälte schritt und sich über seinen leicht schwankenden Gang ärgerte, verschwand der Druck aus dem Kopf. Er fühlte sich wieder normaler und blieb dort stehen, wo ihn auch das Licht der Laternen nicht mehr erreichte. Es war ein kleiner Park, der sich an das Gelände anschloss. Bei Feiern im Sommer wurde er gern als Auslauf benutzt. Im Spätherbst sah das anders aus. Da war niemand mehr unterwegs.
Abgesehen von den bunten Blättern, die der Wind von den Bäumen riss und mit ihnen spielte. Es war ein Orkan angesagt worden, und die ersten Vorboten spürte Casey Jordan bereits. Immer wieder erwischten ihn kurze, heftige Böen und schüttelten ihn durch. Sein Haar wurde in die Höhe gewirbelt, und in seinen Ohren klang es manchmal wie Fauchen.
Mit schnellen Schritten ging er querbeet, während das schlossartige Gebäude, in dem das Fest stattfand, wie ein alter Klotz hinter ihm blieb, nur geschmückt durch wenige Lichter.
Das Fahrzeug stand dort, wo es nicht so schnell gesehen werden konnte, hinter einer Hecke und vor einer Reihe von Laubbäumen, die wie Wachposten wirkten.
Es war ein dunkler Van, dessen hintere Scheiben getönt waren, damit niemand hineinschauen konnte.
Obwohl das Auto so gut abgesichert war, näherte sich Jordan ihm vorsichtig. Er wollte die Umgebung nicht aus der Kontrolle lassen, denn oft genug schlich in den Parks lichtscheues Gesindel herum. Er fürchtete sich zwar nicht davor, aber er wollte es auch nicht auf eine Auseinandersetzung ankommen lassen. Andere Dinge waren wichtiger.
Dass die Luft rein war, beruhigte ihn. Er klopfte in einem bestimmten Rhythmus gegen die Außentür, die dann von innen her schnell entriegelt wurde.
An der Beifahrerseite stieg Jordan in den Van, bei dem die mittlere Sitzreihe entfernt worden war. Auf der hinteren hatte es sich eine weibliche Person bequem gemacht. Die blonde Justine hatte sich ausgestreckt und schaute dem Ankömmling mit einem skeptischen Lächeln entgegen.
Jordan hockte sich auf den Boden. Er nickte Justine zu. »Ich habe ihn gesehen. Sinclair ist da.«
»Gut. Und weiter?«
Jordan berichtete Einzelheiten. Er hoffte, dass die Blonde damit zufrieden war, die sehr genau zuhörte. Als er von der Fotografin sprach, zuckte es um ihre Augen herum.
»Du hast dich fotografieren lassen?«
»Ja, das wollte ich.«
»Und weiter?«
»Nichts. Es ging alles glatt.«
Justine Cavallo richtete sich auf. »Bist du sicher, dass alles geklappt hat?«
»Sonst wäre ich nicht hier.«
Sie zischte ihm einen Fluch entgegen. »Hast du das Foto gesehen?«
»Nein!«
Justine war sauer. Sie schlug ihre Hände gegeneinander und schüttelte den Kopf so heftig, dass ihre blonde Mähne flog.
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