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1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blickte ich noch mal auf das gesamte Bild, das vergrößert worden war.
    Eine Person sah ich zwei Mal!
    Es war dieser Casey Jordan. Er stand normal im Hintergrund, aber er schwebte auch über meinem Kopf wie ein böser Schatten und hielt eben das verdammte Messer in der Hand.
    Jetzt durchrann mich ein kaltes Gefühl. Ich erinnerte mich daran, dass mir dieser Mensch nicht eben sympathisch gewesen war, und jetzt sah ich dies.
    »Noch mal, Mr. Sinclair«, sagte Jens Rückert, »das ist keine Montage. Wir haben nichts manipuliert, das können wir schwören.«
    »Ja«, murmelte ich. »Das glaube ich Ihnen sogar. Bitte recht teuflisch!« Da musste mein Galgenhumor sich einfach freie Bahn schaffen. Aber ich wollte auch nachdenken und drückte meinen Körper gegen die Lehne, während ich überlegte.
    Wie kam Casey Jordan in dieser Pose auf das Bild? Dass er im Hintergrund stand, war zu begreifen.
    Damit hatte ich keine Probleme, aber die andere Szene, die auf eine Lebensgefahr für mich hindeutete, brachte mich ins Grübeln.
    »Nicht manipuliert«, wiederholte auch Angela Finkler, die ebenfalls sehr nervös war und mit beiden Handflächen über den Jeansstoff ihrer Hose rieb. »Das schwören wir Ihnen, Mr. Sinclair.«
    »Ja, ja, ich glaube Ihnen auch. Das ist wirklich alles okay.« Ich schüttelte den Kopf. »Trotzdem habe ich meine Probleme, wenn ich mir das Bild anschaue.«
    »Wir auch. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Wie sieht es mit einer Erklärung aus?«, erkundigte ich mich.
    »Es gibt keine.« Sie schaute mich offen an. »Keine, die man als normal betrachten kann. Ich bin selbst Fachfrau. Ich kann Ihnen wirklich nicht sagen, wie es dazu gekommen ist. Ich stehe vor einem Rätsel. Aber wir mussten es Ihnen zeigen, Mr. Sinclair.«
    »Da bin ich Ihnen auch dankbar.« Den Satz hatte ich dahingesagt, während meine Gedanken rasten.
    Ich konnte es nicht verstehen. Ich wusste nicht, wie ich es handhaben sollte. Wie war es nur möglich, dass eine derartige Szene auf das Bild kam? Dieser verfluchte Typ, der normal zu sehen war und zum zweiten als Killer über mir schwebte, um mir ein Messer in den Hals zu rammen.
    »Wir haben wirklich keine Erklärung«, sagten die beiden wie aus einem Munde. »Wir wollten Ihnen das Foto nur zeigen, weil wir der Meinung waren, dass Sie es sehen mussten. Unsere Neugierde hält sich trotz allem in Grenzen. Wir wollten Sie nur noch fragen, ob dieser Mann ein Kollege von Ihnen ist und ob Sie ihn kennen.«
    Ich zuckte mit den Schultern und gab erst dann die Antwort. »Kennen ist zu viel gesagt. Ich habe ihn gesehen. Und zwar hier auf dem Fest. Allerdings zum ersten Mal.«
    »Uns ist er auch nicht weiter aufgefallen«, sagte Jens Rückert. »Nur als wir die Aufnahmen entwickelten, bekamen wir plötzlich den Schock.« Er schaute auf seine Uhr. »Wir lassen Ihnen das Foto hier, denn uns drängt etwas die Zeit. Wir wollen die Bilder verkaufen, und da müssen wir noch sortieren und auch das Gestell aufbauen, auf dem wir sie aufstellen.«
    »Gut, tun Sie das.«
    »Danke, Mr. Sinclair.« Sie standen auf, während ich noch sitzen blieb und sagte: »Informieren Sie mich bitte, wenn Ihnen auch weiterhin etwas auf fallen sollte.«
    »Sie meinen bei anderen Fotos?« Rückert schüttelte den Kopf. »Nein, da ist uns nichts aufgefallen. Das hier ist die einzige Aufnahme, die aus dem Rahmen fällt.«
    »Danke.«
    Rückert ging noch nicht. Er wirkte verlegen. »Es geht dabei einzig und allein um Sie, nicht wahr?«
    »Sieht so aus.«
    »Das ist nicht zu erklären«, flüsterte er, »meine Kollegin ist wirklich eine gute Fotografin, das kann ich Ihnen schwören, doch was hier passiert ist, das stellt uns vor ein großes Rätsel. Wir wissen wirklich nicht weiter, Mr. Sinclair. Es kann mit Ihnen persönlich zusammenhängen. Wenn ich an Geister glauben würde, dann müsste ich sagen, dass sie die Aufnahme manipuliert haben.«
    »Wir werden sehen«, sagte ich und erhob mich ebenfalls. Ich bedankte mich bei dem Paar und sprach auch davon, dass wir uns noch sehen würden. Das würde sie freuen.
    Ich ging noch nicht wieder zurück an meinen Tisch. Nachdenklich blieb ich in der Halle mit der hohen Decke stehen, hin und wieder von den Aufpassern beobachtet, die sich bestimmt fragten, was jemand während des Essens hier zu suchen hatte.
    Und es gab noch jemand, der sich nicht um das Hauptgericht kümmerte und seinen Platz verlassen hatte. Möglicherweise hatte Glenda ihren Teller auch schon geleert. Sie wirkte etwas

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