Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Verdammt noch mal, das solltest du doch.«
    »Ich weiß!«
    »Und warum hast du es nicht getan?«, flüsterte sie mit drohender Stimme.
    »Ich werde es mir später holen.«
    »Nein!«, schrie sie ihm ins Gesicht. »Später kann zu spät sein. Du weißt selbst, wer und was du bist. Du stehst über den Menschen. Du hast etwas in deinem Kopf, was ein normaler Mensch nicht hat. Deine Gedanken und Wünsche sind so intensiv, dass sie sogar fotografisch festgehalten werden können. An was hast du gedacht, als man dich fotografiert hat?«
    »An Sinclair.«
    »Das reicht mir nicht. Weiter!«
    »Ich habe daran gedacht, dass ich ihm ein Messer in seinen Hals stoße.«
    Justine sagte zunächst nichts. Auch wenn sie still saß, beruhigte es Jordan nicht. Er ahnte, dass in dieser Person ein Vulkan brodeln konnte, der dicht vor dem Ausbruch stand.
    Mit fast sanfter Stimme fragte sie: »Weißt du, was nun eingetreten ist?«
    »Sinclair lebt noch. Da habe ich deinen Wunsch zunächst erfüllt. Ich weiß nicht, was du willst.«
    »Ach?«, höhnte Justine. »Hast du das wirklich vergessen? Hast du nicht mehr daran gedacht, dass wir den Kreis erst später enger ziehen werden? Ich habe dich ausgesucht, weil du eine bestimmte Fähigkeit besitzt. Die allerdings solltest du nicht aufs Spiel setzen, und ich denke, dass du das in diesem Fall getan hast. Du hast Sinclair auf unsere Spur gebracht.«
    »Noch weiß er von nichts.«
    »Bist du sicher? Sinclair ist nicht irgendwer. Das ist ein verdammter Spürhund. Wenn er das Bild sieht, wird er sich verdammt schnell etwas zusammenreimen. Halte ihn nicht für blöd. Ich habe dir nur gesagt, dass du dich bekannt machen sollst, damit er keine zu dummen Fragen stellt, wenn ihr euch wiederseht. Aber wie ich das sehe, ist da einiges aus dem Ruder gelaufen.«
    »Das halte ich für übertrieben.«
    Die Antwort hätte er Justine nicht geben sollen. Sie bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Wildkatze in dem recht engen Van. Plötzlich war sie bei Casey, packte ihn mit beiden Händen und schüttelte ihn durch.
    Im Wagen war es dunkel. Justine aber hatte den Mund weit aufgerissen, und die Dunkelheit war nicht so dicht, als dass er nicht ihre spitzen Zähne hätte sehen können. Gefährlich nahe befanden sie sich an seinem Gesicht. Er dachte an das Kreuz auf seinem Handgelenk und wie die Person sein Blut geleckt hatte. Er wurde zurückgedrückt, bis sein Kopf mit der hinteren Seite gegen die Rückenlehne einer der Vordersitze stieß.
    Er spürte ihre kalten Totenfinger in seinem Gesicht und dachte nicht an Gegenwehr, denn Justine hatte ihm schon vorher klar gemacht, wie brutal sie sein konnte.
    »Ich gebe dir noch eine Chance«, flüsterte sie in sein Gesicht hinein. »Geh los und besorge das Foto.«
    »Da muss ich warten, bis die Fotos in dem Gestell aufgebaut worden sind. Das geschieht erst nach Mitternacht.«
    »Du wirst es vorher holen. Statte den beiden Fotografen einen Besuch ab. Ich will das Foto haben. Ich will es für Sinclair, verstehst du. Es gehört zu meinem Plan. Klar?«
    »Ja, Justine«, flüsterte er, »es ist alles okay. Ich hole das Bild.«
    Sie umklammerte mit ihren Händen seinen Hals und raubte ihm die Luft. »Ich begreife nicht, dass du so dämlich sein konntest. Es war alles so gut abgesprochen, aber du hast dich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Besorge das Foto. Egal wie.«
    Er wartete, bis sie seine Kehle losließ. Jetzt konnte er wieder reden. »Aber ich weiß nicht, ob man mir das Foto so einfach herausgeben wird.«
    »Egal wie! Hast du gehört?«
    »Verstanden.«
    »Dann hau wieder ab. Alles Weitere wird sich ergeben.«
    Der Druck ließ nach. Darüber war Jordan froh. Er konnte verschwinden, aber ihm war auch klar, dass er von nun an keinen Fehler mehr machen durfte.
    Als er den Wagen verlassen hatte, rieb er über die Haut an seinem Hals. Er sah sich nicht im Spiegel, aber er wusste, dass dort rote Streifen hinterlassen worden waren. Die Fingernägel waren wie Stacheldraht gewesen, und er spürte auch die feuchten Spuren auf seinen Kuppen. Sie stammten von seinem Blut. Ein kleines Wunder, dass die Vampirin es nicht abgeleckt hatte.
    Eine Frau, eine Vampirin, ein Blutsaugerin. Er musste einfach über sie nachdenken, als er durch den dunklen Park schritt und mit den Füßen Laub aufwirbelte. Sie hatte ihn gesucht und auch gefunden.
    Sie hatte - auf welchem Weg auch immer - von seiner Anomalie erfahren und ihn für sich eingespannt.
    Es war kein großes Problem gewesen, denn

Weitere Kostenlose Bücher