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1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon beim ersten Treffen war Casey Jordan von ihrem Anblick einfach weggewesen. Für eine Justine Cavallo würde er bis in die tiefste Hölle gehen und wieder zurück. Dass sich die Hölle bereits in seiner Nähe aufgebaut hatte, daran verschwendete er keinen Gedanken. Er wollte die blonde Frau, und es war ihm egal, was sie mit ihm anstellte.
    Sicher, in ihren Augen hatte er einen Fehler begangen, weil sie trotz ihrer Stärke noch vorsichtig war und diesem Sinclair einen gewissen Respekt zollte. Da war sie ihm einige Schritte voraus, denn direkt hatte er mit dem Mann, der auch Geisterjäger genannt wurde, noch nichts zu tun gehabt. Er hatte wohl von ihm gehört, und am heutigen Abend hatte er ihn zum ersten Mal persönlich gesehen und sich ein Bild von ihm machen können. Ein eigentlich netter und unauffälliger Kollege, der sich nicht in den Vordergrund spielte. Doch bei ihm war es wie bei dem tiefen Wasser, in dem sich Rätsel verbargen.
    Wichtig war jetzt das Foto. Wenn er das erst mal besaß, würde alles Weitere nach Plan laufen…
    ***
    Angela Finkler und Jens Rückert saßen in ihrem Laborwagen und schauten sich an. Der Bildschirm gab ein grünliches Licht ab, sodass ihre Haut aussah wie die von Gespenstern, die oft in Märchen so dargestellt werden.
    Beide dachten nach, und beide dachten das Gleiche, obwohl sie nicht darüber sprachen. Bis Angela sich bückte und vom Boden eine Dose Wasser anhob.
    »Willst du auch eine?«
    »Gern.«
    Jens bekam die zweite Dose. Sie rissen die Laschen auf, tranken, und wirkten wie zwei Menschen, die etwas sagen wollten, sich aber nicht getrauten.
    Angela hielt es nicht mehr aus. »Ich frage mich, ob wir alles richtig gemacht haben.«
    »Du meinst das Foto?«
    »Frag doch nicht. Was sonst?«
    Jens Rückert hob die Schultern. »Was hätten wir denn deiner Meinung nach anders machen sollen?«
    »Keine Ahnung. Alles so belassen? Es John Sinclair nicht zeigen?«
    »Das ist Unsinn. Er hätte es sowieso gesehen, wenn er nach Mitternacht rausgekommen wäre. Und da hätte er die gleichen Fragen an uns gestellt, uns aber zugleich auch gestört, weil wir einfach verkaufen müssen. Ich denke, dass es so schon richtig gewesen ist.«
    »Man kann es drehen und wenden wie man will«, sagte die Fotografin leise. »Ein gutes Gefühl habe ich dabei nicht. Ich denke eher daran, dass wir vor einem gewaltigen Berg Probleme stehen. Der Berg ist so hoch, dass wir ihn nicht überschreiten können.«
    Jens ließ die halb leere Dose sinken und schlenkerte sie leicht hin und her. »Was hast du denn für einen Vorschlag, wie wir uns am besten verhalten sollen?«
    Angela lächelte etwas verloren. »Er… er wird dir nicht gefallen, Jens.«
    »Sag es trotzdem.«
    Angela trank noch einen Schluck und schlug dann mit leiser Stimme vor: »Wir sollten unsere Zelte hier besser abbrechen, Jens. Das ist meine ehrliche Meinung.«
    Rückert schaute sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Regal stehen. »Das… das… ist doch nicht dein Ernst.«
    »Mein voller.«
    »Nein, nein.« Er deutete auf die Bilder, die bereits in Reih und Glied auf einem Leuchttisch lagen, so dicht, dass sie das Licht unter der Platte verdeckten. »Denk daran, was wir investiert haben, Angela. Das sind für uns hohe Kosten. Wir müssen das Geld wieder reinkriegen, und auf diesem Ball werden wir viele Fotos verkaufen. Ich kenne das. Die Leute nehmen sich gern ein Andenken mit.«
    »Denkst du auch an das Risiko?«
    Jens schüttelte leicht den Kopf. »Wieso ist das ein Risiko?«, fragte er erstaunt. »Tut mir Leid, ich sehe dabei keines.«
    »Du lügst.«
    »Wieso?«
    »Du bist doch verdammt nachdenklich vorhin gewesen. Du hast dir den Kopf darüber zerbrochen, wie es möglich sein kann, dass so etwas auf einem Foto zu sehen ist. Dafür hast du keine Erklärung, und ich habe ebenfalls keine.«
    »Das stimmt.«
    »Super. Dann weißt du auch, dass wir verdammt vorsichtig sein müssen. Da ist etwas entstanden, vor dem ich Angst habe«, sprach Angela mit flüsternder, aber sehr intensiver Stimme. »Eine tiefe und schreckliche Angst. Ich kann dir keine genauen Gründe sagen, aber ich weiß, dass mit dem Foto etwas nicht stimmt. Dass etwas passiert ist, dessen Grund ich einfach nicht begreife. Mir kommt es vor, als hätte eine andere Welt eingegriffen. Eine Welt, mit der wir bisher noch nichts zu tun gehabt haben, die unglaublich ist, die es aber trotzdem gibt. Ich würde den Begriff metaphysisch benutzen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich

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