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1293 - Halloween-Horror

1293 - Halloween-Horror

Titel: 1293 - Halloween-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit der blonden Frau zusammen war.«
    »Wie ist das denn passiert?«
    Harry winkte ab. »Lassen wir das am besten.«
    Damit war Heiko nicht einverstanden. »Verdammt, dann haben sie also gewonnen?«
    »Das glaube ich nicht. Oder hoffe es nicht.«
    »Ich wäre für die Wahrheit!«, erklärte Heiko. »Wenn ihr es nicht übernehmen wollt, dann mache ich es. Verdammt noch mal, es muss doch irgendwie eine Lösung geben.« Er schaute sich um, als wäre jemand in der Nähe, der ihm den nötigen Kick gab.
    Der Punk kam auf uns zu. Er war angetrunken. Sein grünes Kostüm hatte sich mit Feuchtigkeit vollgesogen und wirkte jetzt wie ein alter Lappen. »He«, beschwerte er sich. »Was steht ihr hier herum und glotzt nur dumm in die Gegend? Macht den Abflug! Verschwindet!« Seine Worte begleitete er mit den entsprechenden Handbewegungen, die wir ignorierten. Aber wir rochen die Schnapsfahne, die aus seinem Mund wehte. Er stand auch nicht sicher auf den Beinen.
    Harry wollte es auf die sanfte Tour versuchen. »Hören Sie mal zu. Alles, was wir gesagt haben, stimmt. Diese Brücke, auf der ihr feiert, hat nicht grundlos den Namen Blutbrücke bekommen. Etwas steckt in ihr, verstehst du das?«
    »Nein.« Er prustete los. Harry drehte den Kopf weg, um nicht von Speichel getroffen zu werden. »Ich will hier nur feiern und mir die Kante geben. Richtig absaufen, bis ich die Geister sehe, von denen ihr labert. Aber bei mir dauert das. Ich bin im Training.« Er kam jetzt auf mich zu und glotzte mich mit seinem starren Blick an. Dann war er nah genug, um mir gegen die Brust zu tippen.
    Ich merkte in meinem Kopf eine leichte Veränderung. Zu erklären war es nicht, aber es bildete sich dort schon etwas heraus. Ein Druck, der auch mit dem zu tun hatte, was sich in meinem Innern tat.
    Da baute sich etwas auf…
    Ich war davon so überrascht, dass ich mich nicht bewegte. So kam der Punk mit seiner großen Klappe sehr nahe an mich heran. Er steckte voller Aggressionen, er war ein Feind und wollte dies auch sehr deutlich zeigen. Seine Hand stieß gegen meine Brust, und in diesem Augenblick veränderte er sich.
    Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze. Ein scharfer Atemstoß drang über seine Lippen, und im gleichen Moment begann er zu schreien. Jeder von uns hörte die schrillen Laute, ich eingeschlossen, aber ich kam mir selbst fremd vor. Irgendwas war mit mir geschehen. Ich hatte den Eindruck, aus zwei Personen zugleich zu bestehen. Ich spürte das Fremde in meinem Kopf, und da war plötzlich der Gedanke da, den Punk einfach tot zu sehen.
    »An was immer du denkst, Sinclair, es wird entstehen…«
    Hart und leider wahre Worte. Ich wuchtete mich auf der Stelle herum und fing an zu schreien. Es war mir egal, was die anderen dachten. Ich rannte einfach weg und wäre beinahe noch über die Abtrennung gefallen. Im letzten Moment wich ich aus. Erst als ich einen Baum erreicht hatte, blieb ich an dessen Stamm stehen.
    Mein Herzschlag hämmerte. Ich merkte, dass der Schweiß auf meiner Stirn lag. Ich kämpfte gegen mich selbst und was in meinem Kopf steckte. Es waren schlimme Gedanken, die mich wie brutale Peitschenschläge erwischt hatten, und ich wusste auch, dass ich in diesen Augenblicken nicht mehr ich selbst gewesen war.
    Allmählich ebbte dieser Anfall ab. An meiner Stirn klebte die Nässe der Baumrinde und ich spürte das Zittern bis hinein in meine Fingerspitzen.
    Dann war Harry Stahl bei mir und legte mir seine Hand auf die Schulter. »John…«, sagte er mit leiser Stimme.
    Ich wusste ja, dass er mich trösten wollte, doch ich wollte es nicht. Ich war noch zu sehr durcheinander. »Geh weg, Harry. Ich muss allein bleiben.«
    »Bitte, John. Ich weiß nicht, was mit dir los ist und was du da geschafft oder wie du es geschafft hast, aber da ist was mit diesem Punk passiert. Das hast du nicht gesehen.«
    »Was denn?«, fragte ich, ohne meine Haltung zu verändern und Harry anzuschauen.
    »Er rannte weg.«
    »Und dann?«
    »Hat er sich über das Gitter gestürzt…«
    Ich hatte Harry gehört, doch ich war nicht in der Lage, einen klaren und normalen Gedanken zu fassen. Zu viel wirbelte da durch meinen Kopf, das ich auch nicht ordnen konnte.
    »Das wollte ich dir nur sagen, John!«
    Ich stemmte mich am Stamm ab, drehte mich um und wusste, dass ich Harry mit einem leeren Blick anschaute, der ihn so erschreckte, dass er einen Schritt zurückwich.
    »John, wie siehst du aus!«
    »Ich weiß…«
    »Was ist los?«
    Ich wischte über mein Gesicht und

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