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1293 - Halloween-Horror

1293 - Halloween-Horror

Titel: 1293 - Halloween-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte nicht das Bild der Blonden aus dem Kopf, die er als wahnsinnig gefährlich einstufte.
    Auf der Rückbank bewegte sich Andrea Merand. Sie stöhnte dabei auf und nahm eine normale Sitzhaltung ein. Vor ihr hatten sich die beiden wieder gedreht. Niemand wusste so recht, was er sagen sollte. Sie schauten Andrea nur an, die den Eindruck vermittelte, als wäre sie aus einem tiefen Schlaf erwacht. Sie rieb auch ihre Augen, schüttelte sich und legte die Hände danach mit einer langsamen Bewegung in den Schoß.
    »Er ist tot, nicht?«
    Einen Satz hatte sie gesagt, doch der hatte bei den Zuhörern wie eine Bombe eingeschlagen. Es war so leicht, eine Antwort zu geben, nur traute sich niemand.
    »Tot - nicht?«
    Wieder war Angela die Stärkere, denn sie nickte. Fürchtete sich aber gleichzeitig davor, dass Andrea möglicherweise durchdrehen könnte, was zum Glück jedoch nicht passierte.
    Sie blieb sehr ruhig. Fast zu ruhig. Jetzt saß sie da wie ein braves Schulmädchen, doch ihr Blick war nicht auf eine Lehrperson gerichtet, sondern ins Leere.
    Angela und Jens blickten sich ebenfalls an. Keiner von ihnen fand den Zugang zu Andrea Merand. Sie war ihnen fremd. Die Wand stand unsichtbar zwischen ihnen, und im dunklen Wagen wirkten alle drei wie graue Gespenster.
    Schließlich zuckte Andrea leicht zusammen. »Ich muss hier raus«, sagte sie.
    Diesmal griff Jens ein. »Nein, bitte nicht. Sie müssen bleiben, Andrea. Wo wollen Sie denn hin?«
    »Zu Chris…«
    Jens verzog das Gesicht. Angela presste für einen Moment die Hand gegen die Lippen. Sie hatten die Antwort gehört. Sie waren beide nicht in der Lage, etwas zu sagen. Es war schlimm. Sie wussten nicht, was geschehen würde, wenn Andrea plötzlich vor der Leiche stand. Die äußere Ruhe war nur gespielt. Tatsächlich musste in ihrem Innern ein Vulkan brodeln, der jeden Augenblick explodieren konnte.
    Die Fotografin gab die Antwort mit leiser Stimme. »Ich denke, dass es besser ist, wenn Sie bei uns bleiben. Ich hoffe darauf, dass John Sinclair gleich kommen wird…«
    »Warum sollte ich das?«, fragte sie aggressiv und reckte ihr Kinn vor. »Warum sollte ich bei euch bleiben? Ich kenne euch nicht. Ich bin euch fremd. Ihr seid mir fremd. Ihr könnt mir nicht helfen, verdammt noch mal. Da muss ich allein durch. Also…«
    »Aber wir können dafür sorgen, dass Sie nicht allein sind, Andrea. Gerade in einer Lage wie dieser. Es kann sein, dass es noch nicht beendet ist, da draußen…«
    »Ich habe ihn gesehen. Er lag so still da.« Wieder war ihr Blick verdreht und wirkte wie in die jüngere Vergangenheit gerichtet. »Er hat da so still gelegen. Wie jemand, der schläft.« Ihre Stimme nahm an Lautstärke zu. »Aber er hat nicht geschlafen, verdammt! Das ist es doch. Er ist tot! Tot - tot…«
    All das Leid, das sie empfand, musste sich freie Bahn verschaffen. Die Zuhörer wussten nicht, was sie tun sollten, und so hörten sie der jungen Frau weiter zu. »Ich nehme das nicht hin. Er war doch gesund. Er kann nicht von einem Augenblick auf den anderen sterben, und dann war noch dieser Mann da. Er ist noch mal zu ihm gegangen. Er hat irgendwas mit ihm gemacht.«
    »Er musste es tun«, erklärte Jens.
    Andrea sprang beinahe in ihrem Sitz hoch. »Was? Was, verdammt, musste er tun?«
    »Ihn erlösen.« Jens Rückert biss sich auf die Zunge. Er hatte es eigentlich nicht sagen wollen, es war ihm einfach nur herausgerutscht. Aber zurücknehmen konnte er die Worte auch nicht. Plötzlich herrschte eine schon unheimliche Stille innerhalb des Fahrzeugs.
    Es war zu sehen, dass Andrea über den letzten Satz nachdachte. Sie gab nur keinen Kommentar ab, aber es arbeitete in ihr, und sie räusperte sich auch.
    »Erlösen?«, nahm sie das Thema wieder auf.
    »Das habe ich gesagt.«
    »Aber wieso erlösen? Warum musste man ihn denn erlösen?« Ihre Stimme hatte sich bei jedem Wort gesteigert und war schließlich zu einem Schrei geworden.
    »Ich wusste kein anderes Wort!«
    »Nein, nein!«, schrie sie Jens Rückert an. »Das glaube ich dir nicht, verdammt. Du hast das nicht grundlos gesagt. Erlösen… man erlöst jemand, wenn er…«, sie legte eine Pause ein, um ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen. »Erlösen kann man jemand nur aus einem bestimmten Zustand, versteht ihr?«
    »Das wissen wir.«
    »Und ich weiß es auch!«, flüsterte sie jetzt. »Chris und ich sind schon immer Grusel-Fans gewesen. Filme, Romane, Halloween, schwarze Musik, versteht ihr?«
    »Klar.«
    »Wie schön für

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