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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Staumauer aufragte. Er fuhr herum und beobachtete die Aschewolken. Die Ladungen erreichten sie und explodierten. Ein Effekt entstand nicht, und der Vorgang zeigte Fanzi, daß sein Verdacht richtig gewesen war. Die Aschewirbel über der Stadt waren nicht natürlichen Ursprungs. Sie wurden mit Kraftfeldern erzeugt. Bei einer Naturerscheinung hätten die Sprengladungen sie zerreißen müssen.
    Unten im Tal bewegten sich die Lichter und der helle Schimmer. Die Einser begannen mit dem Angriff auf die Stadt.
    Ein Bersten ließ Fanzi Bablen nach oben blicken. Die Flanke des Kraters brach auf. Wie in Zeitlupe drängte die Lava hervor und platschte hinab in das Tal. Immer weiter wurde der Riß in der Flanke, dann brach der Inhalt des Kratersees mit aller Macht durch. Die Flanke verschwand. Wie eine Flut ergoß sich die Lava in das Tal und wälzte sich abwärts, immer schneller werdend. Die angreifenden Mlironer stockten, Fanzi sah es an den Lichtern. Die Krieger der Population Ierkannten die Gefahr und wandten sich zur Flucht.
    Sie taten etwas, was der Kodex verbot. Sie versuchten, ihr Leben in Sicherheit zu bringen.
    Es war eine Beobachtung, die Fanzi irgendwie zufrieden machte. Nur die vordersten versuchten die Flucht nach vorn auf die Stadt zu. Sie schafften es nicht.
    Die Lava schwappte auf sie zu und überrollte sie. Sie deckte das Heer aus Tausenden von Mlironern zu, als sei es nie dagewesen. Gierige heiße Zungen leckten zu den Stadtmauern empor, ohne sie zu erreichen. Die Lava floß weiter, und eine halbe Stunde später war sie draußen in der Ebene zwischen den Berghängen als glühender Faden zu erkennen. Längst hatte Fanzi sich von dem Schauspiel abgewandt und kümmerte sich um den ohnmächtigen Sprengmeister. Er empfand keine Trauer bei dem, was er getan hatte.
    Er war aber auch nicht glücklich. Er hatte längst erkannt, daß er der einzige war, der sich der Herausforderung durch den Permanenten Konflikt gestellt hatte. Er war zum Massenmörder geworden. Dafür hatte er eine Stadt und deren Bewohner gerettet und wußte seine Familie in Sicherheit.
    Fanzi Bablen eignete sich nicht zum Kodexkrieger, weil er sich seiner Tat bewußt war.
    Er konnte nicht ahnen, daß irgendwo in einem Raumschiff die Somer aufsprangen und sich zu diesem Erfolg gratulierten. Sie konnten nicht wissen, daß es die Tat eines einzelnen Mannes gewesen war, geboren aus der Verzweiflung, ausgeführt in der Stunde höchster Bedrängnis.
    Fanzi Bablen war kein Held. Er nahm den Faustschlag des Sprengmeisters wortlos hin, als dieser wieder auf den Beinen stand und die Bescherung sah. Und er stieg hinab zur Stadt, in der ihn nur Vorwürfe und traurige Gesichter erwarten würden.
    Und Fanzi Bablen fragte sich, ob es das wirklich wert war. Nur weil er verhindert hatte, daß Mlironer gegen Mlironer kämpften?
    Hatte er das wirklich verhindern wollen? Er wußte es selbst nicht Er spürte nur die heiße Luft über der Lava und zog sich die wärmenden Kleider aus.
     
    4.
     
    Wenn ich die Hand ausstreckte, konnte ich mit dem Handschuhteil des SERUNS den Sumpf berühren. Wir trachteten danach, so schnell wie möglich festen Boden unter die Füße zu bekommen, um die Aggregate der Anzüge deaktivieren zu können.
    „Keine Ortung", teilte der SERUN mir mit. „Das Schiff befindet sich weiterhin auf seiner Kreisbahn. Es hat den Anschein, als wolle es auf etwas warten!"
    Mit dem Anschein war uns nicht gedient. Wir brauchten Fakten. Aber alles, was in letzter Zeit auf uns eingedrungen war, hatte den üblen Beigeschmack von Illusion. Das galt für die Erlebnisse mit den Weltraumnomaden ebenso wie für die Begegnung mit Veth Leburian, den sie den Desotho nannten. Dieser Name stand als Inbegriff für eine Idee, an die sich ein Volk seit vielen Jahrtausenden mit letzter Kraft klammerte. Ohne diese Idee wäre es längst dem Permanenten Konflikt zum Opfer gefallen.
    Wenn ich von Illusion sprach oder diesen Begriff dachte, dann wollte ich damit lediglich, zum Ausdruck bringen, daß neben den knallharten Realitäten, mit denen wir konfrontiert worden waren, alles irgendwie unfaßbar oder nicht greifbar war. Wir konnten keine Fortschritte erzielen. Es war, als seien wir Puppen an Fäden, die von unsichtbaren Spielern hin und her gezogen wurden. Und das, obwohl wir konkret und zielgerichtet handelten oder dies wenigstens versuchten.
    Was hatten wir in den Monaten alles erlebt und erfahren, die wir uns bereits in den Galaxien der Mächtigkeitsballung aufhielten. Und

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