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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie wenig hatte sich aus diesen Erfahrungen für die Vironauten Kapital schlagen lassen. Unserem eigentlichen Ziel waren wir kaum näher gekommen.
    Zumindest traf das für Irmina und mich zu. Mein Patenkind Michael und Ronald Tekener waren weiter gekommen, weil sie ihre Permits noch hatten.
    Ich verfluchte mich manchmal innerlich für meine damalige Tat, als ich das Permit in die Sonne Virgo-Tor geschleudert hatte. Warum war ich nicht geduldig gewesen und hatte in aller Ruhe gewartet, bis Irmina ihr Anti-K-Serum entwickelt hatte?
    Der ungeduldige Bully! Der leicht erregbare Freund Perrys. Der aufbrausende Dicke, der Hitzkopf.
    Welcher Unsinn, daß ich mich auch noch mit diesen ganzen Schlagworten herumärgerte, selbst wenn sie immer gutgemeint gewesen waren und aus dem Kreis meiner engsten Freunde stammten. Wer hatte in mein Inneres schauen können, als ich unter den Nachwirkungen des Permit-Einflusses litt und die grausamen Entzugserscheinungen eines Süchtigen zeigte? Nein, sie waren nicht nur körperlicher und geistiger Natur gewesen, sondern auch seelischer. Etwas in mir hatte sich in zwei Teile geteilt, die miteinander stritten. Ich erlebte es nicht bewußt mit, es war ein Vorgang, der sich im Unterbewußtsein abspielte. Ich gab mir Mühe, meinen Zustand zu verbergen, aber es ließ sich nicht vermeiden, daß ich ab und zu von Anfällen geplagt wurde, die sich unter anderem in Schüttelfrost und vergleichbaren Symptomen äußerten. Ich hatte anfangs gedacht, daß ich es innerlich nicht aushalten würde. Und nachdem die Erscheinungen abgeflaut waren und ich langsam wieder ein normaler Mensch geworden war, hatte ich den Entschluß gefaßt. Die Konsequenzen daraus zu ziehen.
    Sie hatten in der Vernichtung des Permits bestanden. Es klang dumm, aber in gewissem Sinn war ich zum Prüfstein für alle Vironauten und alle Permitträger geworden. In den Augen der Ewigen Krieger und deren Troßangehörigen war es einfach so gewesen, daß sich angesichts der Aufgaben im Zusammenhang mit den Wundern der einzelnen Galaxien sehr schnell die Spreu vom Weizen getrennt hatte.
    Ich wandte im SERUN den Kopf und musterte die betagte Dame, die neben mir dahinflog. Sie war als attraktiv zu bezeichnen. Betagt nannte ich sie im Geist nur deshalb, weil sie erst im Alter von 175 Jahren einen Zellaktivator erhalten hatte, den Balton Wyts, der in ES aufgegangen war.
    „Voraus befindet sich eine kleine Hügelkette mit trockenem Boden. Ein paar Inseln ragen aus dem Sumpf. Es gibt eine Halbinsel mit einem metallischen Anhäng...", unterbrach Irmina meine Gedanken. Gleichzeitig meldeten sich die Positroniken unserer SERUNS und machten darauf aufmerksam, daß sich Lebewesen an der Nahtstelle zwischen Landfläche und Metall aufhielten.
    Wir wichen von unserer bisherigen Richtung ab und flogen einen Bogen. Wir verließen den Sumpf und wechselten auf das feste Land über. In der Ferne zog sich ein dunkler Streifen am Horizont entlang, das war der Dschungel, der das Polargebiet eingrenzte und den Planeten wie ein Gürtel umfaßte.
    „Es sind Mlironer. Sie sind mit einem Gleiter gekommen", sagte ich nach einer Weile.
    „Noch ist nicht festzustellen, ob sie bewaffnet sind und zu welcher Population sie gehören."
    Wir gaben den SERUNS Anweisung, bei jedem verdächtigen Aspekt sofort alle Defensivsysteme einzuschalten. Der Aufbau eines Schutzschirms nahm Sekundenbruchteile in Anspruch und schützte auch im Ernstfall vor einem unvermuteten Schuß. Die Aggregate des Raumanzugs besaßen ohnehin eine solche Feinabstimmung, daß sie genau zwischen der Wärmeabstrahlung eines Gegenstands und eines lebenden Körpers unterscheiden konnten.
    Wir näherten uns mit abnehmender Geschwindigkeit und landeten auf der Halbinsel. Es waren Mlironer in bunten Kleidern, die uns erwarteten. Sie wirkten steif, und ich sah in ihren Augen eine gewisse Verwunderung oder das, was ich bereits auf Mliron als Verwunderung bei diesen Wesen verstanden hatte. Wir hatten die Helme unserer SERUNS zurückklappen lassen, und die Mlironer starrten uns ins Gesicht.
    Es war nicht so sehr unsere Physiognomie, die sie studierten, sondern das Mal an unserer Stirn. Ihr Willkommensgruß bewies, daß sie sehr genau wußten, was sie von uns zu halten hatten.
    „Wir sind Reginald Bull und Irmina Kotschistowa!" stellte ich uns vor, nachdem der Sprecher der Mlironer uns seinen Namen und die seiner wichtigsten Begleiter genannt hatte. „An deiner Reaktion erkennen wir, daß ihr nicht zu den

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