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1294 - Die Botschaft des Elfahders

Titel: 1294 - Die Botschaft des Elfahders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach beiden Seiten fort. Der Feldherr erreichte als einer der ersten sein Ziel. Fassungslos blieb er in der Nähe der Scheiterhaufen stehen. Die Mlironer waren verschwunden. Sie befanden sich nicht mehr in der Ebene.
    Sie hatten die Waffen und die Energiemagazine in die angefachten Feuer geworfen. Ein Teil der Waffen hatte sich durch die Hitze verbogen und war unbrauchbar. Und die Magazine explodierten einzeln und in ganzen Kettenreaktionen.
    Bebend vor Zorn wandte Mamlen sich ab. Er vernahm ein Rauschen in der Luft und erkannte das somerische Schiff, das sich langsam auf die Ebene herabsenkte. Er rannte ihm entgegen - und erreichte es, kurz nachdem es gelandet war und eine Schleusentreppe ausgefahren hatte. Zwei Kodexberater erschienen im Freien, und Mamlen blieb in respektvoller Entfernung stehen und verbeugte sich.
    „Was willst du?" fragten die Vogelwesen. „Sprich, obgleich wir es uns denken können, was deine Frage sein wird!"
    „Ich will, daß derjenige unnachsichtig bestraft wird, der für dieses Fiasko verantwortlich ist!" rief der Mlironer mit hoher Stimme. „Wie ist so etwas nur möglich, daß der Gegner sich in das Hinterland zurückziehen kann, ohne daß er aufgehalten wird? Ich hätte es getan, wenn ich Anweisung dazu gehabt hätte!"
    „Die Anweisung zu diesem Test stammt vom Kodexwahrer selbst", sagte eines der beiden Vogelwesen. „Du müßtest also ihn zur Verantwortung ziehen. Runoek würde es dir kaum danken!"
    Gori Mamlen war kreidebleich geworden. Er sank ein wenig in sich zusammen.
    „Da... das habe ich... nicht wissen... können!" stammelte er. „Ich bin unwürdig!"
    „Du hättest zunächst fragen sollen, bevor du deine Vorwürfe erhobst", sagte der Somer kalt. „Sonst noch Fragen?"
    „Nein, Erhabenheit!"
    Mamlen verbeugte sich und machte, daß er aus dem Gesichtsfeld der Somer kam. Er schwankte leicht, als er seinen Schlitten aufsuchte und mit ihm zum Lager zurückkehrte.
    Diesmal folgte der Tisch ihm ohne Aufforderung.
    Mamlen stieg am Ziel vom Schlitten und nahm den Strahler empor. Er beugte sich nach vorn. Er hatte versagt. Er hatte sich an dem Kodexwahrer versündigt und ihn beleidigt.
    Das konnte nur durch eine einzige Tat gesühnt werden.
    Mamlen hielt sich die Waffe gegen die Stirn und drückte ab. Er tötete sich, weil der Kodex es verlangte. Er war längst tot, als sich die Positronik des Kartentisches meldete.
    „Du wirst verlangt", schnarrte sie. „Der Kodexwahrer will dir deine Strafe mitteilen!"
     
    *
     
    Wir hatten nicht genau mitbekommen, wie es abgelaufen war. Wir sahen nur, daß die Schlacht nicht stattfand. Die Mlironer der Population II hatten sich ihr entzogen.
    Gleichzeitig ging bei unseren SERUNS ein verschlüsselter und geraffter Funkspruch ein.
    Er beinhaltete, daß sich Sris KOKON selbständig gemacht hatte. Sie hatte den Sumpf verlassen und driftete langsam über das Gelände in Richtung der Station und des Zackens.
    „Nichts wie hin!" sagte ich zu Irmina. „Wir müssen wissen, was da vor sich, geht!"
    Wir machten Grahden und seinen Begleitern klar, daß der Augenblick des Abschieds gekommen war. Die Mlironer dankten uns herzlich für die frohen Nachrichten, die wir ihnen gebracht hatten. Sie wollten zunächst nach der Sauerinsel zurückkehren und dann sehen, wie es weiterging. Grahden war der Überzeugung, daß alle Angehörigen der Population II von der Rückkehr des Desotho erfahren mußten.
    „Seid vorsichtig bei eurem Tun!" riet ich ihm noch, dann öffnete sich die Luke des Gleiters. Wir aktivierten die SERUNS und rasten hinaus und nach einem engen Bogen nach Osten in Richtung Süden davon, um uns um die KOKON zu kümmern. Vielleicht gelang es uns doch noch, in das Virenschiff einzudringen.
     
    5.
     
    Jetzt, da er wußte, daß sie sich auf dieser Welt aufhielten, fragte er sich erneut, warum sie so wenig Verständnis für ihn aufbrachten. War es wirklich so schwer, seine Handlungen als notwendig anzuerkennen? Er war der Desotho, und er war gekommen, um endlich seine Ziele zu erreichen. Warum machten sie deshalb so viel Aufhebens davon?
    Zugegeben. In den zweitausend Jahren, die er im Orphischen Labyrinth zugebracht hatte, hatte er es verlernt, Erklärungen zu geben oder andere nach dem Warum und Wofür zu fragen. Er hatte es sich angewohnt, einfach zu handeln und zielstrebig seinen Weg zu verfolgen.
    Allein deshalb hatte er die unzähligen Jagden überlebt. Dieses Verhalten, das er sich in langen inneren Kämpfen anerzogen und zur Disziplin

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