1296 - Intrigen zwischen den Sternen
Ewigen Kriegers zu entsprechen, müßtet ihr diese Flotte verhundertfachen. Dann würde euer Gefolge halbwegs dem entsprechen, was einem Ewigen Krieger entspricht. Ihr beiden repräsentiert einen Krieger gemeinsam. Es ist alles zu wenig."
Julian Tifflor und Nia Selegris schwiegen betroffen.
„Niemand kann etwas aus dem Boden stampfen, was nicht zumindest in den breiten Grundlagen existiert", wagte die Frau einen Einwand.
„So sehe ich es auch", pflichtete ihr Tifflor bei.
„Ich sehe es nicht anders", räumte Stalker sofort ein. Seine Zähne knirschten vernehmlich, bevor er fortfuhr.
„Ihr kennt den Hintergrund eures Auftrags. Aus ESTARTU nähert sich eine gewaltige Flotte. Sie besteht nach meinen bisherigen Informationen aus mindestens 100.000 Einheiten. Ihr sollt ihr einen passenden Gruß", seine Zähne knirschten wieder laut, „entbieten können. Hundert zu Hunderttausend. Das ist ein verteufelt schlechtes Verhältnis. Vergeßt das nie! Das soll aber nichts an meinem Lob ändern."
Stalker unterbrach von seiner Seite aus den Kontakt.
5.
Srimavo lag reglos in dem Antigrav-Bett. Ihre Augen waren geschlossen. Die Körperaktivitäten waren auf ein Minimum abgesenkt worden, um dem gestörten Geist nicht noch mehr aufzubürden, als er ohnehin zu ertragen hatte.
Um sie herum herrschte rege Geschäftigkeit. Sie ging in erster Linie von den drei Ara-Spezialisten Montafus, Guttard und Mathys aus, aber auch ein gutes Dutzend Assistenten sowie mehrere positronisch gestützte Medo-Blocks, ausgefeilte und hochmoderne Untersuchungsmaschinen, sorgten für Bewegung und Unruhe. Die Aras sprachen nur leise miteinander.
Ein Supervisor, der auf einem erhöhten Podest unabhängig von den Medo-Spezialisten und ihren Helfern saß, zeichnete jede Szene, jedes Wort und jede Maßnahme auf.
Nach drei Stunden intensiver Untersuchung hatte man die Ursache für Sris geistige Verwirrung noch immer nicht gefunden. Es zeigte sich eine grundsätzliche Schwierigkeit.
Srimavo war zwar äußerlich wie ein Mensch, aber bereits die physischen Untersuchungen ergaben, daß sie sich in ihrem Metabolismus in verschiedenen Kleinigkeiten doch vom homo sapiens unterschied. Damit mußte alles in Frage gestellt werden, was an Proben aus ihrem Körper entnommen worden war. Es konnte von ihr selbst stammen, aber auch künstlich zugeführt worden sein.
Und Vergleiche zu anderen Angehörigen ihres „Volkes" konnte man nicht ziehen. Sri war „einmalig".
Immerhin zeichnete Montafus all diese kleinen Abweichungen auf. Der Parapsychologe schuf so ein erstes Medo-Diagramm vom Körper des Mädchens, ohne gleichzeitig zu ergründen, welche Funktion jedes vom menschlichen Körperbau abweichende Organ hatte.
„All diese Abweichungen sind von untergeordneter Bedeutung", faßte der Fremdvölkermediziner Guttard zusammen. „Es muß etwas anderes in ihrem Körper sein, das fremd ist Ich kann es nicht feststellen. Und unsere PIV-Spezialistin Mathys steht vor einem Rätsel, was die Geistesstörung und -Verwirrung betrifft. Wir müssen uns bei der Suche nach den Ursachen auf mikrobiologische Substanzen konzentrieren."
Die beiden anderen Spezialisten pflichteten ihm bei.
„In ihrem Blut existieren keine anomal wirkenden Körperchen", entgegnete Montafus.
„Steigen wir also eine Ebene tiefer und suchen nach fremdartigen Molekülen. Hat die Auswertung des Gestammels etwas ergeben, das bei der Auslieferung aufgenommen worden ist?"
Der Supervisor schaltete sich ein.
„Hier ist der Bericht. Srimavo nennt ihr Virenschiff KOKON und die Virenintelligenz Ko.
Es scheint eine enge Bindung zwischen den beiden zu bestehen, eine Art Vertrauensverhältnis. Ansonsten bestätigen die wirren Worte den schon bekannten Notruf. Rückschlüsse auf ihren Gesundheitszustand sind nicht erkennbar."
„Wir gehen in die Labors", entschied Montafus, der mit dieser dürftigen Aussage wenig anfangen konnte. „Es muß etwas in ihr gefunden werden, das eindeutig fremd ist."
Die drei Spezialisten überließen das ruhende Mädchen den Assistenten.
*
Für Jizi Huzzel war das Erwachen wie ein Traum. Sie fühlte sich noch in einer unbegreiflichen Welt, und sie wurde in eine andere gerissen.
Der erste Eindruck war der einer Umklammerung. Sie stöhnte und öffnete mühsam die Augen. Direkt vor ihr funkelte ein Augenpaar, und darüber glänzte eine blanke, hohe Stirn.
„Guten Tag, kleines Fräulein", sagte eine männliche Stimme auf interkosmo. „Ich bin
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