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1296 - Intrigen zwischen den Sternen

Titel: 1296 - Intrigen zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Siganesin und rannte nach draußen in die Halle. Die seltsamen Gegenstände lagen dort fein säuberlich auf dem Boden. Nyar-Gu setzte Jizi ab.
    „Ich habe keine Ahnung, was das ist", gab die Frau zu.
    Nyar-Gu überflog hastig die Aufzeichnungen. Mehrmals schüttelte er voller Staunen den Kopf.
    „Diese Sachen stammen von Irmina Kotschistowa", stellte er dann fest. „Wenn ich sie richtig beurteile, dann sind sie der Schlüssel zur Lösung des Problems Srimavo. Komm, wir müssen zu Montafus. Der Alte wird Augen machen."
    Er packte die Siganesin mitsamt ihrer Virenschaukel in einen Behälter und lief zum nächsten Antigravschacht. Keine Minute später stürmte er in den Laborraum, der an Srimavos Krankenzimmer angrenzte.
    Dort hatte sich das Dreierteam um Montafus versammelt. Der Parapsychologe sprach gerade.
    „... eindeutig als absolut fremdartige Peptide identifiziert. Ihre genaue Wirkung auf Sris Gedächtnis wird noch festzustellen sein. Jedenfalls handelt es sich um eine molekulare Substanz, die das eigene Persönlichkeitsbild abbauen oder verdrängen kann. Die Struktur ist hochkompliziert. Wir werden unter Umständen Wochen brauchen, um alles zu enträtseln. Ihr Körper ist überschwemmt von diesen beiden Peptiden, von denen das eine das andere bekämpft oder abtötet. Dieser molekulare Krieg, der abhängig vom Körper, in dem er stattfindet, verschieden verlaufen kann, hat bei Sri Nebenreaktionen ausgelöst, die ihr Gehirn angegriffen haben. Was willst du hier, Störenfried Nyar-Gu?"
    „Mein weiser Vater", erklärte der Medo-Kadett. „Dein Sohn muß dich loben. Du bist auf der richtigen Spur, aber noch weit von der Lösung entfernt. Du würdest in der Tat Wochen brauchen, um alles zu verstehen. Zum Glück gibt es aber drei Personen, die dir helfen können. Die eine bin ich, die andere ist diese Siganesin namens Jizi Huzzel, die ich in der KOKON gefunden habe, und die dritte ist dir sicher bekannt. Ich spreche von Irmina Kotschistowa, der Metabio-Gruppiererin, die als Vironautin nach ESTARTU flog."
    „Nyar-Gu", sagte Montafus streng. „Hiermit bist du wegen bodenloser Frechheit und Störung deiner Vorgesetzten bei wichtigen Arbeiten vom dritten Examen ausgeschlossen."
    Der Medo-Kadett ging lächelnd auf den alten Spezialisten zu.
    „Ich nehme die Entlassung an. Aber zuvor wirst du das hier lesen und diese Phiolen untersuchen. Ich denke, daß wir danach über meine Wiedereinstellung verhandeln können."
     
    *
     
    Zwei Stunden später war das Galaktikum, die eigentliche Regierung der Milchstraße mit ihren 383 Galaktischen Räten, über die von Tahun gekommenen Daten informiert. Die Berichte der Galaktischen Mediziner schlugen wie eine Bombe ein. Die politische Brisanz der Informationen ließ selbst Srimavos ungeklärtes Schicksal in den Hintergrund treten.
    Das neue Wort Kodexmoleküle war in aller Munde. Die Wirkungsweise dieser unfaßbaren Substanz wurde von vielen Räten gar nicht richtig verstanden, aber die Aras von Tahun versicherten, daß sie sehr schnell allgemeinverständliche Deutungen folgen lassen würden.
    Daß auf dem verschlungenen Weg von Irmina Kotschistowa über Srimavo gleichzeitig ein Anti-Kodexmolekül-Serum oder Killer-Peptid oder Kodexphobin oder Antimachos praktisch frei Haus geliefert worden war, beruhigte die erhitzten Gemüter nur wenig.
    Selbst die Zusicherung der Galaktischen Mediziner, daß sie in der Lage sein würden, schon sehr bald eine Großserienproduktion der Killer-Peptide aufnehmen zu können, verblaßte vor der Ungeheuerlichkeit, mit solchen Mitteln zu arbeiten.
    Noch schockierender war die Information, daß es sich bei dem verstümmelt aufgefangenen Funkspruch über die Vernichtung von Anson Argyris' Hanse-Karawane offensichtlich um die reine Wahrheit handelte.
    Ein zweiter Sotho namens Tyg Ian war mit einer riesigen Flotte auf dem Weg zur Milchstraße, und er würde in Kürze im Sektor Leo auftauchen. Es wurde spekuliert, was das zu bedeuten hatte, aber das Galaktikum kam zu keinem Beschluß.
    Andere Maßnahmen wurden jedoch sehr schnell eingeleitet.
    Erkundungsschiffe wurden in die peripheren Zonen der Milchstraße geschickt. Der Schwerpunkt dieser Maßnahmen lag gemäß den bekannt gewordenen Fakten im Kugelsternhaufen NGC 5024, gar nicht weit von M3 oder NGC 5272, der neuen Heimat der Porleyter, entfernt.
    Die gesamte Milchstraße wurde in einen vorbereitenden Alarmzustand versetzt.
    Die dritte Maßnahme des Galaktikums verpuffte allerdings sofort wirkungslos.

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