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1296 - Intrigen zwischen den Sternen

Titel: 1296 - Intrigen zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stören. Hinaus!"
    Der junge Ara wand sich wie ein Aal. Er hielt drei weitere Folien in den Händen, aber es ließ sich schon jetzt absehen, daß Montafus nicht gewillt war, auch nur noch eine weitere davon anzusehen, geschweige denn, sich mit dem Inhalt vertraut zu machen.
    „Deine Neuropaniksäure wird wohl warten müssen", preßte Nyar-Gu verzweifelt hervor.
    Dabei schwenkte er eine weitere Lesefolie. „Notorder vom Galaktikum. Es handelt sich um einen medizinischen Fall von höchster Brisanz. Es dreht sich um..."
    „Hinaus!" Der aufgebrachte Parapsychologe drohte mit der Faust.
    „Brisanz in politischer Hinsicht", fuhr der Medo-Kadett fort. „Und natürlich in medizinischer. Sonst wäre Tahun wohl nicht alarmiert worden."
    Seufzend ließ sich Montafus in seinen Sessel fallen.
    „So gefällst du mir schon besser, mein Meister." Nyar-Gu, der unter den Schülern auf Tahun für seine Vorwitzigkeit bekannt war, gewann wieder Oberwasser. „Hast du schon einmal etwas von der hübschen Srimavo gehört? Ich spreche von der Kosmokratin."
    „Du drückst dich - wie in allen Arbeiten - wieder einmal sehr ungenau aus", tadelte ihn Montafus. Nyar-Gu wunderte sich noch darüber, wie es kommen konnte, daß sich Montafus so plötzlich beruhigt hatte. „Sri ist allenfalls eine Inkarnation der Kosmokratin Vishna."
    „Es gibt keine Kosmokratin Vishna mehr", entgegnete der Schüler patzig. Er genoß es sichtlich, seinen Lehrmeister in die Enge zu treiben. Diskussionen waren nicht Montafus Stärke, aber als Spezialist für parapsychologische Probleme war er kaum zu schlagen.
    „Ungenau", brummte der alte Ara und streckte seine Hand aus. „Es gibt hier in unserem Universum keine Vishna mehr. Oder willst du mir unterstellen, daß ich nicht über die Entwicklungen in der Milchstraße informiert bin? Vishna kann durchaus noch an einem anderen Ort existieren."
    „Srimavo existiert. Sie ist auf dem Weg nach Tahun. Oder, um mich ausnahmsweise einmal ganz genau auszudrücken, sie wird nach Tahun gebracht. Ein TSUNAMI hat sie nördlich des Zentrumsbereichs der Milchstraße aufgegriffen, nachdem sie diesen verstümmelten und nicht ganz klaren Funkspruch abgesetzt hat."
    Nyar-Gu deutete auf die Folie, die Montafus auf den Tisch geknallt hatte.
    „Mit deinen Informationen über das aktuelle Geschehen scheint es ein wenig zu hapern, sonst wüßtest du von dieser Nachricht, die schon vor ein paar Stunden verbreitet wurde."
    „Wenn du Wert darauf legst", knurrte der erfahrene Medo-Spezialist den jungen Mann an, „die Abschlußprüfung zu bestehen, dann befleißige dich eines höflicheren Tones."
    „Ähem, mein Meister." Der Medo-Kadett mimte sofort den Unterwürfigen, aber das spitzbübische Lächeln in seinem Gesicht blieb auch jetzt noch unverändert. „Ich habe selbstverständlich die dir fehlenden Informationen sofort beschafft, weil ich daran dachte, daß du durch deine Neuropanik in den letzten beiden Tagen zu sehr beschäftigt warst."
    Er wedelte mit den restlichen Lesefolien.
    „Neuropaniksäure, Nyar-Gu", korrigierte ihn der ältere. „Manchmal habe ich den Eindruck, daß du auch davon befallen bist. Eine wichtige Angelegenheit, mein Sohn. Du solltest ..."
    „Ich bin nicht dein Sohn", fuhr der Schüler ihm in die Parade. „Deine Säure mag wichtig sein, aber Srimavo ist jetzt wichtiger. Sie befindet sich in einer bösen Verfassung. Die Diagnose der TSUNAMI-Medos lautet parapsychische Verwirrung. Im Zusammenhang mit der Hiobsbotschaft, die sie noch absetzen konnte, ersucht uns das Galaktikum um schnelle Hilfe und Aufklärung der Sache."
    „Die Heilung des Patienten hat stets Vorrang vor politischen Dingen", erklärte Montafus.
    Er wollte hochnäsig klingen, aber das gelang ihm nicht so recht. „Wann trifft sie ein?"
    „In zehn Minuten", antwortete der Medo-Kadett.
    „Und was stehst du hier herum und langweilst mich mit deinen sarkastischen Anspielungen?" Der Parapsychologe riß mit einem Ruck die bedruckten Folien aus Nyar-Gus Hand. Er überflog die Zeilen, wobei sich auf seinem haarlosen Spitzschädel dicke Falten bildeten. „Hole Guttard. Und Mathys. Wir brauchen einen Spezialisten für psychische Vivisektion. Srimavo sieht zwar aus wie eine Terranerin, aber sie ist keine. Wir wissen, was die medizinischbiologischen Aspekte betrifft, fast nichts über sie. Eile, mein Sohn!"
    Nyar-Gu stürmte aus dem Raum. Diesmal hatte er gegen die Bezeichnung „mein Sohn" nichts einzuwenden.
    Montafus schob mit einem Ruck die

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