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1296 - Intrigen zwischen den Sternen

Titel: 1296 - Intrigen zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Behälter gefüllt und der Boden mit Wasser getränkt war, öffnete Comanzatara ihre Knospe.
    Ein winziges Ebenbild des früheren Comanzatara-Kopfes kam zum Vorschein. Im Innern der Blüte waren zahllose winzige Blättchen zu erkennen, die in allen denkbaren Farben erstrahlten. Die darum angeordneten etwas größeren Blütenblätter strahlten für ein paar Sekunden hellrot, was nach den Erkenntnissen, die Jizi noch gemeinsam mit dem Terraner-Vironauten Rainer Deike erarbeitet hatte, größtes Glück signalisierte.
    Aber schon bald wechselte dieses Rot in ein dunkles Blau. Auch die vielen Farben im Innern der Blütenfläche verblaßten zu einem nicht mehr strahlenden Blau.
    Comanzatara empfand Trauer und Niedergeschlagenheit.
    „Vielleicht hast du etwas von unserer Welt gesehen", sagte Jizi voller Mitgefühl.
    „Vielleicht hast du etwas erkannt. Aber du brauchst nicht zu trauern. Ich bin doch bei dir."
    Es erfolgte keine Reaktion. Die Farbe der winzigen Blüte blieb stumpf und dunkelblau.
    Und aus dem Parlafon kam kein Laut. Jizi schwenkte die Plattform des Aufzugs wieder ins Innere der Virenschaukel. Dort senkte sie den Behälter zu Boden und rückte ihn so mit Hilfe der Virenschaukel in eine Ecke, daß ihr Blick direkt darauf gerichtet war, wenn sie im Kombi-Sessel ruhte.
    Sie holte sich ein paar Trockenbeeren und einen Napf mit Wasser, um etwas Nahrung zu sich zu nehmen. Und als das geschehen war, nickte sie im Sitzen ein. Draußen war es dunkel geworden.
    Als sie erwachte, hatte sie das Gefühl, daß sie gerufen worden war. Sie wischte sich über die Augen und blickte sich um. Dann stieß sie einen Ruf des Staunens aus. Die Innenbeleuchtung brannte.
    Comanzatara war auf die doppelte Größe herangewachsen! Das Chronometer verriet Jizi, daß sie nur zwei Stunden geschlafen hatte.
    Was aber viel erregender war, war die Farbe der Blüte.
    Die Innenfläche leuchtete sanft. Und es waren rosafarbene Töne darunter! Wie elektrisiert sprang die Siganesin auf.
    „Schließen", wisperte es aus dem Parlafon. „Schließen!"
    „Was soll ich schließen, kleine Comanzatara?" fragte Jizi, denn sie verstand wieder einmal nicht, was geschah.
    „Virenschaukel, Dach", klang es drängend auf. „Schließen!"
    Die Biologin gab diese Aufforderung an die Virenautomatik der Schaukel weiter, und das kleine Gefährt klappte das offene Verdeck zu und verriegelte das Schott.
    „In Ordnung, Comanzatara?" fragte sie freundlich.
    Das Farbenspiel der Blüte wurde etwas heller, aber das Parlafon schwieg. Für Sekundenbruchteile blitzte der Blütenrand rot auf. Das Licht zuckte gespenstisch durch den Innenraum der Virenschaukel.
    „Was ist los, Comanzatara?" bettelte die Siganesin.
    „Traum, Realität, Srimavo, Anbindung, Katastrophe", kam es kaum hörbar und zusammenhanglos aus dem kleinen Gerät, das sowohl halbtelepathische Gedanken als auch leise Worte verstärken konnte.
    Und dann: „Rettung oder Katastrophe?"
    Das war fraglos ein Ausdruck von Unsicherheit. Unwillkürlich schnallte sich Jizi Huzzel in ihrem Kombi-Sessel an.
    Schlagartig versiegte das Strahlen des Blütenkopfes.
    Auch die Innenbeleuchtung der Virenschaukel erlosch ohne erkennbare Ursache. Jizi Huzzel fühlte sich plötzlich schwerelos. Vor ihren Augen begannen bunte Lichter zu tanzen, die sich zu rotierenden Feuerrädern formierten. Als sie die Augen schloß, hielt das unbegreifliche Schauspiel an, und sie verstand, daß ihr Gehirn diese Bilder erzeugte.
    Es gab einen gewaltigen Ruck, aber die Gurte hielten die Siganesin in ihrem Sessel fest.
    Schauerliche Töne, wie Urschreie aus unendlicher Ferne, dröhnten durch ihren Kopf. Das Farbenspiel nahm neue Formen an. Ein weißer Schlauch wand sich durch einen dunklen Brei, in dem wiederum silberne Lichter tanzten.
    Einzelne Bilder mit realen Formen erschienen in schneller Folge.
    Jizi erkannte eine Unzahl von galaktischen Raumschiffen, die in eine gleißende Hölle rasten. Das geifernd lachende Gesicht Stalkers folgte. Dann war da Comanzatara in ihrer ursprünglichen Größe, dann ein gewaltiges blankes Ei, vielleicht der Robotkörper von Anson Argyris. An seine Stelle trat ein kleines, kokonförmiges Virenschiff. Dunkle, abgrundtiefe Augen, in denen der Wahnsinn funkelte, starrten sie an.
    Stimmen erklangen. Hilferufe. Todesschreie. Und dann: „Hier Virenschiff... Mein Ruf geht an alle Galaktiker. Die Hanse-Karawane, alle siebzig Schiffe unter der Führung von Anson Argyris, sind durch eine weitüberlegene gegnerische

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