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1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Killer beobachtete mich. Er hatte wieder seinen Spaß. Zuerst hörte ich das leise Lachen und danach die Frage: »Jetzt weißt du nicht mehr, was du noch machen sollst oder?«
    Er lachte erneut. »Du stehst vor einem Rätsel. Du weißt nicht, wie du es lösen kannst. Es ist alles nicht so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast, mein Freund. Ich halte mein Versprechen. Ich werde euch holen. Alle hole ich…«
    Als ich seine Stimme gehört hatte, war ich einen langen Schritt nach hinten gegangen. Nicht aus Feigheit, das geschah zu meiner Sicherheit, und ich zuckte leicht zusammen und war noch gespannter, als die Nebelwand vor mir riss.
    Nein, nicht ganz. Ein Spalt entstand zwar, der die Form eines großen V’s besaß, aber in ihm schwamm noch der graue Dunst wie in einer Schlucht. Meine Augen wollten nicht glauben, was ich sah. Auf dem Rücken krallte sich eine Gänsehaut aus Eis fest, aber jetzt wusste ich, was Theo Gain mit dem Albtraum gemeint hatte.
    Ich sah vor mir eine fürchterliche Gestalt, die auf dem Rücken eines ebenso schrecklichen Reittiers hockte.
    Die Gestalt lachte. Hämisch, kalt und verdammt bösartig. Leider kannte ich diese verdammte Lache.
    Sie gehörte Theo Gain!
    Gain war der Tod!
    Er hatte sich in ein schreckliches Skelett verwandelt. In diese furchtbare Gestalt, wie Menschen sich den Sensenmann vorstellen, und tatsächlich stimmte bei ihm alles.
    Zuerst kam mir der Schwarze Tod in den Sinn, aber der sah anders aus als das Skelett vor mir. Es war bleich, und trotzdem schien es zu frieren, denn es hatte um seinen Knochenkörper einen blutroten Umhang geschlungen. Mit der linken Klaue umklammerte es den Griff einer Sense, deren Klinge ebenfalls von blutroter Farbe bedeckt war. Den Schock hatte ich schnell wieder verdaut, aber es gab einen zweiten, und der wurde mir von dem Reittier präsentiert.
    Im ersten Moment des Hinsehens konnte man an ein Pferd denken. Zumindest von der Größe her stimmte das. Es war kein Pferd, sondern ein zotteliges Reittier mit aufgerautem Fell und zwei riesigen, nach innen gekrümmten Hörnern, die aus der Stirn wuchsen. Darunter befand sich ein lang gezogener Kopf mit einem ebenso lang gezogenen Maul, aus dessen Nüstern Dampf strömte. Böse Augen glotzten mich an, aber es blieb vorläufig bei dieser Warnung.
    Als ich an dem Monstrum vorbeischaute, entdeckte ich die beiden breiten Platten an seinem Rücken, die leicht angehoben worden waren. So kam mir schnell die Erkenntnis, dass es sich hierbei um zwei Flügel handelte.
    Ich hätte Theo Gain alles zugetraut, nicht aber diese Gestalt und wollte es auch jetzt noch nicht so richtig glauben. Der Name löste sich wie von selbst aus meinem Mund.
    »Gain?«
    Das Lachen bewies mir, dass ich Recht hatte. Es war aus dem breiten Skelettmaul gedrungen, und ich nahm nach dem Lachen die Erklärung hin, die noch allgemein klang.
    »Ich habe dir den Albtraum versprochen, Sinclair. Jetzt kannst du ihn mit deinen eigenen Augen sehen. Ich bin der Albtraum. Ich bin der Tod. Ich hüte den Vorhof des Todes. Ich bin Mensch und anderer zugleich. Ich werde meinen Weg gehen, um mir die Seelen zu holen, die mir zustehen. Und du gehörst dazu!«
    Ich hatte die erste Überraschung überwunden. In meinem Kopf jagten sich die Gedanken. Ich dachte über Gegenmaßnahmen nach, und jetzt probierte ich es. Praktisch aus der Hüfte feuerte ich eine Kugel gegen dieses Monster ab, weil ich einfach Gewissheit haben wollte.
    Die Kugel traf!
    Sie hieb direkt in den Knochenaufbau des verdammten Gerippes hinein. Ich hätte ihn am liebsten von seiner Mutation geschossen, aber das klappte nicht. Das Geschoss erwischte ihn zwar, er zuckte auch zusammen, aber er fiel nicht.
    Dafür breitete sich der Nebel aus, und das geschah mit einer Geschwindigkeit, die mich zum Rückzug trieb. Als er vorwallte, um mich zu packen, lief ich bereits zurück, um Schutz in Sukos BMW zu finden.
    Theo Gain hatte sich zurückgezogen, es gab jetzt nur noch den Nebel, der mich verfolgte. Ich sah auch, dass Suko mir die Beifahrertür geöffnet hatte.
    So warf ich mich auf den Sitz und rammte die Tür zu.
    Hinter mir hörte ich die Geräusche der angsterfüllten Frau. Sie flüsterte etwas, sie weinte, und hin und wieder schlugen ihre Zähne wie beim Schüttelfrost aufeinander.
    Ich gönnte mir zwei Sekunden Pause und atmete danach tief durch.
    »Was war das denn?«
    »Er, Suko, das war er. Theo Gain in seiner anderen Gestalt. Als Sensenmann auf einem grauenhaften Reittier hockend. Es

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