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1297 - Das Blutsee-Quartett

1297 - Das Blutsee-Quartett

Titel: 1297 - Das Blutsee-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hebels saß. Sie würde ihn freiwillig nicht laufen lassen, also musste er etwas unternehmen. Die Tür war zwar geschlossen, aber nicht abgeschlossen. Wenn er schnell genug war, schaffte er es noch, sie zu öffnen, bevor Justine etwas dagegen unternehmen konnte.
    »Das geht nicht. Das ist… nein, das…«
    Er sprang zurück. Mitten im Satz hatte er zu sprechen aufgehört. Aus seinem Mund drang ein wilder Schrei, dann drehte er sich auf der Stelle, um mit dem nächsten Sprung die Tür zu erreichen, die er heftig aufriss.
    Es klappte. Er würde hinauslaufen und die anderen alarmieren…
    Der Schlag auf seine rechte Schulter schien mit einem eisernen Gegenstand geführt worden zu sein, so hart hatte es ihn erwischt. Cotta stand für einen Moment wie festgewurzelt auf seinen Absätzen und merkte dann den nächsten Schwung, der ihn hart zurückriss. Er verlor den Boden unter den Füßen und rechnete damit, hart auf den Rücken zu fallen, aber das passierte nicht. Zwei Hände fingen ihn ab und auf. Sehr hart hielten sie ihn fest, doch nur für einen Moment, dann wurde der Mann herumgedrückt und gegen die Wand geschleudert.
    Cotta erlebte einen Aufprall, der ihm die Luft raubte. Er versuchte noch, auf den Beinen zu bleiben, aber er schaffte es nicht mehr. Genau dort, wo er stand, sackte er zusammen.
    Sein Gesicht war nicht nur verzerrt, weil er sich ärgerte. Es lag auch an den Schmerzen, die ihn durchzuckten, denn der Aufprall gegen die Wand war verdammt hart gewesen. Er schnappte mühsam nach Luft und spürte auch die schmerzende Stelle an der Stirn. Mit ihr war er ebenfalls gegen die Wand geschlagen.
    Wie ein Häufchen Elend saß er am Boden, zwar nicht ausgeknockt, aber trotzdem fertig, und sein starrer Blick war ins Leere gerichtet. Er wartete darauf, dass die Schmerzen aus seinem Körper verschwanden.
    Das typische Geräusch einer zuschlagenden Tür riss den Piloten wieder zurück in die Wirklichkeit.
    Mühsam drehte er den Kopf nach links, weil er darauf hoffte, dass die Blonde die Zelle verlassen hatte. Leider war das nicht geschehen. Er sah sie nicht, doch er spürte sie, denn zwei Hände rissen ihn so hart und schnell in die Höhe, dass er für einen Moment den Überblick verlor und sich noch mehr vorkam wie in einer Schaukel.
    »So nicht!«, hörte er ihre scharfe Flüsterstimme. »Meine Pläne lasse ich mir von dir nicht durchkreuzen.« Sie hob den Körper mit einer lockeren Bewegung an, drehte ihn herum und warf ihn auf den einzigen Stuhl.
    Dort blieb Cotta hocken. Er tat nichts. Er kippte ein wenig zur Seite, doch die Blonde rückte ihn so zurecht, dass er sitzen blieb.
    Justine schob die Lampe zur Seite und stellte sich an der anderen Seite des Tisches auf. Über ihn hinweg schaute sie Cotta ins Gesicht.
    Einen Ausdruck las sie darin nicht. So fahl und bleich wie er sahen Verlierer aus, und genau darauf kam es ihr an. Justine gewann immer, die anderen mussten die zweite Geige spielen, und das überlebten sie als Menschen zumeist nicht. Auch kannte sie ihre Griffe und Schläge. So wartete sie ab, bis sich Cotta wieder etwas erholt hatte, um ihr geistig folgen zu können.
    Mit beiden Händen rieb der Mann an seinen Schläfen entlang und stöhnte vor sich hin. An der Stirn zeichnete sich eine kleine Beule ab, sonst hatte er nichts mitbekommen. Da war keine Haut geplatzt, da gab es keine Wunden, es war alles normal in seinem Gesicht, und trotzdem konnte er das Stöhnen nicht unterdrücken.
    »Hörst du mich?«
    Die Frage erschreckte ihn, zumindest zuckte er zusammen. Langsam nur blickte er hoch, sah allmählich klarer und erkannte nicht weit von sich entfernt das kalt lächelnde Gesicht der Frau.
    »Was willst du?«
    »Dich!«
    »Aber wieso?«, flüsterte er. »Was kann ich dir schon geben? Gar nichts…«
    »Doch, Paolo, du kannst mir zwei Dinge geben. Erstens eine Auskunft und zweitens dein Blut…«
    Erst als er näher darüber nachdachte, wurde ihm plötzlich klar, was sie im zweiten Teil gesagt hatte.
    »Blut…«
    »Ja.«
    »Mein Blut?«
    »Du hast es gehört.«
    Diese Antwort ließ ihn einen Teil seiner Schmerzen vergessen. Zwar bewegte er sich langsam, aber er schaffte es, seinen Kopf anzuheben und nach vorn zu schauen. Genau hinein in das Gesicht der Blonden, das plötzlich anders aussah. Justine lächelte…
    Aber sie lächelte auf eine bestimmte Art und Weise. Kalt. Grausam.
    Dennoch war es nicht der Höhepunkt dessen, was er zu sehen bekam. Etwas anderes brachte ihn völlig aus dem seelischen

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