1298 - Atlantis-Vampire
Steinen, die wieder als dunkle Stelen in den nächtlichen Himmel ragten. Noch vermittelten sie keine Botschaft, aber Myxin ging davon aus, dass sich dies bald ändern würde. Er löste sich von Kara und betrat mit ruhigen, zielsicheren Schritten das Innere des magischen Zentrums.
Kara ging nicht zurück in die Blockhütte. Sie wollte sehen, was noch geschah. Den Vorgang kannte sie. Wie oft hatte auch sie ihn durchgeführt, aber in dieser Nacht war Myxin an der Reihe, der durch die Kraft seiner Konzentration die schlafende Magie der Steine weckte.
Rote Diagonalen wie zwei Blutstreifen zogen sich durch das dunkle Gras, erreichten die Steine und füllten sie von unten her mit ihrer Kraft. Die Steine röteten sich. Es war wie ein von unten nach oben fließender Blutfluss, der rasch höher stieg und auch sehr schnell das Ende der Steine erreichte.
Dabei blieb es nicht. Es war Myxin, der die andere Macht spürte, die seinen Körper erfasst hielt. Er stand zwar noch mit den Füßen im Gras, doch er fühlte sich bereits sehr leicht. Das Kribbeln in seinem Innern deutete an, dass die »Reise« fast begonnen hatte.
Es dauerte wirklich nur mehr Sekunden, bis sich die Gestalt des kleinen Magiers auflöste. Sie wurde zu einem aus zahlreichen schimmernden Punkten bestehenden Gebilde, das in den Sog der Steinmagie hineingeriet, und wieder einen Atemzug später war der kleine Magier verschwunden.
Tief atmete die zurückgebliebene Schöne aus dem Totenreich aus. Sie kannte die Kräfte ihres Freundes genau. Sie wusste, dass er den normalen Menschen überlegen war, aber sie wusste auch, dass ein Wesen wie Myxin keine Unsterblichkeit erreicht hatte.
Und deshalb machte sie sich Sorgen…
***
Suko hatte richtig getippt. Die drei mit Blut beschmierten Gestalten standen tatsächlich dicht hinter ihm und wurden von seiner Aktion völlig überrascht.
Mit einem perfekt gezielten Rundschlag schaffte er es, gleich alle drei zur Seite zu räumen. Er hatte den Ersten an der linken Kopfseite erwischt. Die Gestalt prallte gegen die nackte Frau, die sich am zweiten Mann festklammern wollte, dies zwar schaffte, ihn jedoch mit zu Boden riss, sodass alle drei fielen.
Suko wollte sich nicht auf einen Kampf mit Händen und Füßen einlassen. Dabei wäre er der Übermacht seiner Gegner unterlegen gewesen. Hinzu kam Justine Cavallo, die praktisch allen überlegen war. Wenn, dann wollte er richtig zur Sache gehen, und wenn er dämonische Wesen vor sich hatte, musste die Peitsche genügen.
Suko bewegte sich einen Schritt zur Seite und riss sie hervor. Für einen Moment wunderte er sich darüber, dass ihn nur drei Gestalten angreifen wollten und nicht vier, doch dieser Gedanke war nur flüchtig. Ihm kam es darauf an, dass sich die Angreifer nicht mehr erhoben.
Noch waren sie dicht zusammen. So bildeten sie fast ein gemeinsames Ziel, und Suko holte aus.
Wenn er Glück hatte, traf er mit einem Schlag gleich drei Körper.
Sein rechter Arm huschte in die Höhe, um dann wieder nach unten zu fallen, als Justine Cavallo eingriff. Suko hatte sie nicht vergessen, er hatte nur gehofft, um eine Idee schneller zu sein als sie.
Ein Irrtum. Sie war nicht nur schnell, sie besaß auch Kräfte, von denen ein Mensch nur träumen konnte. Suko hatte nicht gesehen, wie sie sich abstieß, nur die Wirkung bekam er voll mit.
Sie rammte gegen seinen Rücken. Er hatte das Gefühl, von einem Hammerschlag erwischt zu werden. Der Treffer war so hart, dass er Suko nicht nur die Luft raubte, sondern ihn auch wuchtig nach vorn stieß. Er verlor das Gleichgewicht.
Er kippte nach vorn, aber im Reflex streckte er die Hände aus, um sich abzustützen. Er landete am Boden und drehte sich noch zur Seite, um nicht so hilflos auf dem Bauch liegen zu bleiben.
Justine war schon da.
Suko sah sie nur als Schatten, als sie heranglitt. Er riss seine Arme hoch und wusste zugleich, dass seine Peitsche wertlos geworden war. Er bekam auch nicht die Zeit, nach seinem Stab zu greifen, um die Lage erstarren zu lassen, es war ihm in diesen Sekunden unmöglich, sich zu wehren.
Justine trat zu und erwischte die Arme des Inspektors. Die Peitsche sollte ihm aus den Händen geschleudert werden, doch Suko hielt sie eisern fest. Er wehrte sich sogar. Er kämpfte sich hoch und dachte nicht daran, aufzugeben.
Ein wütender Laut drang an seine Ohren. Justine Cavallo war dicht bei ihm und blieb es auch.
Als Suko sich in die Höhe drückte, war es bereits zu spät. Sein Kopf bestand nicht aus Eisen; er
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