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1298 - Atlantis-Vampire

1298 - Atlantis-Vampire

Titel: 1298 - Atlantis-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieses Wort verhindert gefiel mir nicht, weil es einen bösen Beigeschmack hatte.
    Bruder Anselmo war dicht hinter mich getreten. »Woran denken Sie jetzt, John?«
    »Na ja, ich mach mir schon Gedanken um Suko.«
    »Das hatte ich mir gedacht.« Er schwieg für eine Weile, bevor er fragte: »Haben Sie sich schon etwas überlegt?«
    »Klar, ich sollte selbst in Bova nachschauen.«
    »Deshalb haben Sie sich also nach dem Wagen erkundigt. Aber wäre ein Anruf zunächst nicht sinnvoller?«
    Ich wiegte den Kopf. »Im Prinzip haben Sie Recht, Anselmo, das wäre es. Nur bin ich mir nicht sicher, weil ich nicht weiß, in welcher Lage sich Suko befindet.«
    »Ich würde es riskieren.«
    Sehr gemächlich drehte ich mich um und blickte in das Gesicht des Mönchs, das sehr ernst blieb.
    »Eigentlich haben Sie Recht. Ich sollte es wirklich versuchen.«
    »Haben Sie ein…«
    »Natürlich.« Ich trat vom Fenster weg in die Wärme des Raumes. Paolo Cotta, der Pilot, war ebenfalls anwesend. Allerdings schlief er im Sessel. Kein Wunder, er hatte dem Grappa zugesprochen, und sein leises Schnarchen erfüllte den Raum.
    Eine große Ruhe überkam mich nicht eben, als ich den flachen Apparat hervorholte. Mein Herz klopfte schon schneller, und wenig später war ich auch nicht beruhigter, denn ich bekam keine Verbindung.
    Suko hatte sein Handy abgestellt.
    »Nichts, Anselmo.«
    Er schaute mich aus seinen blaugrauen Augen fragend an. Die Sorge war in seinem Blick zu lesen.
    »Darf ich fragen, John, was Sie jetzt vorhaben?«
    Ich zuckte mit den Schultern: »Dann werde ich wohl auf Ihren Fiat zurückgreifen müssen.«
    »Das dachte ich mir. Aber Sie sind allein und kennen sich hier nicht aus.«
    »Bitte, es gibt nur den einen Weg. Und woanders will ich nicht hin, obwohl mich auch dieser Blutsee interessieren würde. Ich muss erfahren, was in Bova geschehen ist, das verstehen Sie doch. Halten Sie hier die Stellung. Wenn etwas ist, erreichen Sie mich über mein Handy, das ich eingeschaltet lasse.« Ich schrieb ihm die Nummer auf einen kleinen Zettel, und er holte den Autoschlüssel.
    »Wo steht der Wagen?«
    »Ich komme mit Ihnen, John.«
    Wir verließen die schützenden Klostermauern. Paolo Cotta bekam von allem nichts mit, weil er weiterhin schlief. Der Wagen des Mönchs stand an der Seite. Ein Fiat 500 und kaum größer als ein Briefkasten mit vier Rädern.
    Ich schloss auf und klemmte mich hinter das Lenkrad. Anselmo blieb noch für einen Moment neben dem Fahrzeug stehen. Den Daumen seiner linken Hand hielt er in die Höhe gestreckt. Ein Zeichen, dass er an unseren Sieg glaubte.
    »Und was ist, wenn Sie nichts finden, John?«
    Ich startete den Motor und gab zugleich die Antwort. »Dann komme ich so schnell wie möglich wieder zurück.«
    »Okay, ich warte.« Bruder Anselmo trat zur Seite. Ich schaltete das Fernlicht ein und fuhr in die Nacht hinein…
    ***
    Der gleiche Weg. Nur in umgekehrter Richtung. Ich rollte über die enge Straße und fuhr die Strecke jetzt mit anderen Gefühlen als zuvor, weil ich mir Sorgen um meinen Freund und Kollegen machte. So leer der Ort auch zuvor ausgesehen hatte, es hatte sich in den letzten Stunden vieles ändern können, und irgendwie war ich sogar davon überzeugt, dass dies der Fall gewesen war.
    Es war die Nacht der langen Schatten. Es lag nicht nur allein an der Dunkelheit, sie griffen auch von den Flanken der Berge her nach dem kleinen Fahrzeug, das ich lenkte und dem Verlauf des Fernlichts folgte, dessen kalter Schein sich manchmal am glatten Gestein brach, als wäre es ein Spiegel.
    Ich blieb allein auf der Straße. Von unten her kam mir niemand entgegen. Und schon bald sah ich den kleinen Ort unter mir liegen.
    Häuser waren nicht zu erkennen. Es schimmerten zunächst nur die Lichter. Nach den nächsten Kurven hatte ich ungefähr die gleiche Höhe erreicht, der Weg nahm an Breite zu, und dann rollte ich nach Bova hinein.
    Zum ersten Mal erlebte ich den kleinen Ort in den Bergen in der Nacht. Er war noch ruhiger. Das Leben schien im Griff der Dunkelheit erstarrt zu sein. Selbst die Lichter wirkten irgendwie fremd, als wären sie aus dem Dunkel des Alls nach unten gefallen.
    Mit Suko war ich auf dem Marktplatz gewesen, und den wiederum fuhr ich an. Mein Freund hatte den Pfarrer besuchen wollen. Ich überlegte, ob ich mit Luciano Sella sprechen sollte, schob es zunächst mal vor mir her und ließ den kleinen Fiat auf dem Marktplatz ausrollen. Bevor ich ausstieg, schaute ich auf die Uhr.
    Bis Mitternacht

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