1299 - Im Garten der ESTARTU
Superintelligenz. Hier, tief in der Planetenkruste, begegneten sie dem technischen HERZ. Und die Pterus vom Animateur-Typ waren offenbar die Hesperiden, die die Götterfrüchte bewachten. Und sie verwalteten ESTARTUS Garten schlecht, soviel stand für Roi fest. Der Sprecher der Animateure, die ihnen das Geleit gaben, erklärte, dass sich die technischen Anlagen unter dem gesamten Kontinent erstreckten und bis zu 20 Kilometer in die Tiefe reichten. In der Syntronik war das gesamte Wissen der ESTARTU gespeichert: Vom Enerpsi-Antrieb über den Teleport zu den Heraldischen Toren... und es waren genügend technische Unterlagen vorhanden, um noch weitere tausend Galaxien mit psionischen Wundern auszustatten. „ ... und eines davon bringt Sotho Tyg Ian der Milchstraße", erklärte ihr Führer, als sie in einem Antigrav-Lift durch die kilometerdicke Planetenkruste in die Tiefe fuhren. Der Antigravlift stoppte, und sie kamen in einen röhrenförmigen Tunnel, dessen Boden mit einem energetischen Gleitfeld ausgestattet war. Dieses beförderte sie mit wahnwitziger Geschwindigkeit ans kilometerweit entfernte andere Ende des Tunnels. Dort kamen sie in eine relativ kleine Schaltzentrale. Sie wussten längst nicht mehr, wie tief und wie weit entfernt sie von ihren Quartieren waren. Dreimal mussten sie Transmitter-Tore benutzen, so dass eine Orientierung für sie unmöglich geworden war. In der Schaltzentrale befand sich ein einzelner Animateur.
Es war Bulsk. „Ihr wollt Aufklärung", sagte er. „Ihr sollt sie haben. Ihr wisst inzwischen, dass die Diener mehr sind als nur Handlanger, die eure Wünsche zu erfüllen haben. Sie, diese Pseudo-Sothos, stehen mit euch über die :morphogenetischen Felder in Wechselbeziehung. Alles, was ihr denkt, fühlt, auf irgend eine Weise geistig erarbeitet, wird über die morphogenetischen Felder auf diese..."
„Dummys!" half ihm Ron aus. „ ... auf die Pseudo-Sothos übertragen", fuhr Bulsk fort. Er nickte Ron zustimmend zu. „In gewisser Weise sind es tatsächlich Testpuppen. Aber aus ihnen könnten auch Sothos werden, jede dieser Puppen hat das psychische und genetische Rüstzeug dafür. Du, Ron, hast es erlebt, als du Eurasmus in Wut brachtest."
„Das hat euch wohl nicht in den Kram gepasst", sagte Ron. „Es hat euch gezeigt, wie verletzlich eure Dummys in Wahrheit sind und wie leicht sie von uns zu manövrieren sind. Wenn Roi und ich wollten, könnten wir sie zum Massenselbstmord treiben. Ist es nicht so?"
„Theoretisch schon", gab Bulsk zu. „Aber es wäre ohne Bedeutung. Wir könnten für jeden verlorenen Pseudo-Sotho einen neuen klonen."
„Und auch eine beliebige Zahl von Animateuren!" fiel Roi ein. „Wir sind keine Klone", erwiderte Bulsk. „Es ist richtig, dass wir von den herkömmlichen Pterus, die heute Muun bevölkern, abstammen. Aber wir haben unser Erbgut nur allmählich verändert. bis wir das gewünschte Aussehen hatten. Die Animateur-Gestalt bringt viele Vorteile mit sich. Wer würde uns auf Anhieb schon zutrauen, dass wir die Herren der großen, starken Sothos sind... Aber darüber wollte ich gar nicht mit euch sprechen. Ich möchte euch zeigen, was es mit einem Sotho auf sich hat und in welcher Beziehung ihr mit Tyg Ian steht. Dies am Beispiel von Sotho Tal Ker. Wollt ihr sehen, auf welche Weise er geworden ist?"
Bulsk projizierte einen Holo-Würfel. Dazu erklärte er, dass er sich der geteilten Wiedergabe bediene, was mit anderen Worten bedeutete dass sich in dem Holorama zwei verschiedene Szenen abspielten, die örtlich voneinander getrennt waren. Der Animateur betonte jedoch, dass sie zeitlich synchron abliefen. „In der einen Hälfte könnt ihr Stalkers Werdegang beobachten, er ist vorerst aber noch weit davon entfernt, zu einem Sotho zu werden", erklärte Bulsk. „Die andere Hälfte zeigt jene eurer Artgenossen, die mit ihren sogenannten TSUNAMIS nach ESTARTU vordrangen. Das erste, der beiden Schiffe, das von uns aufgebracht wurde, war, glaube ich, TSUNAMI-114. Nach der Gefangennahme der Besatzung erkannte der Krieger Ijarkor, welchen wertvollen Fang er gemacht hatte. Er verständigte ESTARTU - uns Animateure auf Etustar. Wir klonten eine Testgruppe und stellten zwischen ihr, dem späteren Sotho Tal Ker, und den Menschen eine morphogenetische Verbindung her. Dadurch prägten eure Artgenossen durch ihr Verhalten den Test-Sotho. Natürlich können wir verändernd eingreifen, aber uns lag daran, einen Sotho zu züchten, der genau der Mentalität eurer
Weitere Kostenlose Bücher