1299 - Im Garten der ESTARTU
Ian, sozusagen seine engsten und persönlichen Berater über Lichtjahrmillionen hinweg. Nein, ihr könnt diesem Teufelskreis nicht entkommen, er schließt sich immer enger um euch."
Bulsk machte eine Pause, nachdem er seine Ausführungen beendet hatte. Das Holorama mit dem stolzierenden und intrigierenden Stalker beachtete keiner mehr. Der Animateur schaltete es aus und fuhr fort: „Ich habe offen zu euch gesprochen. Nun wisst ihr, wie wertvoll ihr beide für uns seid.
Dies ist auch der Grund, warum ihr Etustar nicht mehr verlassen dürft. Wir müssen euch hier behalten, damit ihr keinen falschen Einflüssen ausgesetzt werdet. Wir können hier im HERZEN jede erdenkliche Situation, wie sie sich in der Milchstraße abspielen mag, simulieren. Ihr werdet die Illusion gar nicht durchschauen. Ihr werdet glauben, im Sinne eurer Artgenossen zu handeln, wenn ihr Problemlösungen entwerft - in Wirklichkeit aber bietet ihr Lösungsvorschläge für unseren Sotho. Begreift ihr jetzt, wie perfekt unser System ist?"
„Das kann ESTARTU nicht gewollt haben", sagte Ron. „Es ist ESTARTUS Wille", behauptete Bulsk. „Und wir Pterus führen ihren Willen aus. Wir tun nichts, was nicht von unserer Superintelligenz geprüft und gutgeheißen wurde." Ron erwiderte den Blick des koboldhaften Wesens und sagte: „Wie ist das möglich,... wo doch ESTARTU hier nicht mehr lebt, schon vor vielen Tausenden von Jahren ihre Mächtigkeitsballung verlassen hat?"
Bulsk war verblüfft, fasste sich aber sofort wieder. „Wie habt ihr das herausgefunden?
Aber es ist auch egal. ESTARTU hat uns Pterus auserwählt, ihre Mächtigkeitsballung während ihrer Abwesenheit zu verwalten. Und das tun wir, ganz in ihrem Sinn, im Sinn des Dritten Weges."
„Und wie passt der Permanente Konflikt dazu?" fragte Roi. „Der Kriegerkult mit dem Kastensystem, der einigen wenigen die Manipulation und Ausbeutung der Massen garantiert, die Propagierung des Krieges als Vater aller Dinge – das kann nicht die Philosophie einer Superintelligenz sein. Ihr Pterus müsst da irgendetwas Missverstanden haben."
„Wir haben unseren Auftrag schon richtig verstanden", erwiderte Bulsk. „Die Unabhängigkeit von Kosmokraten und Chaosmächten, die Beschreitung dieses Dritten Weges kommt einer Gratwanderung gleich. Man ist nie vor einer der beiden Mächte sicher. Man muss stets auf der Hut und gewappnet sein, um einen Angriff der Chaotarchen oder Kosmokraten abzuwehren. ESTARTU hat uns vor den falschen Propheten gewarnt, die im Dienst der Kosmokraten stehen und die einem die schönsten Versprechungen machen. ESTARTU hat gesagt, unterliegt nicht solchen Verlockungen, denn, egal von welcher Seite sie kommen, sie werden nicht gehalten, und sie dienen nur dazu, euch in die Abhängigkeit einer dieser Mächte zu bringen. Wahrt eure Freiheit und Unabhängigkeit, kämpft für den Drittem Weg. Der Permanente Konflikt sorgt dafür, dass wir uns weiterentwickeln, er verhindert Stagnation und Degeneration, und er hält uns wach und lässt uns wachsam sein. Dass der Kriegerkult nicht das Absolute ist, will ich gerne zugeben.
Er hat seine Schwächen, wie alle Systeme, aber er ist immer noch das beste unter allen denkbaren Verwaltungsmodellen. Den Dritten Weg zu wahren, das Erbe der ESTARTU in ihrem Sinn zu verwalten, rechtfertigt jedes Mittel."
Der Pterus glaubte an das, was er sagte, aber seine Perspektive war verzerrt. Das aber erkannten nur die Terraner, weil sie die Philosophie des Permanenten Konflikts aus einer anderen Warte sahen und auch ein anderes Lebensmodell kannten. „Ich glaube, es hat nicht viel Zweck, mit Bulsk zu diskutieren", sagte Roi deprimiert. „Wir können ihn so wenig von unserem Standpunkt überzeugen, wie er uns von dem seinen. Man kann nicht mit wenigen Argumenten zunichte machen, was in vielen Jahrtausenden gewachsen ist. Aber wir können den Kriegerkult bekämpfen, bis nichts mehr davon übriggeblieben ist."
„Ich glaube, du hast nun endlich den Sinn des Permanenten Konflikts begriffen", sagte Bulsk spöttisch. „Ich denke an eine andere, subtilere Art des Kampfes", erwiderte Roi. „Eine groß angelegte Aufklärungskampagne in den zwölf Galaxien, in der den ESTARTU - Völkern begreiflich gemacht wird, dass es ihre Superintelligenz längst nicht mehr gibt, könnte da Wunder wirken."
„Das tun die Gänger des Netzes schon seit fünfzigtausend Jahren eurer Zeitrechnung", sagte Bulsk, „und doch ist ihre Erfolgsquote gleich Null."
„Was sind Gänger des
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